„Wir haben das Haus vor der Zwangsversteigerung gerettet!“ – Zu Besuch im sanierten Altbau von das_karlchens in Düsseldorf

von Claudia H.

Kraft tanken, Ruhe genießen, aber auch Freunde und Familie empfangen – das ist für Sebastian (36) der Inbegriff von Zuhause. Den perfekten Ort dafür, @das_karlchens, hat er sich gemeinsam mit seinem Partner Tim (39) in Düsseldorf geschaffen. Durch aufwendige Umbauarbeiten im ganzen Haus ist eine großzügige Altbauwohnung entstanden, die sich mit ihren stuckbesetzten Decken und dem alten Treppenhaus ihren ursprünglichen Charme von 1908 bewahrt hat.

Warum das Haus die beiden erst auf den zweiten Blick überzeugen konnte und welches Möbelstück eine ganz besondere Geschichte hat? Die Antworten gibt’s in der Homestory!

Die Altbauwohnung misst insgesamt 140 qm und umfasst eine große Küche mit angrenzendem Wohn- und Esszimmer, ein Schlafzimmer, ein Ankleidezimmer, ein Bad sowie Gäste-WC und ein kleines Büro im ausgebauten Dachspitz. Im Wohnzimmer treffen dunkle Holzmöbel auf weichen Samt. Der Esstisch ist von der Marke Eleonora, die Esszimmerstühle sind von Maisons du Monde. Das Sofa haben Sebastian und Tim bei BePureHome gefunden.

„Unser Wohnstil? Eine Mischung aus Familienerbstücken, modernen Einflüssen und Inspirationen von meinen Reisen.“

In der offenen Küche mit dem frei stehenden Block empfangen Sebastian und Tim gerne ihre Gäste zum Aperitif. Die Leuchten in der Küche sind von H&M Home.

Sebastian (36) ist Filialleiter in einem TUI-Reisebüro. „Ich verkaufe Menschen das Schönste, was man kaufen kann, nämlich Urlaub und Reiseerinnerungen“, schwärmt er. „Auch ich liebe das Reisen sehr!“ Dank ihres neu gebauten Balkons können Tim und Sebastian seit Kurzem auch zu Hause ein bisschen Open-Air-Feeling genießen.

Lieber Sebastian, wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?

Ich würde ihn als Urban Aunt beschreiben: eine Mischung aus alten Familienerbstücken, modernen Einflüssen und vielen Inspirationen von meinen unzähligen Reisen.

Gibt es irgendwelche Besonderheiten in deinem Zuhause?

Eine Besonderheit ist, dass wir die beiden oberen Wohnungen im Haus zusammengelegt und das alte Treppenhaus in die Wohnung integriert haben.

Wunderschön anzusehen ist das alte Treppenhaus, das beim Umbau in die Wohnung integriert wurde. Auch die hohen, stuckverzierten Decken lieben Sebastian und Tim sehr.

War es Liebe auf den ersten Blick bei eurem Haus?

Oh nein, überhaupt nicht! Drei der ursprünglich vier Wohnungen waren unbewohnt, aber vermüllt, dunkel und voller Gestank. Wir hatten bereits zwei Jahre nach einer Wohnung zur Miete gesucht und nichts Passendes gefunden, bis wir dann die Chance bekamen, dieses Haus über die entfernte Verwandtschaft kurz vor der anstehenden Zwangsversteigerung zu retten. Es war für uns wie ein Zeichen!

Auf den zweiten Blick habt ihr das Potenzial des Hauses dann erkannt?

Genau! Wir haben die Chancen für uns entdeckt und angefangen, uns einen individuellen Grundriss nach unseren Bedürfnissen zu gestalten. Wichtig war mir dabei, den Charme und die Geschichte des Hauses zu erhalten und teilweise wiederherzustellen.

Im Badezimmer gehen grüne Fliesen mit alten Holzmöbeln eine spannende Liaison ein. Für zusätzliche Frische sorgen verschiedene Grünpflanzen.

Ihr seid fleißig dabei, euren Altbau umzubauen. Was hat sich schon alles geändert?

Wir sind nun seit diesem Jahr mit den groben Arbeiten durch. Wir haben im Juni unseren Balkon angebaut und sind besonders glücklich, dass wir nun auch einen Außenbereich haben, um den Sommer zu genießen. Was haben wir alles getan? Neues Dach inklusive Dämmung, neue Fenster im ganzen Haus, die alte Fassade wurde an einigen Stellen ausgebessert und hat ein neues Farbkonzept bekommen. Außerdem gab es Stuckarbeiten, das Badezimmer wurde neu geplant und das Gäste-WC in der „Abstellkammer“ wieder reaktiviert, wie es damals 1908 ursprünglich auf den halben Etagen im Treppenhaus installiert wurde.

Das Haus haben Tim und Sebastian 2022 gekauft und drei von vier Wohnungen komplett kernsaniert. Dabei wurden auch das Dach und die Fenster erneuert. Das kleine Gäste-WC ist nur 1 x 1 m groß, doch ein echter Blickfang. „Bei der Planung damals war ich mir nicht sicher, wie ich ein grünes Gäste-WC finden werde“, verrät Sebastian. „Aber ich bin mehr als begeistert!“

„Wir haben viele Akzente in Messing, das zieht sich ein wenig durch alle Räume und passt gut zu unseren Möbeln.“

Die beiden Sessel im Wohnzimmer waren schon vorher im Haus und wurden von Sebastian und Tim neu bezogen. Viele der Schränke und Kommoden sind Erbstücke aus der Familie. Deko und Textilien kaufen Tim und Sebastian gerne bei ZARA Home, Bolia und Westwing.

Worauf hast du bei der Gestaltung deines Zuhauses geachtet?

Meine Vision war es, ein schönes und gleichzeitig modernes Zuhause mit Liebe zum Detail und vielen persönlichen Einflüssen zu schaffen. Durch meine Reisen und meine Besuche in unzähligen tollen Hotels konnte ich viele Ideen mit nach Hause bringen und diese umsetzen. Immer wieder hören wir von Freunden und Familie: „Oh wow, das sieht ja wie in einem Hotel aus!“ Das ist für mich immer ein großes Kompliment! Besonders das Gäste-WC schafft bei seinen Besuchern immer wieder eine ganz besondere Experience, getreu dem Motto: Mehr ist mehr!

Welches Möbelstück liegt dir besonders am Herzen?

Unser Waschbeckenunterschrank! Wir haben ihn bei Kleinanzeigen entdeckt und ganz in der Nähe von uns abgeholt. Die Geschichte dahinter hat uns besonders gefallen: Die Kommode wurde von der Tochter der ehemaligen Besitzerin verkauft, da ihre Mutter verstorben war. Die Mutter lebte in den 70er-Jahren in Paris und hat die Kommode dort auf einem Flohmarkt ergattert. Als wir sie bei uns aufstellten und von innen auswischen wollten, fiel uns der alte Reisepass der Vorbesitzerin in die Hände. Nun kannten wir also auch das Gesicht der Wahl-Pariserin und wir sind uns sicher, ihr würde die Kommode in unserer abgewandelten Version auch super gut gefallen!

Der wundervolle Waschtisch im Badezimmer ist eine umgebaute Kommode, die Tim und Sebastian aus zweiter Hand erworben haben. Sie stammt ursprünglich von einem Flohmarkt in Paris.

Seid ihr beim Einrichten einem bestimmten Farb- oder Materialschema gefolgt?

Ein bestimmtes Farbschema gibt es nicht. Wir haben allerdings an der einen oder anderen Stelle Mut zur Farbe bewiesen, zum Beispiel in unserem Flur oder bei den Fliesen im Badezimmer und Gäste-WC. Wir haben viele Akzente in Messing, das zieht sich ein wenig durch alle Räume und passt gut zu unseren Möbeln, die oft warme Farben haben.

Für gute Laune am Morgen sorgen warme Sonnenstrahlen, die über die großen Altbaufenster in die Wohnung scheinen. Abends schafft indirektes Licht eine wohlige Atmosphäre.

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
  1. Ich liebe es, morgens meine erste Tasse Kaffee im Bett zu trinken (auch unter der Woche).
  2. Freitags gibt es bei uns die „Cocktail Hour“, wo wir zu Loungemusik auf die Woche zurückblicken und immer andere Cocktails probieren.
  3. Ich bin furchtbar ungeduldig und muss ein Projekt schnellstmöglich umsetzen, was bei der Sanierung unseres Altbaus oft eine große Herausforderung war. Besonders für Tim!
Was würdest du uns kochen, wenn wir dich besuchen kommen?

Als Erstes würden wir eine Flasche Crémant öffnen und aus den alten Sektschalen von Tante Bärbel anstoßen. Fürs Kochen ist Tim zuständig, aber er wird sicher etwas Leckeres für uns zaubern. Gerne Hausmannskost!

Und zum Schluss: Was würdest du rückblickend während der Umbauphase anders machen?

Ich würde mich schneller für die grüne Farbe im Flur begeistern lassen und einen Kamin im Wohnzimmer einbauen. Die Option hätten wir theoretisch aber auch jetzt noch.

Lieber Sebastian, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @das_karlchens hier folgen.

Zu allen Homestorys geht’s hier entlang.

Kommentare (18)

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