Erker: Ideen zum Einrichten und Gestalten
Ein Erker ist eine geschlossene Mauerausbuchtung, die sich in der Fassade eines Hauses befindet. Er kann sich über ein oder sogar über mehrere Stockwerke erstrecken. Besonders reizvoll: Im Gegensatz zur Auslucht beginnt der Erker nicht am Boden, sondern ist genau wie ein Balkon vor der Hausfassade angebracht. Erker erfreuten sich vor allem im Mittelalter großer Beliebtheit und wurden häufig zu strategischen Zwecken als Ausguck oder als Schießscharte an Gebäuden installiert. Die Gründe liegen auf der Hand: Erker ermöglichen einen besseren Ausblick als Fenster und bieten einen größeren Schutz als Balkone oder Terrassen. In der Renaissance wurden Erker teils aus ästhetischen und zum Teil aus praktischen Gründen in Wohngebäude integriert.
Moderne Bauten mit Erkern sind zumeist in den englischsprachigen Ländern aufzufinden. Ausgehend von Großbrittannien wurden die schmucken Anbauten auch in den USA und Neuseeland populär. Die an der Westküste gelegene Stadt San Francisco beispielsweise ist für ihre zahlreichen Erker berühmt. Eine Besonderheit stellt übrigens der sogenante Fenstererker dar, der nur in Höhe der Fenster in die Fassade eingelassen ist und über keinerlei Brüstung verfügt.
So gestaltest du deinen Erker besonders individuell
Erker sind das architektonische Highlight jedes Zimmers und befinden sich in der Regel an der Südseite des Gebäudes. Die offene Bauweise und die Fenster des Vorbaus sorgen für eine schöne, natürliche Beleuchtung in deiner Wohnung. Zudem lässt ein Erker deine Wohnung größer erscheinen und verleiht auch der Hausfassade eine individuelle, edle Note.
Falls es dir im Sommer zu warm wird, kannst du luftige Gardinen oder leichte Vorhänge an den Fenstern deines Erkers anbringen. Achte darauf, dass die Stoffe nicht zu dunkel oder zu schwer sind, damit der Erker seine typische Verspieltheit beibehält.
Eine selbstgebaute Eckbank, die die gleiche Form wie dein Erker hat, ist nicht nur stylish sondern auch sehr praktisch. Nutze den Platz unter der Bank zum Beispiel als Stauraum für Akten oder für Schallplatten. Auch ein integriertes Bücherregal ist ein richtiger Hingucker und macht deinen Erker besonders gemütlich. Überziehe deine Eckbank mit deinem Lieblingsstoff und dekoriere sie mit farblich abgestimmten Kissen. Wenn dein Erker groß genug ist, kannst du ihn natürlich auch mit einem passenden Tisch ausstatten und die schöne Aussicht bei einem feinen Essen oder einem Glas Wein genießen.
Besonders ausgefallen ist ein Hängestuhl aus Weidengeflecht, den du in der Decke des Erkers befestigt. Da Erker auch in den Wintermonaten hell und warm sind, eignen sie sich auch sehr gut für den Anbau tropischer Pflanzen. Sehr stilvoll und schwerelos wirken Pflanzampeln oder Rankpflanzen, da sie dem Erker optisch mehr Tiefe verleihen. Auch bepflanzte Glaskolben oder Glühbirnen, die du dezent im Fensterrahmen anbringst, sind eine innovative und interessante Dekoidee.
Was es beim Bau eines Erkers zu beachten gilt
Ein Erker ist ein schönes Wohnelement, das die Fassade und den Innenbereich deiner Wohnung schmückt. Wenn du einen Erker in deine Wohnung integrieren möchtest, musst du dir darüber im Klaren sein, dass du eine Baugenehmigung benötigst. Je nachdem, wie gut deine handwerklichen Fähigkeiten sind, baust du deinen Erker entweder selbst aus oder nimmst die Hilfe von Profis in Anspruch. Den Boden in deinem Erker kannst du entweder an den übrigen Raum anpassen, oder du entscheidest dich bewusst dazu, Kontraste zu setzen. Überlege dir zudem, ob du Steckdosen oder Beleuchtung in deinem Erker benötigst. Indirekte Beleuchtung wirkt besonders edel und schafft eine angenehme Atmosphäre. Etwas festlicher und verspielter sind filigrane Lichterketten, die du mit selbstgemachten Accessoires verzieren kannst.