Der 3107 ist durch seine Vielseitigkeit und seine bestechend schlichte Eleganz einer der kommerziell erfolgreichsten Stühle aller Zeiten. Ähnlich wie bei Jacobsens früherem Stuhl Ameise, der als Grundlage für den 3107 diente, setzte Jacobsen auch beim 3107 neuartige Techniken zur Formung von Schichtholz unter Dampf ein. Die Sitzschale des 3107 besteht, wiederum wie bei der Ameise, aus geformtem Schichtholz mit Teakfurnier. Die Stuhlbeine sind aus Stahlrohr. Die Holzstruktur wird bei 122°C für zwei Minuten unter einem Druck von 94 Tonnen in die Form gepresst und ruht danach fünf Tage.
Ein Stuhl für alle Gelegenheiten
Der 3107 ist einer der vielseitigsten Stühle überhaupt: Seine schlichte, unaufdringliche geschwungene Form fügt sich fabelhaft in verschiedenste Einrichtungen ein, seien es Wohnungen, Vortragssäle, Kantinen oder Bibliotheken. Außerdem kann er schnell bis zu zwölf Exemplaren hoch gestapelt werden und ist damit der Traum aller Hausmeister. Außer in Schwarz und Weiß ist der Stuhl auch in zehn anderen Farben erhältlich, von Gelb über Rot und Eisblau bis zu Indigo.
Der Kultstatus des 3107 und der Siegeszug des dänischen Designs
Der große Erfolg des Serie 7 Stuhls hat zu vielen Imitationen geführt, die aber meistens schnell als solche zu erkennen sind und dem Ruf des 3107 nicht geschadet haben. Mit dem Siegeszug des 3107 wurde Jacobsen und mit ihm das dänische Design international bekannt, so dass dieser Stuhl als eine Art Initialzündung für die Beliebtheit des skandinavischen Designs in den folgenden Jahrzehnten wirkte. 1963 fotografierte Lewis Morley das berühmte Model Christine Keeler, die zentrale Figur der Profumo-Affäre, auf einer Kopie des 3107. Das Foto wurde über Monate hinweg von allen möglichen Medien wieder und wieder abgedruckt und sicherte so dem 3107 endgültig seinen Status als Kultstuhl.
