Diese hübsche Zuckerdose gehört Biest, danke, dass du sie mir zur Verfügung gestellt hast.
Mikaels Oma hatte nie gut ihre Gefühle zeigen können, dafür hatte sie zu viel gesehen. Trotzdem ging der kleine Miki, wie sie ihn nannte, immer gerne zu seiner Oma und das hatte einen ganz bestimmten Grund. So distanziert die alte Dame manchmal auch war, sie schaffte es manche Dinge so zu zelebrieren, dass sie zu etwas ganz Besonderem wurden.
So kam es, dass es Miki, sobald er das Haus seiner Oma betreten hatte, sofort ins Wohnzimmer trieb. Dort auf dem niedrigen Tisch lag eine gehäkelte Spitzentischdecke und in deren Mitte thronte eine wunderschöne alte Zuckerdose, in der aber seit jeher Bonbons aufbewahrt wurden. Die machte Mikis Oma noch selbst und schon beim Zusehen war er immer ganz begeistert, wie sie Zutaten in den großen Topf gab und immer wieder, mit fließenden Bewegungen, umrührte, bis ein Sirup entstand, den sie zu kleinen Kugeln formte. Wenn sie richtig hart geworden waren, kamen die Kügelchen dann in die Dose und warteten bis Miki wieder seine Oma besuchte. Der kleine Junge fand, dass die Bonbons gut zur Dose passten, sie hatten meist die gleiche Farbe, wie die aufgemalten Blumen und er stellte sich gerne vor, dass Blumen so schmecken mussten wie die Bonbons seiner Oma. Jedes Mal, wenn er sie besuchte, gingen sie ins Wohnzimmer setzten sich auf die Sessel zwischen denen der Tisch stand und betrachteten die Dose. Dann irgendwann schenkte seine Oma Miki ein kleines Lächeln und hob den Deckel ganz vorsichtig an, dann nahm er sich ein Bonbon heraus und steckte es sich in den Mund. Dann war er an der Reihe den Deckel zu heben und seine Oma nahm sich ein Bonbon heraus. Danach saßen sie nur eine Weile da und genossen den süßen Geschmack. Zwar sagte seine Oma nie viel, aber sie verstanden sich auch so. Letztendlich war Miki der Einzige, der eine so enge Beziehung zu seiner Oma hatte. Umso schlimmer war es für ihn, als sie eines Tages starb und er sie nicht mehr besuchen konnte, aber einen kleinen Trost gab es für ihn. In ihrem Testament stand, dass Miki ihre Zuckerdose bekommen sollte. In der fand er noch jede Menge Bonbons und ganz unten drin lag das Rezept seiner Oma. Heute stellt Mikael selber Bonbons her und verkauft sie. Aber wenn Kinder in seinen Laden kommen dürfen sie sich immer ein Bonbon aus der Dose seiner Oma nehmen.
Nun also wieder eines meiner eigenen Lieblingsstücke.
Erstmal die wahre Geschichte. An meinem 19. Geburtstag bekam ich einen Gutschein für einen Build-a-Bear-Shop bekommen (Infos unter http://shop.build-a-bear.de/products/buildabear_home.asp?mid=40&store=1&...). Also bin ich mit meinen Freunden hin gefahren und so entstand Alfredo, mein schwuler Flamingo. Wer Kinder hat, diese Shops sind klasse, guckt euch die Seite mal an, da geht man mit einem ganz besonderen Stofftier wieder hinaus. Nun die Geschichte.
Alfredo war ein Flamingo und Flamingos waren Pink, aber im Gegensatz zu seinen männlichen Artgenossen hatte Alfredo kein Problem mit der Farbe seines Gefieders. Er liebte es, durch die Gegend zu stolzieren und sich zu präsentieren. Er lebte in einem Zoo und war besonders zufrieden, wenn die Besucher stehen blieben und ihn bewunderten. In seinem Zoo war er eine Berühmtheit, aber irgendwie erfüllte ihn das nicht, er wollte im Leben so viel mehr erreichen. Also zog Alfredo hinaus in die Welt, nur um irgendwann festzustellen, dass es für einen Flamingo äußerst schwierig war irgendwo Fuß zu fassen. Er schlug sich mit Auftritten in einer Travestieshow durch, war aber nicht zufrieden, auch wenn er den Applaus natürlich genoss. Die Kostüme für seine Auftritte entwarf Alfredo selbst und Jimmy, der auch bei der Show mitmachte, nähte sie dann für ihn. Irgendwann fragten auch die anderen Künstler an, ob er ihre Kostüme entwerfen konnte und so fand Alfredo seine Berufung. Er wollte Modedesigner werden und einer der ganz Großen werden. Das war natürlich nicht so einfach und so blieb er zunächst bei jeder Menge Tüll und Glitzer.
Es war ein ganz normaler Abend, als plötzlich jemand kam und ihn ansprach. Man hätte von seinem Talent gehört und dass er in bestimmten Kreisen bereits eine Berühmtheit sei. Dann bot man ihm an, offiziell Mode für ein Label zu designen und da sagte Alfredo natürlich nicht nein. Seine erste Kollektion schlug ein wie eine Bombe, alle wollten seine Entwürfe tragen. Auf den Fashionweeks wollten alle seine Shows sehen und sogar die kritischsten Kritikerinnen rangen sich ein Lob ab. Doch irgendwie fand Alfredo, dass das noch nicht alles sein konnte, er musste noch etwas für die Menschen tun. Er entschied jedes Model nur noch selbst auszuwählen, und entschied sich bewusst für die, die nicht perfekt waren. Seine Mode sollte jeder tragen können, also konnte sie auch jeder präsentieren fand er. Diese Entscheidung wurde zwar zunächst kritisiert, aber man gewöhnte sich daran. Schließlich war Alfredo nicht wie alle anderen und wollte das auch gar nicht sein.