Egon Eiermann Möbel
Den meisten wird der Name Egon Eiermann vor allem in Verbindung mit Architektur bekannt sein. Bauten wie die Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche in Berlin oder die berühmten Olivetti-Türme in Frankfurt am Main, stehen beispielhaft für das Werk Egon Eiermanns (1904-1970), der zurecht heute als einer der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts gilt. Egon Eiermanns Gebäude lassen sich über ganz Deutschland verteilt bewundern und tragen dabei alle unverkennbar seine Handschrift. Er arbeitete mit Vorliebe mit dem Material Stahl, das sich im Gegensatz zu Beton, präziser verbauen lässt und seinen Bauten eine elegante Leichtigkeit verleiht.
Der Möbeldesigner Egon Eiermann
Neben der Architektur widmete sich Egon Eiermann außerdem dem Möbeldesign. Der Eiermanntisch gehört dabei zu seinen bekanntesten Möbelentwürfen. 1953 hat Egon Eiermann den schlichten Tisch entworfen, der sich vor allem durch sein Gestell aus Stahl auszeichnet. Zwei in einer Ebene schrägliegende Querstreben verbinden die Tischbeine miteinander. Das kühle Material und die schlanke, einfache Form lassen den Tisch elegant und leicht wirken. Das Eiermanngestell war einige Zeit in Vergessenheit geraten und wurde erst 1995 von Lampert wiederentdeckt. Die Möbelfirma stellt den Tisch heute im Original wieder her.
Als wegweisend können außerdem die Entwürfe des Mehrzweckstuhls SE 68 und des Korbsessels E 10 bezeichnet werden. Der SE 68 ist ein minimalistischer Stapelstuhl bestehend aus einer organisch geformten Sitzfläche aus Holz und einem vierbeinigen Stahlrohrgestell. Der SE 68 gilt als das frühste Stuhlmodell in der Kombination aus Stahl und Holz in Deutschland.
Der Sessel E 10 hat äußerlich mit dem praktischen Stapelstuhl SE 68 und auch dem Eiermanntisch nichts mehr gemeinsam. Vielmehr erinnert der Rattansessel an den mediterranen Wohnstil. Beim E 10 gelang es Egon Eiermann einen stabilen Sessel allein mit den verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten des Flechtens umzusetzen.