„Grelle Farben machen mich innerlich total nervös.“ – Zu Besuch bei le.lolie in Kiel

von Stephanie

Die 29-jährige Lea aka @le.lolie kommt ursprünglich aus Berlin und ist vor sieben Jahren für ihr Medizinstudium nach Kiel gezogen. Gemeinsam mit ihrem Freund wohnt sie auf 75 qm in einer typischen Kieler Altbauwohnung. Was die angehende Gynäkologin neben ihrem Studium noch macht, warum ihr altes WG-Zimmer abgebrannt ist und was sie an ihrem Zuhause besonders liebt, verrät sie heute in ihrer Homestory. Hereinspaziert!
   


   

Liebe Lea, wie lebst du?
Wir wohnen insgesamt auf drei Zimmern. Zwei davon sind mit einer Flügeltür verbunden. Die Küche, die noch ihre ursprünglichen Fliesen aus der Jahrhundertwende hat, ist durch zwei Speisekammern ein echtes Raumwunder! Das dritte Zimmer gehört meinem Freund, der leidenschaftlich gerne Musik macht und dort seine Instrumente stehen hat.
   


    

Dein Wohnstil in drei Worten:
Farblos, minimalistisch, luftig.

Worauf legst du bei der Gestaltung deines Zuhauses Wert?
Ich mag keine wuchtigen Möbel, die den Räumen die Leichtigkeit nehmen. Wir haben daher viel versteckten Stauraum unter dem Bett und mit einem schlichten PAX-Schrank geschaffen. Außerdem verzichte ich auf Schnickschnack, der im Weg rumsteht und einstaubt. Da ich sehr klare Linien bevorzuge, versuche ich, durch Naturmaterialien und viele Pflanzen mehr Gemütlichkeit reinzubringen.
   


    

Bei dir vergeht kein Tag ohne:
Kaffee.

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
Ich tanze in meiner Freizeit Ballett und arbeite neben dem Studium für die Deutsche Stiftung Organtransplantation. Dort hole ich europaweit Organe für die hiesige Uniklinik ab. Außerdem esse ich Pizza von innen nach außen und betrachte dies als einzig richtigen Weg, Pizza zu essen.

Was erfüllt dich?
Mein Leben. Ganz genau so, wie es gerade ist!
   


   

Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Die hohen Decken, das schöne Parkett, die Flügeltür, die die beiden großen Räume zu einem macht, die alten Fliesen in der Küche, die Morgensonne auf dem Bett, die Abendsonne auf dem Balkon …

Ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel steht:
Ein riesengroßer Esstisch mit einer alten Holzplatte, an dem man mit mindestens 15 Personen gemütlich essen und Wein trinken kann. Wenn ich dann alt bin, habe ich hoffentlich ganz viele Erinnerungen an viele schöne Abende, die mit meiner Familie und mit Freunden an diesem Tisch verbracht wurden.
    


   

„In den letzten Jahren bin ich ungefähr neun Mal umgezogen.“
   


   

Bevor du in deine Altbauwohnung gezogen bist, hast du in zahlreichen WGs gewohnt. Was sind deine besten und was deine nicht so schönen Erinnerungen an diese Zeit?
In den letzten Jahren bin ich ca. neun Mal umgezogen. Dabei macht man sicherlich viele schöne und unschöne Erfahrungen. Gefallen haben mir große WGs, in denen die Tür immer offen stand und ein ruhiger Abend schnell mal in Kochen mit einem Haufen Freunden umschwang. Jetzt genieße ich es, mich endlich richtig einzurichten und zum Beispiel Omas altes Geschirr aus dem Karton nehmen zu können, weil ich nicht ständig Angst haben muss, dass etwas zu Bruch geht.

Auf was hast du dich am meisten gefreut nach dieser Zeit?
Auf eine ruhige, aufgeräumte Wohnung, die ich nach meinen Vorlieben gestalten kann. Und frische Blumen, die nicht im dreckigen Geschirr untergehen.
   


   

Was ist dein Lieblingsplatz in deinem Zuhause?
Auf jeden Fall das Eckteil meines Sofas. Sofern ich nicht in der Wohnung rumwusel, findet man mich dort die meiste Zeit. Abgesehen davon, dass es echt gemütlich ist, liebe ich den offenen Blick durch die Flügeltür. Im Sommer verlagert sich mein Leben dann eher auf die selbst gebaute Bank auf dem Balkon.
   

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Welche Muster, Farben und Materialien magst du persönlich besonders?
Ich versuche, grundsätzlich nur schlichte Möbel zu kaufen. Grelle Farben würde man bei mir nie finden. Die machen mich innerlich total nervös. Lieber setze ich durch Accessoires mit gedeckten Tönen dezent farbige Akzente. Dazu liebe ich Naturmaterialien wie Korb, Wolle und viele grüne Pflanzen sowie frische Blumen. Das macht mein Zuhause trotz meiner minimalistischen Einrichtung gemütlich.

Hast du außer der Bank auf dem Balkon noch etwas anderes Selbstgemachtes bei dir Zuhause?
Da ich noch Studentin bin und über kein großes Einrichtungsbudget verfüge, habe ich viele selbst gemachte Möbel. Häufig werde ich nach unserem Couchtisch gefragt. Dieser besteht aus einer einfachen Holzplatte mit Hairpin Legs und ist super leicht selbst zu bauen. Außerdem haben wir einige IKEA-Hacks gebastelt. Unser neustes Projekt ist ein Schuhregal mit Lederpolster, das eigentlich mal eine TV-Bank war.
   


    

Welcher ist dein liebster Einrichtungsgegenstand und warum?
Wenn ich einen bestimmen müsste, so wäre das mein String-Regal. Vor einigen Jahren ist mein altes WG-Zimmer abgebrannt und ich habe es mir von einem Teil des Geldes, das ich damals von der Versicherung bekam, gegönnt.
   


     

Ein Brand?
Ja, damals wurde in meinem Haus im Erdgeschoss ein Dönerladen in Brand gesetzt. Das Feuer breitete sich sehr schnell auf das gesamte Treppenhaus und den Dachstuhl aus. Meine Wohnung lag unter dem Dach. Durch den Qualm und das viele Löschwasser wurden damals alle meine Möbel zerstört. Ich habe mich danach komplett neu eingerichtet.

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
In meiner Familie hat fast jeder kreative Berufe. Als Medizinerin konnte ich damit nicht viel anfangen. Je schöner meine Wohnungen wurden, desto eher merkte ich, dass die Kreativität doch nicht ganz an mir vorbeigegangen ist. Sobald ich zur Ruhe komme, sprudeln die ganzen Einrichtungsideen aus mir heraus. Neben meinem stressigen Alltag ist es jetzt die perfekte Ergänzung, um mich kreativ auszuleben und meinen Kopf abzuschalten.
   


   


   


    

Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?
Ich esse leidenschaftlich gerne! Vor allem im regnerischen Kieler Winter verbringen wir viele Stunden damit, ein leckeres Abendessen zuzubereiten. Im Sommer gehen wir alle paar Tage essen. Das erfreut meinen Geldbeutel zwar nicht, aber mein Gemüt umso mehr!
   


   

Verrätst du uns deinen Lieblingsplatz in Kiel?
Am liebsten verbringen wir die Samstagvormittage auf dem Markt am Exerzierplatz. Bei uns ist es mittlerweile zur Tradition geworden, dort wöchentlich den Großteil unserer Lebensmittel regional einzukaufen. Die Verkäufer kennen uns schon, man trifft viele bekannte Gesichter und am Ende sitzen wir manchmal stundenlang mit einem Cappuccino bei Loppokaffee in der Sonne und lassen das Wochenende ruhig angehen.

Wie und wohin reist du gerne?
Wenn es ums Thema Einrichten geht, dann ist wohl kein Land so inspirierend wie Schweden. Die Skandinavier haben einfach einen unschlagbar guten Geschmack! In den letzten Jahren sind wir daher auch immer dort gewesen und haben meist ein voll bepacktes Auto zurückgefahren.
    


   

Was kannst du gar nicht?
Ich kann nicht mitansehen, wenn meine Pflanzen sterben. Obwohl ich mittlerweile einen recht grünen Daumen habe, werde ich ganz betrübt, wenn es mal ein Pflänzchen nicht schafft.

Gab es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Als ich gerade frisch in meiner Wohnung wohnte und ein paar Bilder bei SoLebIch hochlud, machte mich mein Freund während einer Familienfeier darauf aufmerksam, dass SoLebIch mein Foto auf Instagram geteilt hat. Ich habe mich schon vorher jahrelang durch Bilder auf SoLebIch inspirieren lassen und fand es total verrückt, dass meine Wohnung plötzlich auf eurem Portal zu sehen war.
    

Liebe Lea, vielen Dank für das spannende Interview und die wundervollen Einblicke in deine Kieler Altbauwohnung! Um kein neues Bild zu verpassen, könnt ihr Lea hier folgen.

Kommentare (8)

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