Die schönsten Ideen für das Weben - Seite 2
Ideen für das Weben per DIY sind nahezu unerschöpflich, da uns gewebte Produkte im Alltag dauernd begegnen und Anregungen liefern. Nichtsdestotrotz gibt es Kreationen dieser Handwerkskunst, die besonderen Spaß beim Anfertigen und anschließenden Verwenden bereiten. Hier erfährst du einiges Wissenswertes über die Webkunst und erhältst außerdem tolle Ideen und Anleitungen, die dir das individuelle Weben näherbringen.
Grundlagen des Webens
Bereits seit über 30.000 Jahren praktiziert der Mensch das Weben, um sich Gewänder oder andere textile Utensilien herzustellen. Damit zählt es zu den ältesten Handwerkskünsten und überholt vom Zeitalter her sogar das Töpfern. Jedes Gewebe besteht aus Kettfäden, die das Trägermaterial bilden – und Schussfäden, die im rechten Winkel zu den Kettfäden parallel 'eingeschossen' werden. Das Einschießen geschieht mit dem 'Schiffchen' bzw. dem 'Schützen', wie es beim Betrieb großer Webmaschinen genannt wird.
Außerdem werden beim Weben drei Grundbindungsarten unterschieden: die Leinwandbindung, die Köperbindung und die Atlasbindung. Die Leinwandbindung, auch Popeline genannt, ist die einfachste Bindungsart und zeichnet sich durch hohe Festigkeit aus. Sie entsteht, wenn sich Kettfäden und Schussfäden abwechselnd von oben und unten kreuzen. Köperbindungen weisen neben dem Aufbau von 'Kette und Schuss' einen Grat auf, der entweder von links oben nach rechts unten (S-Grat) oder von links unten nach rechts oben (Z-Grat) verläuft. Bekannt für einen Köper ist beispielsweise der Denim, der zudem nach Kettköper (mehr Kettfäden an sichtbarer Oberfläche) und Schussköper (sichtbar überwiegen die Schussfäden) unterschieden wird. Charakteristisch für ein Gewebe in Atlasbindung ist der Glanz, weswegen hier auch von Satinbindung gesprochen wird. Bei dieser Webart geht der Schuss unter einer Kette hindurch und überspringt im Anschluss zwei oder mehr Kettfäden. Auf der Oberseite eines Atlasgewebes sind demnach mehr Schussfäden zu sehen, was dem textilen Stoff seine glänzende Oberfläche und den fließenden Fall verleiht.
Ist von dem Bindungsrapport die Rede, besagt dies das Weben von Mustern. Der Rapport eines Musters ist in der Regel farblich in der Anleitung zum Weben eingezeichnet.
Diese Grundlagen des Webens sollen dir dabei helfen, Anleitungen besser zu verstehen und umsetzen zu können.
Webrahmen selber machen
Viele kennen aus dem Handarbeitsunterricht den handlichen Webrahmen aus Holz, den es mit bereits gespannten Kettfäden zu kaufen gibt. Dieses Utensil ist natürlich praktisch, weil es mit dem Weben sofort losgehen kann.
Gleichwohl hast du aber die Möglichkeit, dir einen Webrahmen mit einfachen Mitteln selbst zu basteln, woran auch Kinder großen Spaß finden und lernen, Zusammenhänge zu verstehen. Hierfür benötigst du ein Stück biegsame Pappe, wie etwa die Rückseite eines Zeichenblocks. Die Größe des Trägermaterials ist abhängig von den gewünschten Ausmaßen deines Gewebes. Zu Beginn markierst du dir an zwei gegenüberliegenden Pappenden gleichmäßig die Abstände der Kettfäden (etwa 1 Zentimeter) und ritzt diese etwa 5 Millimeter tief ein. Nun wölbst du die Pappe leicht nach oben, bis ein gespreiztes U entsteht und misst mit einem Bandmaß den Umfang. Gemäß des Umfangs schneidest du dir stabile Wollfäden zurecht und verknotest die Enden jedes einzelnen Fadens miteinander.
Extratipp: Damit das Zuschneideergebnis gleichmäßig ausfällt, ist es hilfreich, einen abgemessenen, zugeschnittenen Wollfaden als gut händelbares Maß für den Zuschnitt der anderen zu verwenden.
Jetzt kannst du die produzierten Wollschlingen als Kettfäden auf deinen selbst gemachten Webrahmen spannen und mit dem Weben loslegen.
Weben für viele schöne Ideen
Das Weben ermöglicht die Umsetzung vieler schöner Ideen. Die gewebten Ergebnisse können entweder als ausgefallene Deko und behagliche Accessoires herhalten oder zu schickem Nützlichem weiterverarbeitet werden.
Gewebe mit schönem Muster oder ästhetischen Farbkombinationen eignen sich zum Beispiel ausgezeichnet als Wandbilder, Tischläufer oder Tischsets. Du kannst mehrere gewebte Stücke aber auch zu einer herrlichen Patchworkdecke zusammennähen, die als Kuscheldecke oder Tagesdecke Verwendung findet. Hierbei ist es ratsam, die einzelnen Stücke im Zickzackstich zu verbinden, damit möglichst viele Fäden erfasst werden und die Nähte stabil halten.
Weitere hübsche Ideen sind beispielsweise Taschen oder Kissenhüllen, für die es in Büchern oder im Internet tolle Anleitungen zum Weben gibt.
Haben dir die Ausführungen zum Thema Weben gefallen und hast du Lust auf weitere Inspirationen? Schau mal in der Bildergalerie unserer webenden Mitglieder nach, wo du viel kreatives Anschauungsmaterial finden wirst.
Die zahlreichen Bilder werden dir grenzenlose Ideen zum Weben aufzeigen, die du für dein Zuhause nachmachen kannst!