Für viele ist es Mittelpunkt und Herzstück des Zuhauses, der kuschelige Familientreffpunkt oder gemütlicher Rückzugsort: das Sofa. Da es so viele unterschiedliche Sofas wie Sand am Meer gibt, möchten wir euch mit diesem Beitrag vom günstigen Sofa bis zur Designercouch ein klein wenig Orientierung im unübersichtlichen Sofa-Dschungel bieten.
1. Welche Bedürfnisse soll mein Sofa erfüllen? Alles zum Thema Form und Größe
#1.1: Schmale und filigrane Sofas
#1.2: Tiefe und kuschelige Sofas
#1.3: Füße hochlegen: Sofas mit Récamiere
#1.4: Ecksofas und Sofalandschaften
2. Aus welchem Material soll mein Sofabezug sein?
#2.1: Sofas mit Lederbezug
#2.2: Sofas mit Textilbezug
#2.3: Das Sofa: Farb- und Musterwahl
3. Was bin ich bereit, für ein Sofa auszugeben?
#3.1: Sofas im unteren Preissegment
#3.2: Mittelpreisige Sofas
#3.3: Hochpreisige Sofas
4. Worauf sollte ich beim Sofakauf achten?
#4.1: Abnehmbare Bezüge
#4.2: Materialzusammensetzung
#4.3: Nachhaltigkeit
#4.4: Modularität und Individualisierung
Die Sofawahl ist letztendlich nicht ausschließlich eine Frage des Geschmacks. Zwar spielen Faktoren wie Farbe, Stil und Preis eine große Rolle, jedoch werden Form, Größe und Funktionalität oftmals durch die räumlichen Gegebenheiten mitbestimmt. Die Entscheidung für ein Material hingegen kann auch aus praktischen Gründen getroffen werden.
Das Sofadesign wird weniger von der Raumgröße oder der Anzahl an Hausbewohnern bestimmt als vom persönlichen Geschmack und dem Anspruch, zum Rest der Einrichtung zu passen. Hier stellt sich auch die Frage, ob es eine ganze Sofagarnitur oder ein Einzelsofa, ein modernes Sofa, eine Designercouch oder ein günstiges Sofa sein soll – neu oder mit viel Charme vom Flohmarkt.
Verschiedene Arten von Sofas – Alles zum Thema Form und Größe
Wie viel Platz habe ich (Raumgröße)? Wie viel Platz brauche ich (Familiengröße)? Soll das Sofa weitere Anforderungen erfüllen (Gästebett, waschbare Bezüge)? Das sind Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man ein Sofa kaufen möchte. Bei der Form des Sofas ist auch immer darauf zu achten, ob man ein gemütliches Kuschelsofa oder eher ein geradliniges Sitzsofa möchte. Wir zeigen euch die klassischen Arten – von der kleinen Couch bis zur großen Sofalandschaft.
Was macht ein Sofa so gemütlich, dass man sich darauf rundum wohlfühlt?
Wie bequem ein Sofa ist, wird vor allem durch die Sitztiefe, die Höhe der Rückenlehne und die Art der Polsterung (hart oder weich) und von dem Material bestimmt. Die individuelle Definition von Komfort ist hier entscheidend – auch, ob man das Sofa mit oder ohne Armlehnen haben möchte.
Unser Tipp:
Einige Hersteller bieten ihre Sofamodelle in verschiedenen Tiefen, Breiten und Ausführungen an. So lassen sich Sitztiefe und Breite einzelner Module vor dem Sofakauf selbst bestimmen und zum individuellen Traumsofa konfigurieren. Auch Stoffmuster kann man sich vorab zuschicken lassen.
2-Sitzer-Sofas haben eine praktische Größe und sind somit perfekt geeignet für kleine Räume. Aufgrund ihrer kompakten Größe nehmen sie nicht so viel Platz ein wie eine Wohnlandschaft. Dennoch lässt es sich perfekt alleine oder zu zweit auf ihnen entspannen. Ein 2-Sitzer bietet sich nicht nur als Couch für euer Wohnzimmer an, auch als Sofa für das Schlaf- und Gästezimmer, aber auch als kleines Küchensofa für den gewissen Gemütlichkeitsfaktor ist es perfekt.
2-Sitzer gibt es in verschiedenen Breiten und Tiefen, mit und ohne Füße.
Schmal und filigran: Retro- und Vintage-Sofas sowie Daybeds
Besonders Modelle aus den 50ern und 60ern mit einem Holzgestell wirken schmal, leicht und filigran. Zwar lassen sich solch hübsche Sofas selbstverständlich auf Flohmärkten oder auf dem großelterlichen Dachboden aufstöbern, jedoch muss Vintage nicht gleich Vintage heißen. Einige Hersteller wie zum Beispiel Sofacompany fertigen Retro-Modelle, die optisch an andere Jahrzehnte erinnern, jedoch neu hergestellt werden. Typisch für die Vintage-Sofas ist ein solides Holzgestell. Ob es stilistisch eher Mid-Century oder Landhaus, verspielt oder geradlinig sein soll, ist dabei jedem selbst überlassen.
Schmale Sofas aka Gästebett
Wer es praktisch braucht, eher wenig Platz hat und für spontane Übernachtungsgäste gerüstet sein möchte, sollte sich für ein funktionales Schlafsofa entscheiden. Manche Modelle bieten zusätzlichen Stauraum in Form eines Bettkastens.
Unser Tipp für kleine Räume:
2-Sitzer mit Holzbeinen sind für kleine Wohnzimmer die beste Lösung, da sie filigraner wirken. Noch graziler wirkt das Sofa, wenn man auf Armlehnen verzichtet. Wenn das Sofa allerdings die Hauptrolle im Wohnzimmer spielen soll, darf es auch die massivere Variante sein.
Soll die ganze Familie auf dem Sofa Platz finden, dann lohnt es sich, mindestens in der Größe eines 3-Sitzers bzw. breiten Sofas zu denken. Der Vorteil dieser Sofas ist, dass man auf ihnen aufgrund ihrer Länge ganz wunderbar nächtigen oder ein Mittagsschläfchen halten kann.
Zu zweit auf dem Sofa? Der eine möchte sich hinlegen, der andere lieber seine Tasse Kaffee genießen? Die Antwort lautet: Sofa mit Récamiere. Durch die verkürzte Sofalehne und das offene Ende zu einer Seite wird das Möbelstück zu einer Mischung aus Sessel und Sofa. Die offenen L-förmigen Sofas wirken luftiger und schwungvoller als die klassischen Sitzmöbel.
Unser Tipp:
Wer sich für ein Sofa mit Récamiere entscheidet, sollte sich sicher sein, an welcher Seite er die Récamiere haben möchte und eventuelle Umzüge berücksichtigen. Noch besser: ein modulares Sofa, bei dem die Récamiere links oder rechts angebracht werden kann, dabei muss allerdings auf eine feste Armlehne verzichtet werden. Als Alternative lohnt sich auch ein normales Sofa mit Pouf, dessen Position sich variieren lässt.
Ecksofas sind wie gemacht für großzügig geschnittene Räume und Großfamilien. Vor allem bieten sie genügend Raum für unterschiedliche Anforderungen. Da sie nicht zwangsweise in der Ecke stehen müssen, können sie dabei helfen, größere Räume zu gliedern. Sie sind somit auch Raumteiler, ohne die Sicht auf den Raum zu versperren. Wer ausreichend Platz hat, kann die Sofalandschaft noch um Sessel oder Poufs zu einer Couchgarnitur ergänzen.
Ist die Entscheidung für einen Sofatyp gefallen, steht noch die Frage nach dem Bezugsmaterial aus. Die Materialfrage birgt auch praktische und finanzielle Überlegungen. Leder mag pflegeleichter und zeitloser als ein Textilüberzug sein, doch ist es auch gemütlicher? Auch hier gilt: Geschmack und Geldbeutel entscheiden.
Ledersofas gelten als Klassiker schlechthin – vor allem das beliebte Chesterfield-Sofa mit seinen Knöpfen. Sie sind zeitlos und fügen sich nahezu in jedes Wohnumfeld ein. Allerdings ist Leder ein hochwertiges Material, das sorgsam gepflegt werden muss. Dafür ist Leder wiederum besonders langlebig und der höhere Anschaffungspreis zahlt sich somit aus. Im Vergleich zu einem Stoffsofa ist die Ledercouch oftmals pflegeleichter und dadurch auch perfekt für Familien mit kleinen Kindern geeignet.
Das am weitesten verbreitete Leder ist Rindsleder und wird daher häufig für Ledersofas verwendet. Die weitere Verarbeitung der Häute entscheidet je nach Aufwand, wie teuer das Leder und somit das Sofa sein wird.
Deutlich verbreiteter sind Sofabezüge aus Textilien. Ob pflanzliche Naturfasern wie Baumwolle und Leinen, tierische Naturfasern wie Wolle oder Stoffe mit Kunststoffanteil – die Frage des Materials ist eine des persönlichen Geschmacks und der haptischen Empfindlichkeit bzw. Verträglichkeit.
Bitte beachten:
Unbedingt aufs Material achten! Am besten lässt man sich vorab Stoffmuster zuschicken, um für sich herauszufinden, welches Material einem ein gutes Hautgefühl gibt. Materialempfindliche sollten darauf achten, dass der Bezug Baumwolle und Leinen enthält. Da der Trend momentan in Richtung Filzoptik mit hohem Wollanteil geht, darf nicht vergessen werden, dass insbesondere strukturierte Textilien oftmals für empfindliche Menschen als kratzig und unangenehm auf der Haut empfunden werden.
Vorsicht!
Das Trendmaterial Samt sieht zwar sehr hübsch aus und ist weich, ist allerdings nichts für Perfektionisten: Denn auf Samt ist die Strichrichtung zu sehen, es ist sehr empfindlich und Flecken fallen schnell ins Auge.
Da uns ein Sofa bestenfalls lange Zeit begleitet, sollten Farbe und Muster wohlüberlegt sein: Schließlich möchte man sich weder damit langweilen noch daran schnell sattsehen. Ob lieber zeitlos elegant oder eher farbenfroher Hingucker, ist Geschmackssache.
Mehr Infos zu Sofas mit farbigen Bezügen findet ihr hier.
Unser Tipp:
Es kommt öfters vor, dass man ein Sofa besitzt, an dem man sehr hängt, das sehr bequem ist oder noch gar nicht so alt ist – und dennoch verspürt man den Wunsch nach Veränderung. Hier eignen sich ganz im Sinne der Nachhaltigkeit neue Bezüge oder Überwürfe. Bemz bietet zum Beispiel Designbezüge und Beine für IKEA-Sofas an. Ein paar Makeovers zeigen wir euch hier. Es kann sich auch lohnen, maßgeschneiderte Bezüge anfertigen zu lassen – selbst wenn man sich an Muster oder Farbe eines Sofas einfach mal sattsieht. Übrigens lässt sich das Erscheinungsbild des Sofas mit neuen Möbelfüßen von Prettypegs im Handumdrehen verändern.
Wie viel ein Sofa kostet, hängt vor allem von der Verarbeitung, dem verwendeten Material (sowohl innen als auch außen), vom Produktionsort, von der Langlebigkeit und der Polsterung ab. Prinzipiell sind den Polstermöbeln preislich nach oben keine Grenzen gesetzt. Ob es ein Designersofa oder eine günstige Couch werden soll, ist jedem selbst überlassen. Beim Punkt 4.3 (Nachhaltigkeit) zeigen wir, wie man auch mit einem begrenzten Budget zu einem hochwertigen Sofa kommen kann. Folgend zeigen wir euch drei verschiedene Preiskategorien:
Wer ein günstiges Sofa kaufen möchte, dem seien Anbieter wie IKEA, MADE.COM, Sofacompany, Home24 oder die hübschen Polstermöbel der Westwing Collection ans Herz gelegt. Hier wird jeder fündig, der eine neue und günstige Couch kaufen möchte.
Im preislichen Mittelfeld bewegen sich viele skandinavische Hersteller wie Sitzfeldt, Bolia, HAY (vor allem das Modell Mags), Menu oder Muuto. Die Sofadesigns sind wie gemacht für all diejenigen, die es geradlinig und modern mögen. Wer filigrane Sofas bevorzugt, sollte sich das beliebte Modell Ghost des italienischen Herstellers Gervasoni genauer anschauen. Modulare Sofalandschaften gibt es beim deutschen Hersteller Cubit. Weitere zeitgenössische Designs findet ihr auch bei freistil.
Der Preis eines Designersofas entsteht meist durch die erhöhten Kosten für den Designer, die hochwertigen Materialien, den Produktionsstandort und die Verarbeitung. Wer sich einen zeitlosen Klassiker ins Zuhause stellen möchte, an dem er lange Freude hat, der sollte über ein Sofa von B&B Italia, Cassina, FLEXFORM, Minotti, Vitra oder Walter Knoll sowie Ligne Roset nachdenken. Nachhaltige Möbel gibt es beispielsweise bei Grüne Erde und Zeitraum.
Unser Tipp:
Wer nicht auf Qualität verzichten, aber dennoch ein günstiges Sofa haben möchte, der kann sich bei seinen Großeltern oder auf dem Flohmark umschauen. Mit neuen Bezügen oder Überwürfen wird das Vintage-Sofa schnell wieder zum Hingucker. Überzüge von zum Beispiel Bemz oder neue Möbelfüße von Prettypegs verleihen dem alten Schmuckstück einen neuen Anstrich. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit agieren Anbieter wie Revive Interior, die gebrauchten Designermöbeln neues Leben einhauchen. So kann man doch ganz schnell zu seiner eigenen Designercouch kommen. Und ein Blick auf Vintage-Portale oder eBay Kleinanzeigen lohnt sich ebenfalls allemal.
Neben Form, Farbe, Material und Sofadesign sind noch weitere Aspekte zu berücksichtigen, wenn man eine Couch kaufen möchte. Diese nimmt man vielleicht nicht auf den ersten Blick wahr, sie sind aber wichtig, um lange Zeit an seinen Polstermöbeln Freude zu haben.
Abziehbare Sofabezüge sind die simpelste Möglichkeit, um den Polstermöbeln mittels neuen Bezügen einen anderen Look und somit dem gesamten Raum eine neue Richtung zu verleihen. Allein die Option, die Bezüge abzuziehen und zu reinigen, ist ein nicht zu vernachlässigender Vorteil, da Sofakissen & Co im Alltag einiges mitmachen müssen
Materialzusammensetzung und -qualität sind wichtige Kriterien, wenn man eine Couch kaufen möchte – allerdings nicht nur auf den ersten (äußeren) Blick! Neben den Materialien der Bezüge spielen auch jene der Unterkonstruktion und die Federung eine wichtige Rolle. Hier unterscheidet sich oftmals die günstige Couch von dem höherpreisigen Modell. Am besten lässt man sich beim Sofakauf erklären, was sich genau im Inneren des Möbelstücks befindet. Sowohl die Qualität des Bezugs als auch die des Korpus entscheiden darüber, wie lange ein Sofa in Gebrauch bleibt bzw. wie lange es dauert, bis das Material durchgescheuert. Bei der Polsterung sollte man vorab entscheiden, welche Federung einem lieber ist – je nachdem ob man lieber hart oder lieber weich und kuschelig sitzt.
Da Nachhaltigkeit ein nicht mehr wegzudenkendes Thema ist, tragen wir auch beim Sofakauf Verantwortung dafür, was genau wir uns in unser Wohnzimmer stellen. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf die Fragen stellen, wo der Hersteller die Sofas produziert und welche Materialien Verwendung finden. Trägt ein Produkt das Umweltzeichen „Blauer Engel“, ist dies ein guter Anhaltspunkt dafür, dass das Sofa zur Wohngesundheit beiträgt sowie umweltfreundlich und nachhaltig hergestellt worden ist.
Unsere Tipps auf einen Blick:
- Besonders nachhaltig ist es, sich ein gebrauchtes Sofa zu holen. Bei den Großeltern oder auf dem Flohmarkt umschauen lohnt sich genauso, wie einen Blick auf Vintage-Portale oder eBay Kleinanzeigen zu werfen.
- Anbieter wie Revive Interior hauchen gebrauchten Designermöbeln neues Leben ein.
- Mit neuen Bezügen oder Überwürfen wird das Vintage-Sofa schnell wieder zum Hingucker (Überzüge zum Beispiel von Bemz, neue Möbelfüße von Prettypegs).
Wem Flexibilität wichtig ist, der sollte über die Anschaffung eines Modulsofas nachdenken. Diese lassen sich beliebig erweitern und kombinieren. Der Vorteil ist, dass auch nach Umzügen die Polstermöbel problemlos in das neue Zuhause integriert werden können, da man sich keine Gedanken um längere und kürzere Seiten des Sofas machen muss.
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