Die schönsten Anleitungen & Bilder zum Sticken
Bilder zu sticken erlebt seit einigen Jahren ein boomendes Comeback und reiht sich in die beliebte Riege des DIY ein. Aus den vielfältigen Möglichkeiten dieser alten Handwerkskunst ergeben sich wunderbare Ideen, die das Zuhause verschönern. Hier erfährst du die interessante Geschichte der Stickkunst und bekommst außerdem tolle Tipps, mit welchen Mitteln du Bilder sticken und Motive basteln und gestalten kannst.
Fortlaufende Entwicklung und Tradition des Stickens
Funde belegen, dass bereits die alten Chinesen, Inder und Ägypter das Sticken praktizierten. Schon damals wurden geometrische Formen und Darstellungen von Menschen und Tieren auf Untergründe gestickt und gestaltet. Übernommen wurde die Stickkunst auch von den alten Griechen und Römern und hielt dann im Mittelalter in den Klöstern Einzug. Es wurde zunächst dazu angewendet, um kirchliche Gewänder und Altarbekleidungen, sogenannte Paramente, prunkvoll zu verzieren. Im Verlauf der Zeit wurde das Sticken zu einem weltlichen Handwerk, welches im 14. Jahrhundert in England und Frankreich seine absolute Hochzeit hatte.
Im Mittelalter boomte beispielsweise die Goldstickerei, die damals aber anders als heute ausgeführt wurde. Auf dem Untergrund wurden Goldfäden mit Überfangstichen festgenäht und im Anschluss darüber gestickt, wodurch das Goldene durchschimmerte. Es entstand die Reliefstickerei, die Gewändern und Wandbehängen eine besonders edle Note verlieh. Auch heute erfreut sich ein goldenes Stickbild noch großer Beliebtheit, wobei nunmehr die Goldfäden direkt verstickt werden.
Im frühen 19. Jahrhundert wurde die erste Handstickmaschine von dem Elsässer Josua Heilmann entwickelt. Die Anwendung war noch mühsam und Weiterentwicklungen folgten. Erst durch die Verbesserungen der Rittmeyers und deren Mechaniker Franz Anton Vogler in St. Gallen erlangte die Maschine ab 1850 Marktreife. Es entstand ein regelrechter Hype um das Sticken von Bildern, was dazu führte, dass der Export aus der Schweiz boomte und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige des Landes wurde. Die Schweizer erhielten jedoch alsbald Konkurrenz durch das sächsische Vogtland. Anton Falke von der VOMAG in Plauen erfand 1881 die maschinengestickte Tüllspitze, die als 'Plauener Spitze' Weltruhm erlangte, und heute noch in über 40 Länder exportiert wird.
Gestickt wurde und wird natürlich auch weiterhin per Hand – wobei das Sticken in den letzten 100 Jahren auf der Beliebtheitsskala häufig schwankte, aber seit einigen Jahren nun einen populären Stammplatz einnimmt.
Designs und Materialien für das Sticken von Bildern
Das Sticken von Bildern oder Mustern kannst du auf diversen Untergründen vornehmen. Hieraus entstehen zum Beispiel einzigartige Kissen oder herrliche Gobelinbilder, die durch den textilen Charakter Behaglichkeit verströmen. Gleichwohl hast du die Möglichkeit, selbst genähte Taschen und Accessoires oder sogar Kleidung zu verzieren. Grundsätzlich hast du die Freiheit, beim Sticken den Untergrund gänzlich abzudecken oder diesen sichtbar in das Stickbild zu integrieren.
Traditionell wurden bei der Buntstickerei Leder und Stoffe – wie etwa Seide, Leinwand und Tuch – oder speziell durchlöcherte Handarbeitsgewebe aus Baumwolle, Hanf oder Leinen – sogenannte Kanevas - bestickt. Diese Tradition wird selbstverständlich heute noch praktiziert. Nichtsdestotrotz stehen dir heute weitere Möglichkeiten zur Verfügung, die dir das Sticken von Bildern erleichtern, wie zum Beispiel mit dem vorgefertigten Handarbeitsgewebe 'Stramin'. Stramine werden mit oder ohne vorgezeichnete Muster angeboten. Somit kannst du ausgesuchten Vorlagen folgen oder dir eigene Motive, wie beispielsweise Blumen oder ein Herz, aufzeichnen und besticken.
Bei der Weißstickerei werden Wäschestücke - wie Tischwäsche, Bettwäsche oder Stofftaschentücher – bestickt, weswegen sie auch als Leinenstickerei bekannt ist. Darunter fällt auch die Namensstickerei, womit Wäsche gekennzeichnet werden kann. Diese Art des Stickens ist sowohl praktisch als auch ästhetisch und eröffnet dir viele Facetten.
Extratipp: Das Einsticken von Namen in Kinderkleidung schließt Verwechslungen in Kindergarten und Schule aus und hilft deinem Kind, seine Sachen wiederzufinden.
Beim Sticken sind Vorstich, Kreuzstich, Plattstich, Gobelinstich, Kettenstich und Steppstich sehr verbreitet. Die Stiche werden in den Anleitungen zum Sticken erklärt und ergeben schon in sich ein eigenes Design. Somit kannst du sowohl mit deinen Motiven als auch mit deiner Stichwahl deinen Bildern zum Sticken ein eigenes Gesicht verleihen.
Tipps für das Sticken nach Anleitung
Das Sticken nach Anleitung oder mit einem vorgefertigten Muster ist je nach gewählter Stichart einfach umzusetzen und sogar von Kindern leicht zu erlernen. Für Anfänger sind Vorstich und Kreuzstich zu empfehlen, womit sich schöne Stickbilder selber machen lassen. Allerdings sollte beim Kreuzstich der Untergrund zählbar sein.
Zum Sticken benötigst du spezielle Garne, die in diversen Ausführungen erhältlich sind. Sticktwist und Perlgarn sind die gebräuchlichsten. Der Twist ist ein teilbares Garn, wohingegen das Perlgarn unteilbar ist, dafür aber eine glänzende, glatte Oberfläche besitzt.
Wenn du dich für eine sehr feine Stickerei entschließt, solltest du über den Einsatz einer schwenkbaren Lupe als Sichthilfe nachdenken. Eine solche hilft dir, das Sticken nach Anleitung oder in Eigenregie zu einem erfolgreichen Ergebnis zu bringen.
Haben dir die Tipps und Erläuterungen zum Sticken von Bildern gefallen und reizen sich weitere Inspirationen? Tolle Einblicke in echte Wohnungen bekommst du in der Bildergalerie unserer kreativen Mitglieder, die dir dort ihre wunderbaren Kreationen des Stickens zeigen!