"Ich liege im Gras in meinem Garten
und lass' den Wind über mich hinstreichen.
Um mich ist ein Summen von vielen Insekten.
An den Blumen, den honigreichen,
hängen Bienen und Hummeln. Ich kann sie nicht sehn,
denn meine Augen blinzeln nach oben,
wo weiße Schäfchen auf blauer Himmelswiese gehn.
Ach, so zu liegen und nur zu träumen,
nur zu sein. Nur den Atem heben
und wieder senken. Nichts als das.
Vielleicht, daß so die Blumen leben?
Fehlen mir nur die Wurzeln, die leis
sich in die Erde tasten und saugen;
ein angewurzelt Menschenreis.
Müßte das sein, so still zu trinken,
von der heiligen Kraft der Erde einschlürfen,
Zweig auf Zweig in das Licht hinaus treiben,
und dann blühen dürfen! dann blühen dürfen!
All den überquellenden Drang
in einem Blütenfeuer befreien,
einen ganzen flammenden Frühling lang!"
Gustav Falke (Norddeutscher Dichter 1853-1916)
und lass' den Wind über mich hinstreichen.
Um mich ist ein Summen von vielen Insekten.
An den Blumen, den honigreichen,
hängen Bienen und Hummeln. Ich kann sie nicht sehn,
denn meine Augen blinzeln nach oben,
wo weiße Schäfchen auf blauer Himmelswiese gehn.
Ach, so zu liegen und nur zu träumen,
nur zu sein. Nur den Atem heben
und wieder senken. Nichts als das.
Vielleicht, daß so die Blumen leben?
Fehlen mir nur die Wurzeln, die leis
sich in die Erde tasten und saugen;
ein angewurzelt Menschenreis.
Müßte das sein, so still zu trinken,
von der heiligen Kraft der Erde einschlürfen,
Zweig auf Zweig in das Licht hinaus treiben,
und dann blühen dürfen! dann blühen dürfen!
All den überquellenden Drang
in einem Blütenfeuer befreien,
einen ganzen flammenden Frühling lang!"
Gustav Falke (Norddeutscher Dichter 1853-1916)
Karfreitag, Natur, Gedicht, Zierquitte, Frühling, Garten, Blüten
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10.04.2020