
Schon beim Einzug war uns klar: Diese Küche wird nur eine Übergangslösung sein. Der Traum von einem modernen, offenen Kochbereich begleitete uns von Anfang an – endlich war es soweit. Der Startschuss für den lange geplanten Umbau fiel, und mit ihm begann ein spannendes Kapitel voller Veränderungen.
Warum ich mir jahrelang eine strahlend weiße Küche gewünscht habe, weshalb sie heute ganz anders aussieht als gedacht, und warum es völlig okay ist, sich erst einmal an das Neue zu gewöhnen – all das erzähle ich euch im Artikel.

Die Küche der Vorbesitzer war eine solide und hochwertige Schreinerarbeit, die uns einige Jahre treu begleitet hat.

Für die neue Küche wurde das linke Wandstück entfernt – dahinter verbarg sich eine Vorratskammer. Der neue Dielenboden ist von pur natur und die Holzdecke strahlt jetzt in frischem Weiß. Die rosa Wand wurde kurze Zeit später umgestrichen.
Mein halbes Leben lang war ich überzeugt: Wenn ich eines Tages die Möglichkeit hätte, meine eigene Küche zu gestalten, dann würde es eine zeitlose, weiße Küche werden. Doch zu meiner eigenen Überraschung ist es ganz anders gekommen. Unsere Küche ist nicht weiß – sie ist ein farbenfrohes Kunstwerk aus Stein. Denn Daniel und ich hatten uns in einem Showroom in einen Küchenblock aus Naturstein verliebt – so einfach war das! Der Grund für unseren Showroom-Besuch war eigentlich ein ganz anderer: Wir wollten uns über Edelstahlfronten informieren.

Wunderschön, aber leider zu empfindlich für uns: Eine Edelstahlküche bei @herrmarvin
Doch während unseres Termins stellte sich heraus, dass Edelstahl für uns als Familie, die ihre Küche intensiv und leidenschaftlich nutzt, einfach zu unpraktisch wäre. Auf dem Weg zum Ausgang fiel mein Blick dann zufällig auf einen Küchenblock aus Naturstein: Die Klarheit des Designs, die skulpturale Wirkung, die natürliche Ausstrahlung, die angenehme Haptik, die harmonische Proportion, die durchdachten Details und vor allem die einzigartigen Maserung jedes einzelnen Steins haben uns sofort in ihren Bann gezogen.
Deswegen haben wir uns für Naturstein entschieden
Der Gedanke an den Steinblock ließ mich einfach nicht mehr los. Meine Recherche im Internet führte mich schließlich zum Marmor Center Römhild (MCR) – und zu Stan, dem besten Kundenwunsch-Ableser, den man sich vorstellen kann. Als Innenarchitekt und heutiger Produktentwickler von MCR versteht er es, Träume greifbar zu machen. Falls ihr mehr über ihn erfahren möchtet: Schaut euch unbedingt das Interview mit ihm an!
Mit Stans Unterstützung wurde unser Traum Wirklichkeit: eine Küche aus Naturstein. Was ursprünglich als einzelner Küchenblock geplant war, entwickelte sich nach und nach zu einer Küche, die vollständig aus Stein besteht.

Jede einzelne Steinplatte ist ein Kunstwerk für sich. In unserem Küchenblock integriert ist ein Kochfeld mit Dunstabzug von V-Zug. Die Wände haben wir mit der Mineralfarbe Elegance 034 von Anna von Mangoldt gestrichen.
#1: Unser Küchenblock und die Suche nach unserem Stein
Wie sollte unser Küchenblock aussehen? Angesichts der nahezu grenzenlosen Auswahl an Steinen, Farben, Platten und Oberflächenbearbeitungen war diese Frage alles andere als leicht zu beantworten. Zum Glück unterstützte uns MCR aktiv dabei, den perfekten Stein für uns zu finden. Mit ihrem Zugang zur internationalen Steinbörse können sie nahezu jeden Wunschstein beschaffen – eine faszinierende Möglichkeit, die zugleich die Qual der Wahl mit sich brachte.
Daniel und ich näherten uns unserem Stein zunächst über das Ausschlussprinzip: Nicht zu dunkel, nicht zu hell, nicht zu beige, aber auch nicht zu wild gemasert. Und idealerweise sollte er nicht von allzu weit her stammen. Am Ende war es Liebe auf den ersten Blick: Unsere Wahl fiel auf den Vert de Salvan aus dem Wallis. Sein einzigartiger, unaufdringlicher Grünton hat es uns sofort angetan, da er eine wunderbare Verbindung zur umliegenden Natur schafft. Der Vert de Salvan ist ein Gesteinskonglomerat mit einer optischen Tiefe, die uns unmittelbar an unseren nahegelegenen Ammersee erinnert und seine Einschlüsse wirken wie kleine Kieselsteine vom Seeufer.

Der graugrüne Vert de Salvan aus der Schweiz.
#2 Eine Lackfront für den Küchenschrank?
Zum grün grauen Küchenblock passend wünschte ich mir für den Küchenschrank matte Lackfronten in einem zarten Salbeigrün. Die Vorstellung gefiel mir sehr gut – bis ich erfuhr, wie empfindlich diese Oberflächen sein können. Besonders mit unseren begeisterten kleinen Köchen und Bäckern im Haus erschien mir das problematisch.
Kurz darauf entdeckte ich auf dem Instagram-Kanal von MCR eine Messeküche, die einen Küchenschrank mit Steinfronten präsentierte – und war sofort fasziniert ob der Möglichkeit, dass so etwas technisch möglich ist. So entschieden wir uns nicht nur für einen Küchenblock aus Stein, sondern auch für einen rosa Stein, den Quarzit Chiaro, für den Küchenschrank.

Unser Quarzit Chiaro für den Küchenschrank.


Mein Highlight in der Küche: eine Spüle aus Stein, an der ich mich täglich erfreue! Überhaupt ist die ganze Verarbeitung ein Traum, der Stein wirkt leicht und filigran!
#3: Eins, Zwei und DREI
Aber damit nicht genug! Schließlich sollte auch die Nische einen Stein bekommen. Unsere Wahl fiel auf den klassischen italienischen Rosso Levanto Marmor. Damit zog der dritte Stein in die Küche ein – und die dritte Farbe!
Aber das wirklich Verrückte? Wir haben uns für all diese Steine entschieden, OHNE sie jemals zuvor live gesehen zu haben. Der internationale Steinmarkt gleicht einem Basar: Wer sich in einen Stein verliebt, muss schnell handeln. Erst nach dem Kauf einer Platte ist es möglich, davon ein Muster zu erhalten. Solche Entscheidungen verlangen zweifellos eine gute Portion Risikobereitschaft.

Unser italienischer Rosso Levanto Marmor für die Nische.


Die beleuchtete Nische. Neu eingezogen ist das Wandregal von Artek.
Und jetzt?
Am Anfang, das muss ich ehrlich zugeben, war ich ein wenig unsicher. All die Farben und Steine – ein leichtes Fremdeln begleitete mich hier und da. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier, das oft zu Bekanntem, Gesehenem und scheinbar Gefälligerem neigt.
Doch wir haben uns bewusst für diesen individuellen Weg entschieden, getragen von dem Vertrauen, dass am Ende alles stimmig sein würde. Und genau so ist es gekommen: Die Steinfronten versprühen eine Kraft und Magie. Ihr Anblick, ihre Textur und ihre natürliche Ausstrahlung berühren mich auf eine Weise, die schwer in Worte zu fassen ist. Und so macht mich heute der Anblick unserer Küche einfach glücklich und verzaubert mich jeden Tag aufs Neue.

Alle drei Steine, der Vert de Salvan, der Quarzit Chiaro und der Rosso Levanto, erhielten eine sogenannte "gelederte" Verarbeitung. Diese verleiht den Oberflächen eine tolle Haptik und eine matte, samtige Optik.
Unsere Küche mag polarisieren und unterschiedliche Meinungen hervorrufen – doch für uns ist sie perfekt. Wir lieben sie genauso, wie sie ist, und würden sie ohne zu zögern wieder genauso gestalten!
Hier könnt ihr euch weitere Beispielküchen aus Stein von MCR ansehen!
Welcher Stein gefällt euch am besten?
Lieber Stan und MCR-Team, vielen Dank für die wunderbare Zusammenarbeit, eure Liebe für Stein, eure Beratung und Geduld!
Herstellerinfos:
Stein, elektrisch ausfahrbare Korpora und Spülbecken: MCR
Herd, Dampfgarer, Backofen, Spülmaschine, Kühl-, Gefrierkombi: V-Zug
Massive Eichendielen, fallende Länge, Sortierung Select: pur natur
Mineralische Wandfarbe Elegance 34: Anna von Mangoldt
Armatur mit kalten um kochend heißen Wasser: Quooker
Beschläge: Beschläge aus Hamburg
Fotos 1, 8, 9, 11 und 13: Schramm und Graf Fotografie