2 nomads

Zwischen Februar und März
liegt die große Zeitenwende
und, man spürt es allerwärts
mit dem Winter geht's zu Ende.
Schon beim ersten Sonnenschimmer
schaut der Lenz ins Wartezimmer
keiner weiß, wie es geschah
und auf einmal ist er da.
Manche Knospe wird verschneit
zwar im frühen Lenz auf Erden
alles dauert seine Zeit
habt Geduld, es wird schon werden
folgt auch noch ein rauher Schauer
lacht der Himmel um so blauer
leichter schlägt des Menschen Herz
zwischen Februar und März.

Das Gedicht stammt von Fred Endrikat (1890-1942). Ich finde, es passt wunderbar zu diesen frühlingshaften Tagen, die uns derzeit verwöhnen. Und damit wünsche ich euch ein schönes Wochenende.

Das ist meine Einflugschneise, wenn ich nach Hause komme. Mit all dem Einkaufskram bin ich schnurstracks in der Küche. Ich mag kurze Wege. Am Tresen habe ich schon mit Handwerkern verhandelt, Kaffee getrunken und Rechnungen beglichen. Die Küche ist und bleibt unser Hauptquartier. Im Flur steht übrigens mein ältester Findling, ein Frankfurter Stuhl. Er ist unser allererstes Möbelstück, entsprechend hänge ich an ihm. Oben drüber thront die Frankfurter Oper. Euch allen sonnige Grüße in den Dienstag.

Ein verwahrloster Stuhl, vor einigen Wochen auf der Gasse aufgegriffen und sofort adoptiert. Mein jüngster Fang vom Straßenrand darf heute mal Probe stehen. Er soll sich allmählich an seinen neuen Standort gewöhnen. Dass er aufgehübscht werden muss steht außer Frage, insbesondere weil er nach Nikotin riecht. Im Frühjahr werden wir ihn abschleifen und wachsen. Einen schönen Sonntag wünsche ich euch.

Heute Nacht hatten wir ordentliche Minusgrade. Da durften die Schneeglöckchen im Flur übernachten. Ich wünsche euch einen netten Valentinstag.

Man soll den Kopf ja nicht in den Sand stecken, lieber die Füße, um den Überblick zu bewahren. Mit Grün fing alles an. Der Strand sieht aus wie eine sattgrüne Wiese, man traut seinen Augen kaum, daher wollte ich ihn unbedingt sehen und durfte mit Genehmigung eine winzige Menge Sand mitnehmen. Seitdem bin ich das "Sandmännchen" in der Familie. Für den seltenen grünen Sand hat mein Mann eine winzige Pyramide aus Glas gelötet, die auf dem Tablett steht. Das hier ist ein nur kleiner Teil meiner umfänglichen Sammlung. Sie umfasst Steinsande in allen erdenklichen Grau- , Beige- und Brauntönen, Gletschermehl, weißen Korallensand, roten und gelben Wüstensand, rosafarbenen Muschelsand, Vulkansand in Pechschwarz oder Grün und geheimnisvollen Magnetsand. Dass uns auf dem Rückweg von der Green Sand Beach eine Kokosnuss auf die Windschutzscheibe geknallt ist, ist eine andere Geschichte. Zum Glück war die Karre versichert und der Sand sicher im Röhrchen. Schöne Grüße ins Wochenende.

Er ist der kleinste von zwölf Brüdern
und ziemlich unbeliebt
er hält die Tür zu vor dem ersehnten Frühling
während er dem Winter noch Nahrung gibt
doch trösten will er uns mit Narren
als wär'n wir nicht das ganze Jahr genarrt
ich glaube, niemand wird ihn missen
wenn der Frühling ihn verscharrt.
Hans Retep

Die Sonne schleicht durch den Frühnebel und beleuchtet meinen Lieblingsstuhl samt neuer Kuscheldecke. Die ist ein wahrer Handschmeichler, war im Sonderangebot, passt in mein Beuteschema, also musste sie mit. Der Stuhl gehört zu meiner Sammlung aus mittlerweile zwölf Findelkindern, die ich in den letzten Jahren von der Straße aufgesammelt hab. Der hier spricht Öcher Platt, er ist ein Aachener. Mein jüngstes Fundstück, ein zierlicher Stuhl steht noch in der Garage zur Aufarbeitung. Fragt mich bitte nicht, was mein Liebster dazu gesagt hat. Inzwischen hat er sich mit ihm schon etwas angefreundet. Was bleibt ihm auch anderes übrig. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit reichlich Februarsonne.

Letzte Januartage. Bin froh, dass der Kaugummi Monat zu Ende geht und die Tage wieder länger werden. Die Schneeglöckchen habe ich gestern entdeckt und in die Schale vom Sperrmüll gepflanzt. Im Hauseingang leuchten sie wie ein Frühlingsversprechen.

Gut aussehen und elegant fliegen
in der Luft schlafen statt im Liegen
das kann nur der Albatros
wie macht er das bloß?
Der Vogel, der in lässigem Flug
den Schiffen folgt, meist am Bug.
2019 ist einer nach Helgoland geflogen
vermutlich ist er falsch abgebogen
da saß er nun, der arme Tropf
einsam, hungrig, heimatlos.
Welch ein schönes Exemplar
raunte die Fotografenschar
die von weit her angereist kam
mit Teleobjektiven und per Bahn
dem Irrvogel wurde das zu viel
auch war es ihm zu schwül
er flog nach Süden zurück nach Haus
und damit ist die Geschichte aus.

Blick in meinen Gräsergarten in den sanften Farben des Winters. Im Raureifkleid mag ich ihn am liebsten. Ab morgen übernimmt der Atlantik wieder Regie, es folgt Regen mit Schmuddelwetter. Den vorerst letzten Wintertag werde ich daher mit einem langen Spaziergang auskosten. Euch allen eine schöne Wochenmitte.

Ein Hauch von Frühlingsduft liegt in der Luft, jedenfalls in meiner Küche. So sehr ich den Winter ja mag, Nebeltage wie gestern und heute mag ich nicht besonders. Da steigt dann meine Sehnsucht nach Frühling ungemein. Die kleinen Perlhyazinthen sind groß geworden, richtig erwachsen. Wenn sie abgeblüht sind, haben sie eine zweite Chance in meinem Garten. Mal sehen, ob sie im nächsten Jahr wieder kommen.
Habt einen schönen Freitag und kommt gut ins Wochenende.

Januardeko mit neuem Ast auf der Bank im Essbereich. Die Zeichnung des Albatros hat nun auch einen passenden Rahmen bekommen. Sie erinnert mich an die eleganten Vögel mit ihren Flugmanövern im stürmischen Südpolarmeer. Und damit wünsche ich euch einen schönen Sonntag.