Japanisches Washi-Papier ist handgeschöpft und zeichnet sich durch seine Transparenz, Reißfestigkeit sowie die besondere Struktur und die Büttenränder aus.
„Ich wollte unbedingt eine Leuchte für das Kinderzimmer meiner Tochter gestalten und bin über YouTube auf den Blog HER 86m2 gestoßen. Dort habe ich eine Anleitung zu diesem Papierleuchtenschirm aus Washi-Papier entdeckt“, erklärt Carolin aka @wundertolle . Als Vorbild diente das Original von Sachie Muramatsu.
Wie Carolin mit dieser Inspiration vor Augen ihre ganz eigene verträumte Blütenleuchte gefertigt hat, zeigt sie uns in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Das braucht ihr für den DIY-Leuchtenschirm aus Washi-Papier
Für das Washi-Papier hat Carolin ca. 20 € und für den weißen Blumendraht ca. 6 € ausgegeben. Den Rest wie Farbe oder Kleber hatte sie zu Hause. Die Pappe stammt von einem Versandkarton.
- Pappe
- japanisches Washi-Papier 30 g (max. 54 g, Carolin hat 39 g gewählt)
- Blumendraht
- Bleistift
- Acrylfarbe (Carolin hat Wandfarbe verwendet, Aquarell verblasst zu schnell)
- Schere
- Cutter
- Drahtschneidezange
- Pinsel
- Kleber
Und so entsteht der Leuchtenschirm aus Washipapier
Schritt 1
Eine Blütenform überlegen und aus Pappe eine Schablone ausschneiden.
Schablone und Dummy: Anstatt sofort das gute Washi-Papier zu bearbeiten, hat Carolin zunächst einen Dummy aus Geschenkpapier gebaut, um zu sehen, ob es so funktioniert, wie sie es sich vorstellt.
Schritt 2
Die Schablone auf das japanische Washi-Papier übertragen. Am Ende sollten es 12 Blütenblätter und somit 24 einzelne Blüten sein.
Schritt 3
Die vorgezeichnete Form einritzen. Geeignet sind Cutter oder Taschenmesser. Achtung: Nicht schneiden! Die Kanten im Anschluss mit Pinsel und Wasser anfeuchten und langsam durch vorsichtiges Ziehen die Form herausreißen.
Carolin hat für ihre Leuchte drei Bögen (97 cm x 64 cm je Bogen) weißes Japanpapier (Atsukuchi-Papier aus 70 % Kozo und 30 % Holzfaserbrei, 39 g/qm) verwendet. Dieses ist besonders fein, pH-neutral und hat zwei Büttenränder.
Dadurch entsteht der wunderschöne, besondere Rand.
Schritt 4
Im Anschluss die Blütenblätter bemalen. Die Farbe so verdünnen, dass sie eine wässrige Konsistenz hat. Die Blüten im Anschluss zum Trocknen aufhängen.
Tipp: Da das Papier sehr dünn ist und die Farbe somit durchweicht, ist es sinnvoll, eine abwaschbare Unterlage zu verwenden. Es gibt einen schönen Effekt, wenn die aufgetragene Farbe mit einem Stofftuch abgetupft wird.
Schritt 5
Die getrockneten Blüten zerknüllen und wieder auseinanderstreichen. Dadurch entsteht eine besondere Struktur und das Papier wird noch mal weicher. Im Anschluss die Blüten pressen – aber nicht zu stark, damit sie nicht wieder glatt werden.
Schritt 6
Zwei Pappkreise ausschneiden. Der innere Ring soll minimal größer als die Lampenfassung sein. Gegebenenfalls beide Kreise anmalen.
Schritt 7
Kleber in der Mitte und fast bis zum Rand der Blüten großzügig auftragen. Am besten eignet sich ein Klebestift. Blumendraht fixieren und ein zweites Blütenblatt oben drauf kleben. Den überstehenden Blumendraht abknipsen.
Schritt 8
Im Anschluss die Blüten auf einen Papierring kleben und wieder mit einem Papierring abschließen. Hierfür eignet sich Flüssigkleber sehr gut. Danach alles gut trocknen lassen.
Die Farbintensität der bemalten Blüten variiert je nachdem, wie sehr die Farbe zuvor verdünnt wird.
Schritt 9
Jetzt nur noch in der Lampenfassung befestigen und die Blüten nach Geschmack formen.
Carolin hat inklusive Zeit zum Trocknen ca. sechs Stunden für den Leuchtenschirm benötigt. Zwar sollte man auch etwas Geschick mitbringen, aber vor allem Geduld und Ruhe: Insbesondere wenn es darum geht, die Blütenform herauszureißen. „Das geht langsam, hat aber auch etwas Meditatives“, sagt Carolin.
Liebe Carolin, vielen Dank für dieses wunderbare Leuchten-DIY!
Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @wundertolle hier folgen.
Carolin (38) lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter (1) in einem Reihenhaus nahe Heidelberg und arbeitet in Teilzeit als Augenoptikermeisterin. Bevor Carolin hochschwanger im November 2019 hierhergezogen ist, hat sie lange in der Schweiz gelebt. Seitdem renoviert die Patchworkfamilie das Haus Stück für Stück und gestaltet es um. Nach den Kinderzimmern der Jungs kam das Arbeitszimmer und im letzten Jahr der Garten und das Kinderzimmer ihrer Tochter. „Ich habe schon immer gern gebastelt, genäht, gebaut und gewerkelt. Mit 19 hatte ich meine erste eigene Wohnung und da habe ich mir das Tapezieren beigebracht“, sagt Carolin.