Projekt - Wohnhaus S2 in Kiel

Das Grundstück für das Wohnhaus in Kiel galt seit jeher als unbebaubar.

In bester Wohnlage in Kiel gelegen, keine 5 Gehminuten von der Innenstadt und der Kieler Förde entfernt hatte es sich bis zuletzt hartnäckig den Bebauungsversuchen widersetzt.

Im Flächennutzungsplan war die „städtische Restfläche“ als „Spielplatz“ ausgewiesen. Offen zu zwei Straßenseiten und nur 10 m breit hat hier aber in den letzten 50 Jahren wahrscheinlich nie ein Kind gespielt.

Die Stadt wollte aber die Pflege des Grundstückes auch wegen der mitten auf dem Grundstück befindlichen über 100 Jahre alte Linde, auf Dauer nicht finanzieren und suchte deshalb für die „Restfläche mit geschütztem Baumbestand“ einen Käufer.

Das Stadtplanungsamt wünschte sich für die Bebauung eine städtebauliche „Eckbetonung“ an der Straßenkreuzung Niemannsweg Ecke Lornsenstraße und sicherte sich im Kaufvertrag ein Mitspracherecht in allen gestalterischen Belangen sowie bei der Baukörperausbildung und Materialwahl.

Die so vorgefundenen Rahmenbedingungen wirkten dennoch nicht abschreckend genug:

Aus der Not ein nur knapp 10 m breites, dafür aber 60 m langes Grundstück zu bebauen wurde eine Tugend gemacht und die Schmalheit zum Thema.

So wird die Breite unter Berücksichtigung der landesrechtlichen Abstandsflächen aufs äußerste ausgereizt und die Länge formal als Gestaltungsmittel herangezogen.