Im November letzten Jahres habe ich das Dach neu decken lassen und dieses Foto habe ich kurz vor Fertigstellung gemacht. Es sind Tonziegel, die die verpilzten früheren Betonziegel ersetzen. Das Haus sieht jetzt viel besser aus und je mehr ich ändere, um so weniger fällt die hässliche Fassadendämmung auf. Die Dämmung imitiert Ziegel. Erst wollte ich sie herunterreißen (darunter ist weißer Rauhputz), aber bei den jetzigen Heizkosten lasse ich das bleiben, lieber mit Gartengestaltung den Blick ablenken.
Die geerbte Schreibtischlampe stand seit ca. 55 Jahren auf dem Schreibtisch meines Vaters. Zuerst trug sie einen Schirm mit erafftem perlonartigem Stoffbezug, der anscheinend nicht genug Licht durchließ. Seit ich denken kann, hatte die Lampe einen ca. 30 cm messenden Glasschirm, matt, mit klaren dünnen, sich kreuzenden Linien - typisch 50er.
Vor ein paar Wochen war Sami auf Entdeckungstour und bedachte nicht, dass Katzen runterfallen, wenn die Hinterbeine unter sich nur Luft finden. So hat es den Glasschirm gefetzt ... Sami war nicht verletzt und ich loggte mich bei Ebay ein und erstand die spießige Nazi-Lampe, die so aussieht wie das ganze Nazi-Styling: soll martialisch wirken, kommt aber über den Kleinbürger-Mief nicht hinaus. Die Lampe passt zu mir, weil ich mich viel mit Sozialgeschichte dieser Zeit beschäftige.
Sami hat keine Ahnung, wie ich wieder an einen Glasschirm für meine eigentliche Lampe komme, ich auch nicht. Habt ihr eine Idee?
Ja, ich weiß, Stativ aufbauen, auf Leiter krabbeln, dann kriegst Du auch im engen Raum ein gescheites Foto ... ich will aber nur zeigen, dass ich diese enge Flurwand gewählt habe, um rund um diese familiären Abbildungen (Hochzeitsfotos meiner Eltern, Aquarell meines Vaters) weitere Familienfotos aufzuhängen. Ich will der Vergangenheit nicht zuviel Raum geben - durch viele Erbstücke ist das Haus eh' schon rückwärtslastig, also eignet sich der enge Flur für eine kleine Reise in die Vergangenheit.