Dieter Rams Möbel
Mit seinem radikal reduzierten, dabei aber immer elegantem Design führt Dieter Rams (Jahrgang 1932) den funktionalistischen Ansatz des Bauhaus und der Ulmer Hochschule für Gestaltung fort. Rams überträgt diesen Ansatz auf gänzlich neue Gebrauchsgeräte wie Rasierer, Plattenspieler, Taschenradios und Feuerzeuge. Die drei Ideale Klarheit der Form, Materialgerechtigkeit und einfache Bedienbarkeit sind grundlegend für Rams Entwürfe. Rams selber fasst seine Designphilosophie zusammen in dem Credo „Weniger, aber besser“.
Entwürfe für Braun
Rams studiert bis 1953 Architektur und Innenarchitektur an der Werkkunstschule Wiesbaden. Ende der 40er Jahre unterbricht er das Studium, um eine Lehre als Tischler zu machen. Ab 1955 arbeitet Rams für Braun, wo er 1961 Chefdesigner wird. Bis in die 80er Jahre hinein prägt er das typische klare Erscheinungsbild der Produkte von Braun. Viele von Rams' Entwürfen gelten mittlerweile als Designklassiker, wie die Kaffeemühle KSM 1/11, der Weltempfänger T1000, die Hi-Fi Komponenten Regie und Atelier oder der Taschenrechner E 66. Dabei legt Rams' Designästhetik die Bedienelemente stets offen und streng geordnet dar und demonstriert so die Bedienbarkeit und Zuverlässigkeit der Produkte.
Die Möbel von Dieter Rams
Seit 1957 arbeitet Dieter Rams auch als Möbeldesigner für die Firma Otto Zapf (später Wiese Vitsoe, seit 1995 sdr+). Dabei gehorchen diese Entwürfe dem Prinzip, dem Rams auch bei seinen Stereoanlagen folgt: Trennung von Bausteinen mit identischer Ästhetik, die dadurch individuell kombinierbar sind. Dieter Rams' Möbelsysteme werden mehrfach ausgezeichnet, 1964 sind auf der documenta III in Kassel einige seiner Arbeiten zu sehen. Zu den bekanntesten unter Rams' Möbeldesigns gehören das Regalsystem 606 (1960) und das Sesselprogramm 620 (1962). Neuere Entwürfe sind das Garderobenprogramm 030 (2003) und das Satztischprogramm 010 (2001).
Zehn Designregeln
In den frühen Achtziger Jahren formuliert Dieter Rams angesichts dessen, was er als „undurchdringliches Durcheinander von Formen, Farben und Geräuschen“ wahrnimmt, „Zehn Regeln für gutes Design“:
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Gutes Design ist innovativ.
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Gutes Design macht ein Produkt brauchbar.
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Gutes Design ist ästhetisches Design.
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Gutes Design macht ein Produkt verständlich.
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Gutes Design ist ehrlich.
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Gutes Design ist unaufdringlich.
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Gutes Design ist langlebig.
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Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail.
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Gutes Design ist umweltfreundlich.
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Gutes Design ist sowenig Design wie möglich.
Rams und Apple
Im Produktdesign der Firma Apple ist der Einfluß von Rams und seinen "Zehn Regeln" besonders deutlich. Apples Chefdesigner Jonathan Ive greift immer wieder Gedanken und Entwürfe von Rams auf. Es gibt kein Apple-Produkt, das nicht mehr oder weniger deutlich von Rams' schlichtem, funktionalistischem Design beeinflusst ist.