Projekt - Zwischen Eiche und Erle

Die Landschaft östlich von Osnabrück ist im wesentlichen typisch für Norddeutschland: Felder, Wiesen, kleinere Wälder und keine Berge, die den Blick in die Ferne verstellen könnten.

Auf dem Anwesen des Bauherrn und den umliegenden Grundstücken waren diese Vorzüge der südniedersächsischen Landschaft in besonders schöner Weise vereint. Trotz einer Vielzahl von Möglichkeiten favorisierte der Kunde sofort einen bestimmten Platz für das Baumhaus. An einem schmalen Bachlauf zwischen einer Erle und einer stattlichen Eiche mit schrägem Wuchs sollte es liegen.

Der Raum zwischen den beiden V-förmig am Fuße verbundenen Bäumen bot einen hervorragenden Rahmen für dieses Vorhaben. Der Wunsch des Bauherrn war es, die Baumhauskabine nach Südwesten zu öffnen, um von oben die weitläufige Weiden- und Baumlandschaft überblicken zu können.

Prägendes Element des Entwurfes ist der halbgerundete Baumhauskörper mit sehr großzügigen Glas- und Fensterfronten. Zwei Baumhausterrassen auf unterschiedlichen Ebenen mit betonter Längsausrichtung integrieren sich in den lebenden Organismus der Eiche und werden von deren Ästen durchdrungen. Auf der oberen Ebene befindet sich, geschützt durch die weit überstehende Dachfläche, eine Bank - ein malerischer Platz um seinen Gedanken nachzugehen und den Wandel der Jahreszeiten hautnah zu erleben.

Die Innenausstattung aus unbehandelter Eiche besteht aus einer großzügigen Bettfläche, einer Bank, mehreren geräumigen Schubkästen und einem flachen Sideboard. Bett und Bank sind mit hellgrauem Wollfilz bezogen, mehrere Kissen ergänzen die Ausstattung. Durch die rundum gedämmte Konstruktion und eine kleine Heizung kann das Baumhaus auch im Winter als Rückzugsort genutzt werden.

Fotos: Alasdair Jardine