Türchen Nr. 21! Cranberry-Sorbet mit Kletskop-Röllchen von mat&mi

von Nicole

Dieses Dessert könnte zum Highlight des Heiligen Abends werden

Fast zu schön, um gegessen zu werden.

Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen, also muss die schöne Komposition wohl doch unter dem Löffel leiden.

Noch keinen Nachtisch für den Heiligen Abend? Ihr könnt Plätzchen mittlerweile nicht mehr sehen? Dann aufgepasst, denn Julie vom Blog mat&mi hat ein ganz besonderes Rezept für uns. Dafür hat sie sich in einem wahren Kreativprozess auch wirklich ausführlich Gedanken gemacht, aber lest am besten einfach selbst.



 


Weihnachtsdessert: Lieber was Rotes mit Zimt


Bei der Anfrage von Claire, ob ich eventuell Lust habe, einen Adventskalenderbeitrag beizusteuern, musste ich gar nicht zögern. Klar war für mich auch, dass es ein kulinarischer Beitrag werden soll. Und wie es dann in meinem Kopf losrotierte, möchte ich euch nicht vorenthalten:


„Hhhmmmm was Kulinarisches. Und natürlich Weihnachtliches. Zimt. Unbedingt. Klassiker. Quitte? Ja, Zimt mit Quitte. Kombination klingt gut und schmeckt sicher gut. Quitten gab es doch letztens auf dem Markt. So schön gelb und bauchig. Perfekt. Ich frag lieber noch mal bei Claire nach, ob sie lieber was Keksiges oder was Dessertiges möchte. Alles klar. Kekse sind schon vergeben. Gut. Dann Desserttüftelei. Das muss schon was hermachen. Ist ja schließlich Festtag. Aber stundenlang dafür in der Küche stehen müssen wäre auch doof. Und was Schweres für den Magen sollte es besser auch nicht sein, nach den ganzen anderen Leckereien. Kinder sollten es mögen. Oma auch. Und beim Verspeisen sollten alle mal kurz die Luft anhalten, weil es so herrlich schmeckt. Zimt-Panacotta mit Quittenmus? Oder Quitten-Panacotta mit gebrannten Zimtmandelsplittern? Oh oder noch viel besser: Eis! Das ist gut. Quittencremeeis in der Zimtwaffel. Nee, zu aufwändig. Lieber ein Eissandwich. Ha. Es wird. Cremige Quitte zwischen zwei Zimtsternteigkreisen (toller Zungenbrecher übrigens!). Zur Not können die Eiligen dafür auch fertigen Teig kaufen. À propos Kaufen. Kann man um Weihnachten herum überhaupt Quitten kaufen? Also ohne viel Gerenne und Notfallplan? Nee, das ist mir zu unsicher. Die verfluchen mich sonst, die Nachmacher. Außerdem sieht Cremefarbe zu hellem Zimtsternteig auch ein bisschen öde aus. Dann muss man wieder in die Pistaziensprenkeltrickkiste greifen. Oder eine weitere Frucht reinschmuggeln, die aber dann die Quitte-Zimt-Kombination verfälscht. Und dann gibt’s Geschrei. Puh. Gar nicht so einfach. Also noch mal kurz sammeln. Eis klingt immer noch gut. Zimt auch. Es muss was Knalliges her. Orange. Oder Weihnachtsrot. Aber nicht schon wieder Himbeeren. Fruchtig frisch ist doch eigentlich auch besser als sahnig tropfend. Rot. Blutorange? Amarenakirsch? Berberitze? Vielleicht nicht zu experimentell, wir denken an Kinder und Oma. Und schließlich ist Weihnachten. Da liegen eh schnell die Nerven blank. Kompromiss: frische Cranberries. Die kann man zur Not auch durch tiefgekühlte oder auch durch saure Kirschen ersetzen. Irgendwas davon wird ein gut sortierter Supermarkt ein paar Tage vor Weihnachten schon haben. Entscheidung: es gibt weihnachtliches Cranberrysorbet. Leicht würzig und eine Wohltat, wenn die Wangen vom vielen Lachen, Reden und Beisammensein im gleichen Farbton glühen. Und das mit dem Zimt? Die Zimtstangen sehen doch eigentlich aus wie Keksröllchen. Diese zimtbraune Farbe. Woran erinnert mich das? Stimmt, an holländische Kletskoppen. Die wollte ich eh immer schon mal machen. Wunderbar, so wird der Zimt einfach eingerollt und bringt noch ein bisschen klebrigen Karamell-Knusper (Omas Zähne bedenken) in den Eisbecher. Dann kann's ja jetzt ans Fabrizieren gehen!“


  


Cranberry-Sorbet


(für 0,5 Liter Sorbet – funktioniert auch ohne Eismaschine):



  • 150 g frische Cranberries

  • 1 Zimtstangen

  • 1 Prise Kardamom

  • 1 EL brauner Zucker 

  • ½ kl. rotschaliger Apfel, mit Schale gewürfelt

  • ½ Bio-Orange (davon die geriebene Schale und 2 EL Saft)

  • 110 g Zucker

  • 100 ml Wasser

  • 20 g Traubenzucker

  • Saft von einer Zitrone


 


Die ersten sechs Zutaten in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und mit geschlossenem Deckel aufkochen lassen. Hitze reduzieren und die Cranberries ca. 5 Minuten weich köcheln lassen. Da die Cranberries platzen, ist der Deckel ein wichtiger Schutz. Zum Abkühlen zur Seite stellen.


In der Zwischenzeit in einem anderen Topf Zucker und Wasser zu einem Sirup erhitzen und ebenfalls abkühlen lassen. Die Cranberries abgießen (Sud kann man wunderbar als Schorlensirup am Weihnachtsabend kredenzen) und in ein hohes Gefäß füllen. Zuckersirup, Traubenzucker und Zitronensaft hinzugeben und pürieren. Anschließend durch ein feines Sieb streichen. Wer mag, würzt nochmal mit Zimt und Kardamom nach. Die Masse sollte dann mind. 1 Stunde, am besten jedoch über Nacht, im Kühlschrank durchziehen. Wer eine Eismaschine besitzt, rührt das Eis so wie es die Maschine vorgibt. Wer keine hat, friert die Masse in einer Metallschüssel (es sollte ein ordentlicher Rand frei bleiben) eine halbe Stunde ein. Dann lockert man mit einer Gabel die ersten entstandenen Eiskristalle und mixt alles ordentlich durch. Das macht man im Halbstunden-Takt weitere 3-4 mal. Zum Schluss mixt man das entstandene  Sorbet noch mal 1-2 Minuten durch, füllt es in einen Behälter mit Deckel um und friert es für mindestens 2 Stunden ein. Vor dem Servieren hilft ein wenig Antauen im Kühlschrank, um das Sorbet leichter und schöner aufzutischen.


 


Kletskop-Röllchen


(Für ca. 8 Röllchen):



  •  40 g Butter

  • 50 g brauner Zucker

  • 50 g Goldsirup

  • 50 g Mehl

  • ½ TL gemahlener Ingwer

  • 1 TL gemahlener Zimt

  • ½ TL Zitronensaft


 


Butter, Zucker und Sirup auf niedriger Hitze erwärmen, bis sich alles gut vermischt und die Zuckerkristalle langsam schwinden. Restliche Zutaten hinzugeben und ordentlich mischen. 


Auf ein Blech mit Backpapier oder Silikonmatte 4 kleine Häufchen in großem Abstand zueinander setzen und bei 160° Ober- und Unterhitze 8 Minuten backen. In der Zwischenzeit Holzstiele von Kochlöffeln oder hölzerne Essstäbchen mit Sonnenblumenöl einreiben und bereit halten. Die vier entstandenen gebackenen Kreise 1 Minute abkühlen lassen und dann zügig mit Hilfe der Stiele einrollen. Während des Erkaltens werden die Röllchen wunderbar knusprig. Am besten lagert man sie dann auf Küchenrolle, damit sie überschüssiges Fett verlieren. 


Lasst euch das Weihnachtsfest ordentlich schmecken und habt eine gute Zeit!


Julie von mat & mi


 


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