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▪️ Lieblingstöpferei – verwaist... ▪️

Eine ganz persönliche Hommage an die Töpferkunst:
Bereits als Teenagerin hatte ich bei den beiden kreativen Töpferinnen meine ersten Keramiken erstanden. Seitdem war ich fast in jedem Jahr zu Gast in ihrer wunderbaren Werkstatt auf meiner Lieblingsinsel in der Nordsee. Mein letzter Besuch im Sommer 2021 war schon etwas traurig, weil ich im Gespräch mit Till Bruttel erfuhr, dass ihre Partnerin Regine Skoluda nach langer Krankheit inzwischen verstorben war.
Vor zwei Wochen stand ich vor verschlossener Tür – die Töpferei und das sonst so liebevoll gestaltete Schaufenster waren leer...
Ich habe erst jetzt erfahren, dass auch Till im März diesen Jahres gestorben ist, im Alter von 85 (86?) Jahren.
An Spökenkiekerei* glaube ich nicht, aber verrückterweise ist mir im Frühjahr
ein Kännchen aus eben dieser Töpferei aus den Händen gerutscht und zerbrochen – vielleicht doch ein letzter Gruß der alten Damen...

"Bis ein Stück fertig ist nehmen wir es etwa 15, 20 mal in die Hand.“ Ihre Töpfereien sind auch aus dem Land der aufgehenden Sonne inspiriert: „Die Japaner haben die beste Art, mit Ton umzugehen. Wir bringen diese Einflüsse dann in Einklang mit unserer Lasur, Farben und Oberflächen. Das ist oft ein langer Prozess“, erzählt Till Bruttel. So schön anzuschauen das Geschirr ist:
Für die Vitrine ist es nicht gemacht. „Ich möchte, dass alles benutzt wird, im Alltag Freude macht und Bestand hat." [Zitat: Magie der Unikate, MyiLands, Magazin]

* Spökenkieker: Ein niederdeutscher Ausdruck für Menschen, denen die Gabe des Zweiten Gesichts, besonders der Vorhersage von Todesfällen, zugesprochen wird. Spökenkieker sollen bevorzugt in Westfalen und Friesland zu finden sein.
[Quelle: Wikipedia]
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Peter Panter
Töpferei, Nordfriesland, Hommage, Keramik, Kunst, Erinnerung, Witthüs
Töpfergeschichte
12.625x angesehen - 13.09.2023

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