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Mal etwas ganz anderes … zwischen all den wunderbaren Sommerbildern:
Das Chaos im Keim ersticken - Haushaltshack #3
So sieht unsere selbstgebaute und maßgeschneiderte Garderobe aus, wenn sie genutzt wird wie geplant. Und sie ist innen drin wirklich gut geplant. Von Schlüsseln, über Schuhe, Handtaschen, Schals, Brillen, Handschuhe … wirklich alles hat seinen Platz. Wenn ich nicht aufpasse, sieht der Eingangsbereich aus wie im Kommentar: Zuerst hatte ich nur mal eben Post abgelegt. Dann fühlte sich mein Sohn eingeladen, seine Sonnenbrille dort abzulegen, das Etui daneben, macht sich besser. Auf meine kam’s dann auch nicht mehr an. Da man schonmal dabei war, konnten die Schuhe auch gleich im Weg stehen. Schon landeten von mir noch ein paar Kartons dort und eine leere Papiertüte. An der Wand zur Eingangstür sammelte sich leeres Glas, das in die Garage kommt, an der Treppe nach unten Leergut, das in den Keller kommt … Im Nu sah der Eingangsbereich unaufgeräumt und uneinladend aus.
Ich habe aufgeräumt und die Zeit gestoppt: ca. 5 Minuten, mit Turbosaugen (Akku, damit‘s überhaupt kein Geschleppe und Gerödel mehr gibt).
Da war eine kleine Lawine losgetreten worden, der ich sofort Einhalt geboten habe. Jeder kennt auch den Kellereffekt: Boach, jetzt ist hier schon so viel Chaos, da kommt‘s auf diesen Krempel jetzt auch nicht mehr an! Und schon hat man später mindestens ein Wochenende lang zu tun …
Die Wissenschaft nennt das den „Broken Window“ Effekt. Man hat nachgewiesen, dass der Niedergang von ganzen Stadtvierteln mit ein paar zerbrochenen Fenstern in leerstehenden Häusern beginnt. Chaos zieht Chaos an. Wo Chaos ist, fällt bei Menschen eine Hemmschwelle und sie beginnen, sich nicht mehr an übliche Regeln zu halten.
Zum Beispiel stellte man ein altes Auto in die Bronx, montierte die Nummernschilder ab, hob die Motorhaube leicht an und beobachtete mit einer Kamera was geschah. Innerhalb von 10 Minuten waren die ersten Teile abmontiert worden. Nachdem innerhalb kürzester Zeit alles Brauchbare ausgeräumt war, wurde das Auto mutwillig zerstört. Es hatte nur kleiner Signale bedurft um diese Entwicklung auszulösen. Nun könnte man einwenden, dass das ja nur für Gegenden mit hoher Kriminalitätsrate gilt, deswegen wiederholte man das Experiment in einer der nobelsten Gegenden der USA. Das Ergebnis fand ich total interessant: Fünf Tage lang passierte gar nichts. Der Untersucher nahm einen Vorschlaghammer und schlug auf das Auto ein. Nachdem er das Chaos vergrößert hatte, räumten sonst wohlgesittete und wohlhabende Amerikaner das Auto aus und nahmen alles mit, was sie gebrauchen konnten.
Ich hatte von diesem Effekt schon gehört, ihn selbst im kleinen (und leider auch im größeren 🤣) beobachtet. Beim googeln fand ich eine grundsätzlich interessante Seite, auf der ich über diese Experimente las (selbst-management.biz). Insgesamt bin ich ein großer Selbstmanagements- und Organisations-Freak. Sonst hätte ich als berufstätige Hausfrau und Mutter bei langen Arbeitswegen nicht überlebt. Es geht nicht darum, wie im Möbelhaus zu wohnen. Es gibt auch manchmal gute Gründe, warum Dinge geparkt werden, z.B. fällt mir das Treppensteigen schwer, deswegen stehen Dinge bei uns häufig an der Treppe. Ich nehme sie mit, wenn ich sowieso in den Keller muss. Und wenn es draußen wie aus Eimern schüttet, bringe ich auch das Altglas nicht in die Garage. Aber auch ich muss aufpassen, dass Dinge nicht einreißen.
Meine Regel also: Leg‘s nicht hin, leg‘s weg.
Dass man keine Zeit hat, ist übrigens nur eine Ausrede. Man macht sich selber etwas vor. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Effekt. Macht mal eben und seht auf die Uhr!
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Die Einrichterin
Garderobe, Haushalt, Ordnung, Selbstmanagement, Aufräumen
5.688x angesehen - 02.08.2024

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