"Das Skandinavische Design und Lebensgefühl begeistern mich!" Schmasonnen über ihre Liebe zum hohen Norden, Bremen und Urlaub an Nord- und Ostsee

von Kati Tiringer

Im Wohnzimmer von Schmasonnen tummeln sich skandinavisches Design und Einrichtungslieblinge, zum Beispiel das Mags Sofa und der Tray Table von HAY oder der Acapulco Chair

Hereinspaziert: Schmasonnen wohnt mit ihrer Familie in einem Bremer Backsteinhaus

Der Eingangsbereich bietet Platz für Schönes; zum Beispiel für die Garderobe Hang it all, eine blaue Sitzbank, bunte Gladiolen und sogar ein Fahrrad!

In der Küche und am Essplatz versammelt Schmasonnen gerne die ganze Familie und Freunde, während sie ihre Lieblingswaffeln (Rezept unten!) zubereitet. Viel Holz und Weiß, gepaart mit blauen Wohnaccessoires, machen die Wohnküche so gemütlich.

Gesammelte Vintage-Möbel bilden einen schönen Kontrast zur Geradlinigkeit der überwiegend weißen Einrichtung

Holzdielen, weiße Wände und sogar ein Designklassiker auch im Kinderzimmer: Den Kinderstuhl Casalino Junior ersteigerte Schmasonnen kurz nach der Geburt ihres Sohnes.

Das Schlafzimmer ist mit seinen gedeckten Farben ein schöner Rückzugsort. Die hängende Kleiderstange ist ein DIY-Projekt.

Schmasonnens kleiner Wellnessbereich mit Blick ins Grüne - und tollem Holzboden!

Schmasonnen liebt das Bremer Viertel mit seinen Altbauten: Den besten Kaffee bekommt man im Coffee Corner (links).

Einkaufen tut Schmasonnen am liebsten bei Kauf dich Glücklich

Schmasonnen macht gerne Urlaub im Norden: Hier auf Sylt

Oder in Dänemark: Hier am Strand von Lokken

Nicht weit davon entfernt liegt Skagen, der Ort, an dem sich Nord- und Ostsee treffen.

Ihr Tipp für Finnlandreisende: Ein Ausflug nach Hangö, unweit von Helsinki

Hej Hej in Bremen! Wenn Schirin aka Schmasonnen die Haustür ihres Backsteinhauses aufschließt, eröffnet sich ein kleines Fleckchen Skandinavien mitten in Deutschland. Die junge Mutter ist seit ihrem Studium dem nordischem Design und Lebensgefühl verfallen und das zeichnet sich ganz deutlich in ihrem Zuhause ab. Holz gepaart mit großzügig weißen Flächen bieten die Grundlage für ihren skandinavischen Einrichtungsstil: Mit jungem Design, Vintagemöbeln und Designklassikern aus dem hohen Norden hat Schirin sich und ihrer Familie ein wunderschönes Zuhause geschaffen. Im Interview verrät sie, woher ihre Leidenschaft kommt und warum sie trotz ihrer Skandinavien-Liebe auch noch sehr viel für Bremen übrig hat.
→ Auf dieser Pinnwand haben wir Einrichtungsgegenstände im Skandinavischen Stil gesammelt. Vielleicht entdeckt ja auch ihr hier euer neues Lieblingsteil!

Liebe Schirin, erzähle wer du bist und was du machst.
Ich bin Schirin, 35 Jahre alt, verheiratet, Mutter und von Beruf Diplom-Heilpädagogin. Ich arbeite in Vollzeit in der Leitung einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

Wo wohnst du, mit wem?
Ich wohne mit meinem Mann und meinem dreijährigen Sohn in einem alten Reihenbacksteinhaus von 1928 in Bremen.

Bitte beschreibe deinen Wohnstil.
Ich mag den Mix aus Alt und Neu und zeitlosem Design, mit ein bisschen Verspieltem. Außer in den Bädern haben wir im ganzen Haus die Dielen erhalten können und den wunderschönen Terrazzoboden im Eingangsbereich. Die Wände haben wir alle in weiß gehalten. Ich mag das Zusammenspiel von Holz und weißen Wänden, vor allem weil ich mit vielen bunten Accessoires immer wieder neue Farbtupfer reinbringen kann. Neben neuen Gegenständen, finde ich es wichtig, dass ein bisschen Geschichte in unseren vier Wänden steckt. Insbesondere Stücke aus den 50er und 60er Jahren, wie der Teaksekretär, zwei Cocktailsessel aus der Familie meines Mannes und mein Melitta Zürich Geschirr sind uns sehr wichtig. Diese Philosophie passt einfach auch zum Haus, das ist auch alt und irgendwie doch auch neu.

Nach Hause kommen bedeutet für dich...
…abtauchen in eine ganz andere Welt, abschalten und das Zusammensein mit meiner Familie genießen.

Woher kommt deine Leidenschaft für's Einrichten?
Ich hatte schon immer Lust zu dekorieren und Möbel umzustellen. Doch so richtig begann alles mit meiner finnischen Freundin, die ich im Studium kennen gelernt habe. Dadurch habe ich Marimekko, Iittala und noch vieles mehr kennen gelernt. Oft habe ich sie später in Finnland  - in Hangö - besucht und war begeistert von den skandinavischen Design und Lebensgefühl.

Was war oder ist die größte Herausforderung bei der Gestaltung eures Zuhauses?
Mit dem Haus war es nicht sofort Liebe auf den ersten Blick. Es war total heruntergekommen, dunkel und komplett verwohnt. Bei der ersten Besichtigung kamen mir noch Taubenfedern und eine Menge Dreck entgegen, aber der Charme des Viertels hat es uns sofort angetan, wollten wir doch unbedingt in einem roten Backsteinhaus leben. Wir haben alles bis auf die Außenwände und die Böden herausgerissen, zum Teil neue Wände gezogen, die Leitungen und die Fenster ausgetauscht und den Garten neu angelegt. Wir sind seit zwei Jahren mit der Sanierung und Renovierung beschäftigt und haben fast alles selbst gemacht. Das war sicherlich die größte Herausforderung, neben Job und Kind noch so ein Projekt zu wuppen.

Worauf legst du beim Einrichten des Kinderzimmers besonderen Wert? Lassen sich Ästhetik und Praktikabilität gut verbinden oder was geht vor?
Auch im Kinderzimmer lege ich Wert darauf, dass es individuell eingerichtet ist. Der Kleiderschrank ist mein alter Schrank aus Studentenzeiten und den Casalino Junior haben wir kurz nach der Geburt unseres Sohnes ersteigert. Besonders wichtig ist dem kleinen Mann sein Nachtlicht, der Pilz begleitet ihn schon seit seiner Geburt. Nicht nur bei den Nachtlichtern findet man ästhetische und praktische Lösungen in einem, gleiches gilt auch für Poster bzw. Drucke, Stoffe und Spielzeug. Grundsätzlich sind wir im Kinderzimmer unserem Stil treu geblieben, Holzdielen, weiße Wände, ein Mix aus neuem und altem Interieur mit bunten Farbtupfern.

Welcher ist dein liebster Einrichtungsgegenstand?
Ganz klar die Couch von Hay. Die Mags Sofamodule sind genial, sie sind nicht zu hoch, sind ewig tief, unglaublich gemütlich und so schlicht und klar im Design.

Du lebst mit einigen Designklassikern. Hast du einen Lieblingsdesigner und wo kaufst du deine Möbel?
Es fällt mir schwer, mich für einen Designer zu entscheiden. Vor allem Poul Henningson und Alvar Aalto haben mit der Lampe PH5 und der Vase Savoy eines meiner Lieblingsstücke aus unserem Repertoire entworfen. Aber auch die Produkte von Hay gefallen mir sehr. Das Design ist unkompliziert, schlicht und klar und ein bisschen verspielt. Das mag ich sehr. Wir können uns hier in Bremen glücklich schätzen, dass wir hier einen Hay Shop haben. Dort habe ich zum Beispiel die Mag Module ergattert. Im Netz kaufe ich gerne bei Lys Vintage oder zum Beispiel bei fjeldborg ein. Schönes, gebrauchtes Interior finde ich immer in zwei nahgelegenen Sozialkaufhäusern oder auf Flohmärkten in und um Bremen.

Gibt es Wohntrends, die du mitmachst und wie stehst du generell zu Trends?
Wenn ich einen Wohntrend mitgemacht habe, dann sicherlich nicht bewusst. Wenn ich etwas sehe und es gefällt mir, überlege ich nicht, ob das trendy ist oder nicht. Es muss zu meiner Philosophie passen.

Was oder wer inspiriert dich?
Ich gucke mir viele Blogs im Netz an, manchmal auch die ein oder andere Wohnzeitschrift oder bin auf instagram auf Inspirationssuche.

Was möchtest du in eurem Zuhause noch verändern?
So vieles, aber ich habe ja noch mindestens 30 Jahre Zeit. Als nächstes wollen wir uns einen kleinen, aber feinen Knisterofen zulegen.

Was macht deiner Meinung nach ein schönes Zuhause aus?
Schön ist immer sehr individuell. Ich finde es toll, auch bei SoLebIch, Wohnungen zu entdecken, in denen ganz klar ein Konzept hinter steckt und die authentisch sind. Dann habe ich zum Beispiel immer das Gefühl, die Person hinter dem Bild irgendwie zu kennen. Ich glaube eine schöne Wohnung muss eine Handschrift haben, die man wieder erkennen kann. Wie diese Schrift bzw. der Stil ist, ob bunt, retro, modern oder puristisch, ist dann egal.

Würdest du sagen, dass sich deine Persönlichkeit in deiner Einrichtung widerspiegelt?
Ja auf jeden Fall. Mir fällt es schwer, mich in eine Schublade zu stecken, ob klassisch modern oder retro. Ich mag es, wenn meine Freunde und meine Familie zusammen sind, so ist auch unsere Küche konzipiert, groß und offen. Hier kann ich kochen und zugleich mit meinen Freundinnen quatschen oder mit meiner Familie die Zeit zusammen verbringen.

Was kochst oder backst du gern?
Am liebsten backe ich, gerne Kuchen oder Waffeln. Heute erst gab es Zimtwaffeln mit Erdbeer-Sahne-Quark:
Man nehme 125g geschmolzene Butter und verrührt diese mit 125g Zucker und einer großen Prise Zimt. Dann mit drei Eigelben verquirlen. Das Eiweiß einmal steifschlagen und kurz bei Seite stellen. In die Eigelbbutterzuckermischung nun 250g Mehl, mit einem halben Teelöffel Backpulver gemischt und 200ml Milch, am besten abwechselnd, unterrühren. Eine Prise Meersalz rein streuen und dann das Eiweiß unterheben. Nun die Waffeln ausbacken.
Für die Erdbeer-Quark-Sahne Creme Erdbeeren waschen und vierteln, ein bisschen Sahne steif schlagen und mit Quark und Honig verrühren, dann die Erdbeeren unter die Masse heben. Bon Appétit.

Wie geht ihr auf Reisen und welches ist dein liebstes Urlaubsziel?
Ganz unterschiedlich. Vor allem aber geeignet für Kinder sollte es sein und ein bisschen Städtekultur in der Nähe ist auch immer schön. Meistens mieten wir uns eine Ferienwohnung oder Ferienhäuser, in Strandnähe. Mich zieht es immer wieder nach Skandinavien. Insbesondere Finnland hat es mir angetan. Wenn man die Hauptstadt Helsinki besucht, kann ich einen Ausflug nach Hangö nur empfehlen. Aber auch Dänemark, die Region rund um Lokken ist traumhaft. Im Herbst letzten Jahres haben wir dort ein kleines Häuschen gemietet und sind täglich die Strände rauf und runter gelaufen. Wir haben dann auch den Skagen aufgesucht, dem Ort, an dem Ost- und Nordsee aufeinander treffen. Unglaublich welche Atmosphäre hier herrschte.
(Anm. d. Red.: Schmasonnen hat vor einiger Zeit auch einen tollen Reisebericht für das holländische Städtchen Haarlem verfasst)

Und was schätzt du an deiner Stadt?
Bremen ist meine absolute Traumstadt. An ihr schätze ich besonders, dass ich hier immer wieder auf bekannte Gesichter treffe, wenn ich zum Beispiel Cup Cakes im White Rabbit (Am Hulsberg 111) kaufe oder durch die Straßen schlendere, auf Spielplätze gehe oder im Coffees Corner (Ostertorsteinweg 1-2) einen Kaffee genieße. Bremen ist irgendwie ein Mix aus Dorf und Stadt. Besonders das Bremer Viertel hat es mir angetan. Hier stehen viele alte Bremer Häuser, in den sich Cafés und viele kleine Läden befinden und es ist so bunt und vielfältig hier. Zum Abschalten empfehle ich einen Spaziergang entlang der Weser, mit Blick auf das Weserstadion. Bei gutem Wetter ist der Deich voller Menschen, jung und alt, Feiernde, Stillende oder Lesende, einfach bunt und vielfältig.
Und zugleich bietet Bremen eine große kulturelle und kulinarische Vielfalt: Empfehlen kann ich einen Besuch in der neu renovierten Kunsthalle (Am Wall 207), auch das Wagenfeldmuseum (Am Wall 209) hat immer gute Ausstellungen. Lecker schlemmen kann man hier u.a. in der Küche 13 (Beim steinernen Kreuz 13) , ein kleines, feines Restaurant im Bremer Viertel, hier kann man dem Koch auf die Finger gucken. Und anschließend noch in die Spätvorstellung in das alte, klassische Kino Schauburg (Vor dem Steintor 114) gehen.

Wie sieht es eigentlich in deinem Kleiderschrank aus und hast du ein liebstes Kleidungsstück oder Modelabel?
Hier kann ich mich gar nicht so festlegen, in erster Linie muss es mir gefallen und praktisch sein. Gerne kaufe ich bei Kauf Dich glücklich ein, hier findet man überwiegend skandinavische Labels, wie Sessun, Modström oder auch Nümph.

Was hat dich zu SoLebIch gebracht, was schätzt du hier und hattest du einen besonderen SoLebIch-Moment, an den du dich gerne erinnerst?  
Ich war frisch gebackene Mama, hatte viel Zeit und war auf der Suche nach Inspiration. Da habe ich SoLebich im Netz gefunden, das ist schon einige Zeit her. Hier habe ich virtuelle Bekanntschaften gemacht, mit denen ich mich über Design, Einrichtung und noch vielem mehr austauschen kann, das schätze ich.
Besondere Momente gab und gibt es viele: Super gefreut habe ich mich darüber, dass ich das 10.000 Bild hochgeladen habe; belohnt wurde ich dafür mit dem ersten SoLebIch Buch. Ein weiterer lustiger, toller Moment war die Reise von Tante Tins Eule, die Bildunterschriften anderer Solebich’ler waren so lustig.
Schön und beeindruckt war ich besonders, als ich nach zweijähriger Pause „wiedererkannt“ und begrüßt wurde. Dass hat mich besonders gefreut.

Vielen Dank für das schöne Interview!

Übrigens ist Schirin mit ihren Wohnungsfotos auch im neuen SoLebIch-Buch vertreten! Wenn ihr jetzt auch kein neues Bild von ihr mehr verpassen wollt, folgt ihr über ihr SoLebIch-Profil. Dort könnt ihr ihr auch eine persönliche Nachricht schreiben. Dieses Interview ist Teil einer ganzen Serie, mit der wir die Menschen hinter den Bildern redaktionell vorstellen wollen. Dabei waren bereits anne.marie, Christin, Oceanside,Sallysunshine, Houseno44, MiMaMeise und Karyna mit vielen Einblicken in ihr Zuhause und bald folgt mehr, um viele SoLebIch-Mitglieder und ihr ganz individuelles SoLebIch besser kennen zu lernen.
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