Grundsätzlich bemühen wir uns täglich um eine nachhaltige Lebensweise - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Ist es besser, einen Apfel aus Deutschland zu kaufen, der monatelang in einem Kühlhaus gelagert wurde, oder doch einen importierten aus Chile? Biomöhren aus Israel oder normale Möhren aus Krefeld? Ist es sinnvoll, in der Wüste Möhren für den Export anzubauen? Ist die Unterstützung von Landwirten in Lateinamerika die Schiffspassage wert? Biomilch aus der Pfandflasche oder Sojamilch aus dem Tetrapak? Und kann ich außerhalb Mexikos überhaupt mit gutem Gewissen eine Avocado essen? Für jede Entscheidung kann man eine beliebige Anzahl an Faktoren berücksichtigen - und können wir das wirklich, während wir im Supermarkt am Regal dies mit jenem vergleichen? Und versucht mal, irgendein technisches Gerät zu kaufen, das NICHT in China unter bestenfalls fragwürdigen Bedingungen gefertigt wurde.
An schlechten Tagen treibt es mich in die Verzweiflung, dass ich nicht bei jedem Nahrungsmittel oder Konsumgut eine zu 100% nachhaltige Entscheidung treffe(n kann). An guten Tagen versuche ich es eben so gut wie möglich zu machen, ohne jegliche Lebensqualität einzubüßen, und genieße meinen deutschen Kühlhausapfel, meine Krefelder Karotte und den Guacamole, den mein Mann gezaubert hat.
Mein Hang zu vintage Möbeln und Secondhand Deko, und dass wir gerne Dinge kaufen, die lange halten und nicht oft ausgetauscht werden müssen, vereinfachen eine nachhaltige Lebensweise zwar - aber es gibt für uns alle noch viel zu tun.