Nähzimmer: Tipps zum Einrichten und Gestalten
Um sich kreativ ausleben zu können, erfreut sich ein eigenes Nähzimmer immer größerer Beliebtheit. Denn selbst genähte Kreationen bereichern nicht nur die individuelle Garderobe – sie eröffnen zudem einen unendlichen Horizont für schicke Dekorationen. Wer sich mangels vorhandener Räumlichkeiten keine separate Künstlerwerkstatt einrichten kann, hat dennoch die Möglichkeit, sich einen Nähplatz oder eine Nähecke in der Wohnung zu gestalten. Hier erhältst du einige Ideen für ein funktionales Nähzimmer und erfährst zudem Tipps, wie du einen Nähplatz in einem Zimmer optimal integrieren kannst.
Perfekten Arbeitsplatz mit Nähmaschine einrichten
Neben Handnähnadeln, diversen Garnen und Schneidewerkzeugen ist die Nähmaschine der Mittelpunkt eines produktiven Nähateliers. Für ein komfortables und reibungsloses Arbeiten empfehlen sich Nähmaschinen, die in einem Tisch eingebaut sind. Der Vorteil dieser Variante besteht darin, dass du damit eine größere, ebene Auflagefläche hast und sich auch umfangreichere Stoffstücke beim Nähen besser steuern lassen.
Wer stattdessen eine Koffernähmaschine besitzt, kann das Gerät zum Beispiel in einen alten Holztisch selbst einbauen. Dazu muss mit einer Stichsäge ein passendes Rechteck aus der Tischplatte gesägt und die eingefügte Nähmaschine von unten mit einer stabilen Halterung versehen werden. Geeignet sind Tische, die mindestens 1 Meter lang und 0,5 Meter tief sind, um genügend Arbeitsfläche zu erhalten. Wichtig ist, dass, nach dem Einsetzen der Nähmaschine, die Nähplatte mit der Tischplatte auf einer Ebene ist.
Extratipp: Überlege dir vor dem Aussägen genau, welche Position deine eingebaute Nähmaschine auf dem Tisch einnehmen soll, damit du bequem davor sitzen und nähen kannst. Bei Tischen mit seitlichem Schubladenaufbau oder kombiniertem Schränkchen ist das besonders bedeutsam.
Die gesägten Kanten solltest du mit feinem Schleifpapier schleifen, um zu vermeiden, dass dein Nähgut daran hängen bleibt und Schaden nimmt. Spezielle Textilklebebänder mit hoher Haftkraft versiegeln die Ränder zusätzlich. Damit kannst du außerdem schöne farbliche Akzente setzen und deinem Nähplatz ein einzigartiges Design verleihen.
Die ideale Position eines Nähtisches ist frei stehend, also nicht direkt an der Wand, sodass längere Stoffbahnen störungsfrei beim Nähen hinuntergleiten können.
Tipps für griffbereites Zubehör am Nähplatz
Wild durcheinandergewürfelte Garnrollen, die sich ineinander verheddern, machen nicht wirklich Spaß. Kleine Kisten in der Schublade oder ein externes Schubladensystem schaffen Ordnung im Garnchaos und ersparen dir Zeit beim Aussuchen des gewünschten Fadens.
Damit niemand seine Stecknadeln im Heuhaufen suchen muss, gibt es Nadelkissen, die mit einem Saugknopf ausgestattet sind. Dieser lässt sich problemlos auf glatten Flächen, wie etwa auf der Nähmaschine, flexibel anbringen und abnehmen. Solch ein Kissen kannst du dir fertig kaufen oder aber leicht selbst basteln.
Scheren und Trennmesser sind notwendige Werkzeuge in einem Nähzimmer, doch leider sind sie manchmal auch wahre Stoffkiller. Nämlich immer dann, wenn sie an falscher Stelle liegen und ungewollt hässliche Risse in feine Gewebe reißen. Hier ist eine gute Organisation angesagt.
Insbesondere die Fadenschere an der Nähmaschine sorgt oft für ärgerliche Zwischenfälle. Das kannst du vermeiden, indem du dir angewöhnst, diese stets rechts von der Maschine abzulegen. So gerät sie nicht in das Stoffgelage und ist trotzdem gleich zur Hand.
Als sichere Ablage für Stoffscheren bietet sich ein Board über dem Zuschneidetisch oder eine auf dem Tisch platzierte Holzkiste an.
Multifunktionale Nähecke gestalten
Nicht jeder hat den Luxus eines gesonderten Raumes für das Einrichten eines Nähzimmers zur Verfügung. Nichtsdestotrotz lässt sich auch in solchen Fällen eine praktische Nähecke gestalten. Unkompliziert möglich ist das im Wohnzimmer, Esszimmer oder im eigentlichen Arbeitszimmer.
Nähtische mit versenkbarer Nähmaschine lassen sich während der Nähpausen wunderbar als Schreibtisch benutzen. Zügig aufgebaut oder versenkt ist die Maschine mit zwei Handgriffen.
Esszimmertische werden schnell zu geräumigen Zuschneidetischen. Hierfür eignen sich passend genähte Überzüge aus strapazierfähigem Flanell mit integriertem Gummizug, die den Tisch und den Stoff während des Zuschnitts schützen.
Für das ordentliche Verstauen des Zubehörs sind Schrankschubladen oder Kistensysteme auf Regalen eine Lösung. Jeder Raum verfügt über Stauraum, in dem das Arbeitsmaterial für eine Nähecke untergebracht werden kann. Allerdings sollten Nähutensilien ebenfalls einen festen Platz erhalten, um mühsames Zusammensuchen gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Hat dich das Gestalten eines Nähzimmers zum Nachmachen angeregt und du willst nun noch einige Ideen aus echten Wohnungen sehen?
Etliche Inspirationen dazu findest du in der Bildergalerie unserer kreativen Mitglieder!