Der SoLeb'Ich-Adventskalender, Tag 22: Ein Familienrezept von unserem Mitglied Éva

von Kati Tiringer

Nur noch zwei Tage, dann ist Weihnachten! Heute verrät uns unser Mitglied Éva das Rezept für eine weihnachtliche Köstlichkeit aus ihrem Heimatland Ungarn:

Ohne Bejgli kein Weihnachten, hört man oft in Ungarn und ich glaube es gibt tatsächlich kaum eine Familie, die an den Feiertagen keine von den köstlichen Mohn und Walnussrollen auf den Tisch stehen hat. In jeder Bäckerei, Konditorei und selbst abgepackt in Supermärkten stehen die Rollen aufgereiht, aber am besten schmeckt es immer noch selbstgebacken, nach gehüteten Familienrezepten. So viele Familien, so viele Rezepturen. Ich gebe Euch die von meiner Familie weiter. Bin gespannt, wie es Euch schmeckt.

Der Teig
Zutaten:
500g Mehl
200g Butter (oder 100 g Butter und 100 g Schweineschmalz. Meine Oma mischte die zwei Fettsorten, meine Mama und ich benutzen nur Butter. Schmalz macht den Teig angeblich noch mürber)
70g Puderzucker eine Prise Salz
1,5g Hefe (nicht mehr!)
2 Eigelbe
100ml Vollmilch

Mehl in eine Schüssel sieben und mit der Butter zerkrümeln. Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen. Milch-Hefe Gemisch Puderzucker, Salz und die Eigelbe dazugeben und zu einem Teig kneten. Je nach gewünschter Größe, zwei-vier Kugel daraus formen und für mindestens eine halbe Stunde, gerne etwas länger kalt stellen.

Die Füllung
Zutaten:
500g gemahlene Walnüsse oder fein gemahlener Mohn
200g Zucker
300ml Milch Vanille (am besten ausgekratztes Mark von der Schote, oder alternativ Bourbonvanille-Zucker)
wenig Zimt
Abrieb von einer Zitrone, oder Orange.
1EL flüssiger Honig,
1-2 Eier getrennt, zum Bepinseln

Die Milch mit dem Zucker und Vanillezucker, Zitronen oder Orangenabrieb und Honig aufkochen. Den gemahlenen Mohn oder Walnüsse dazufügen, gut vermischen und bei niedriger Hitze unter ständigem Rühren einige Minuten kühlen lassen. Ich würze die Walnussfüllung mit Orangenschalen, die Mohnrolle mit Zitrone. Manche geben auch etwas Rum und eingeweichte Rosinen in die Füllung. Bei uns kommen keine rein. Die Füllung auskühlen lassen. Den gekühlten Teig einmal kurz durchkneten und 0,5cm dick ausrollen.

Die Füllung darauf streichen. (Es wird nicht mit Füllung gespart. Mindestens, wie der Teig dick ist, muss die auch sein.) Dabei von jeder Seite 1cm Rand frei lassen. Die beiden Enden einschlagen und langsam von der Seite schön aufrollen. Die Rollen mit den Eigelben bepinseln und auf einem Backblech gelegt eine halbe Stunde ruhen lassen. Mit einer Rouladennadel oder Gabel an der Seite einstechen, damit der Dampf beim Backen entweichen kann und der Teig beim Backen nicht aufreißt. Die Beigel jetzt mit Eiweiß bestreichen und kurz kaltstellen. Mit dieser Methode entsteht ein schönes CraquelEffekt.

Im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad etwa 20-25 Minuten goldbraun backen. Besonders die Rolle mit der Mohnfüllung neigt zum Reißen. Meine Oma hat sich immer geärgert. Ich liebe diese Risse. So sieht der Beigel immer schön rustikal und hausgemacht aus.

Meine Oma wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Es gibt kaum ein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Die schöne gestickte weiße Decke auf dem Foto hat sie, als junges Mädchen, selbst für ihre Aussteuer gestickt.

Ich wünsche Euch wunderschöne, festliche Advents- und Feiertage! Boldog karácsonyt! (Fröhliche Weihnachten!)

Liebe Éva, vielen Dank, wir fühlen uns sehr geehrt, dass Du uns dieses leckere Familienrezept verraten hast!

Der SoLeb'Ich-Adventskalender

Schon morgen gibt's eine neue Überraschung für euch im SoLeb'Ich-Adventskalender: Bis Weihnachten erwartet euch jeden Tag ein Gastbeitrag von einem Blogger oder Community-Mitglied - das heißt vierundzwanzig Tage voller DIY-Ideen rund um die Themen Wohnen, Kochen, Backen und Schenken! Alle Gastbeiträge findet ihr hier.

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