An alle berufstätigen Hausfrauen und Mütter - Haushaltshack #2
Vor 23 Jahren ging ich auf die 40 zu und es wuchs mir alles über den Kopf. Neben meinem Beruf hatte ich an vier Tagen einen echt langen Arbeitsweg, wenn es eine Abendveranstaltung gab manchmal sogar 2x am Tag. Unser Sohn war sechs, wurde eingeschult, ich hatte das Haus und den Garten und einen Mann, der noch eingespannter war als ich, dem ich noch versuchte, den Rücken freizuhalten. Die Energie, die ich 10 Jahre zuvor noch gehabt hatte, verließ mich und es musste sich etwas ändern.
Ich fand damals das Haushalts-Survival-Buch „Besser einfach - einfach besser“ von Bianka Bleier und Birgit Schilling. Die beiden Frauen waren an einem ähnlichen Punkt in ihren Lebensläufen angekommen und fingen an, sich auszutauschen. Aus dem Austausch entstand das Buch, das mir damals sehr geholfen hat und das sogar wieder Freude an meinem Haushalt aufkommen ließ. Ich stellte Vieles komplett um, riss mich am Riemen, plante besser, übernahm Putz- und Organisationstechniken und verabschiedete mich mehr und mehr zumindest graduell von meinem Perfektionismus. Ich werde auf den Inhalt des Buches noch einmal eingehen, wenn es euch interessiert.
Heute bin ich durch mein Alter (62) und einige Krankheiten an einem ähnlichen Punkt. 80% der damaligen Routinen habe ich fast 20 Jahre lang beibehalten, bis ich sie durch Krankheit nicht mehr durchhalten konnte. Seit einiger Zeit greife ich sie wieder auf, manche fallen mir verstärkt wieder ein, werden angepasst, neue kommen hinzu. Überhaupt zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine Haushaltshilfe, mit Minijob, für drei Stunden in der Woche. Ich hatte mich immer gesträubt, weil ich niemanden in meine Burg lassen wollte. Nun empfinde ich das als eine Riesenhilfe.
Ich muss euch allerdings auch nicht sagen, dass drei Stunden Unterstützung nicht das Ende aller Haushalts-Probleme bedeuten. Und fast alle, die sich hier herumtreiben, finden sich ja hier, weil wir besondere Ansprüche an Ästhetik, Ordnung und Übersicht haben. Wir alle wissen, dass die Art wie wir wohnen einen ganz großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, Glück und Leben hat. In diesen chaotischen Zeiten ganz besonders. Je feindlicher und fordernder das Leben da draußen ist, desto mehr muss es zu Hause in Ordnung sein, oder?! Das sieht auf den Fotos immer ganz leicht aus, ist es aber nicht.
Mein Kleinstangang in dieser Woche kam in Form eines Taubenadlers, oder einer Adlertaube 😂 Harmlos, in jeder Hinsicht: Ich saß noch am Frühstückstisch, machte während des letzten Tees etwas Buchführung, als es am Wohnzimmerfenster vor meiner Nase gründlich knallte und ich erschrak. Eine Taube war gegen die Scheibe geflogen, hatte abgedreht und flog unverletzt in eine andere Richtung. Ist noch nie vorgekommen, so große Scheiben haben wir nicht. Wohl mit Rotkehlchen, die sich ja gerne an ihren Spiegelbildern abarbeiten. 😑 Meine bis dahin einigermaßen sauberen Fenster waren also mit einem Friedenstauben ähnlichen Abdruck versehen.
Neuer Putzhack-Versuch: Man nehme den kleinen grünen Bodenwischer mit einem angefeuchteten Mikrofasertuch und reinige behende die große Scheibe. Dann klemmt man ein trockenes Mikrofasertuch ein (am besten ein feines Glastuch), sprüht es mit Alkohol ein und putzt die Scheibe nach. Trocken, blank. Ich traute meinen Augen nicht … und putzte alle drei Scheiben von innen und die anderen beiden von außen, in wenigen Minuten. Alles ohne Leiter und bücken. Im Moment scheint die Sonne und mein Ergebnis kann sich auch am nächsten Tag noch sehen lassen.
Ich wage zu behaupten, dass man mit einem kleinen Eimer und zwei unterschiedlich bestückten Bodenwischern selbst ziemlich verschmutzte Fenster, Rahmen und Fensterbänke sehr schnell gereinigt bekommt. Man braucht eben Wasser zum Auswaschen, Alkohol zum Sprühen und vielleicht ein, zwei Trockentücher mehr. Und man muss es ja nicht immer so machen. An unseren großen Spiegeln hab ich’s auch ausprobiert. 👍
So, jetzt mal ab auf die Liege! Sonne!!! ☀️ Ich fasse es nicht!