Lisa aka @wohnprojekt lebt mit ihrem Mann Christian und den beiden Kindern Leona und Emilia in einer kleinen Stadt im idyllischen oberösterreichischen Voralpenland. Vor vier Jahren haben sie sich ein 70er-Jahre-Bungalow gekauft. Was es mit dem besonderen, alten Fabrikfenster auf sich hat, welche Liebe neu entfacht ist und welche ihre zwei liebsten DIY-Anleitungen sind, das erfahrt ihr heute in ihrer Homestory. Hereinspaziert!
Liebe Lisa, bitte erzähle uns bisschen über dich.
Ich bin 35 Jahre alt und betreibe zusammen mit zwei Freunden den Conceptstore Pastarro – wertvoll schenken für nachhaltige Geschenkideen in Kirchdorf an der Krems. Ich kümmere mich um den Einkauf, die PR und Social Media und mache auch die Deko im Laden und das Schaufenster. Daneben habe ich seit 2013 meinen Blog WOHN:PROJEKT, wo sich alles um Interior und DIY dreht. Am wichtigsten ist mir allerdings die gemeinsame Zeit mit meinen Kindern. Ich versuche deshalb nur vormittags zu arbeiten. Gelingt mir zwar nicht immer, aber meistens.
Eigentlich wolltest du Architektur studieren?
Genau, ich habe mich aber von der langen Studiendauer abschrecken lassen und mich für Kommunikationswissenschaft entschieden. Heute bin ich froh über diese Entscheidung – denn sonst wäre ich nicht zum Bloggen und zu Pastarro gekommen.
Bei dir vergeht kein Tag ohne:
Meine Kinder und meinen Mann abzubusseln ♥
Dein Wohnstil in drei Worten:
Individuell, zeitlos und mit Liebe ausgesucht.
Worauf legst du bei der Gestaltung deines Zuhauses Wert?
Dass es gemütlich, authentisch, funktional und vor allem individuell ist. Ich könnte nie den Wohnstil von jemand anderem komplett kopieren. Natürlich hol auch ich mir Ideen von Instagram, Pinterest, SoLebIch oder aus Zeitschriften, versuche die dann aber immer mit meiner persönlichen Note umzusetzen.
Hast du einen Lieblingsraum?
Ganz klar das Wohnzimmer! Ich mag die Größe und den Schnitt, den Schwedenofen, das Klavier, die Modulmöbel, die Couch, den großen gemütlichen Teppich und am allermeisten unser Sitzfenster mit Blick in die Berge.
Ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel steht:
Der Eames Lounge Chair – da muss ich keine Sekunde überlegen.
Welche Farben und Materialien gefallen dir?
Ich liebe Naturtöne und -materialien. Am allermeisten mag ich echtes Holz, das findet man bei uns auch in jedem Raum. Auch die Schwarz-Weiß-Holz-Kombi gefällt mir nach wie vor sehr, merke aber, dass ich in letzter Zeit wieder etwas experimentierfreudiger mit Farbe bin. In nächster Zeit bekommen Kinderzimmer, Treppenhaus und Schlafzimmer einen neuen Anstrich.
Gibt es eine Geschichte zu deinem tollen alten Fabrikfenster in deinem Wohnzimmer?
Das Fabrikfenster mit teilweise kaputten Scheiben hab ich auf der Onlineplattform willhaben für 20 Euro gefunden – lange bevor wir unser Haus gekauft haben. Es stand schon einige Zeit in der Garage und ich hatte eigentlich vor, es in unser damals geplantes Neubauprojekt als Raumteiler zu integrieren. Da sich aber mitten in der Planungsphase der Kauf unseres Hauses ergeben hat, hatte ich keine Verwendung dafür. Es fristete also noch ein paar weitere Jahre sein Dasein im Keller. Letzten April kam mir dann die Idee, es zwischen Ess- und Wohnzimmer in die tragende Wand einzubauen. Das Esszimmer war nämlich durch die davorliegende überdachte Terrasse relativ dunkel. Jetzt bekommen wir zusätzlich Licht vom Wohnzimmer in den Raum. Mir gefällt es richtig gut und ich mag die Verbindung zwischen den beiden Räumen sehr. Eigentlich wollten wir die fehlenden Scheiben vom Glaser ersetzen lassen, haben aber schnell gemerkt, wie praktisch es ist, wenn man durch das Fenster kommunizieren bzw. es als Durchreiche benutzen kann. Es verbindet und trennt die Räume gleichzeitig.
„Das Modulregal YU Shelf von Konstantin Slawinski ist robust, vielseitig, zeitlos und trotzdem individuell.“
Welcher Gegenstand in deinem Zuhause würde dich am besten widerspiegeln?
Wahrscheinlich unser Modulregal, das YU Shelf von Konstantin Slawinski – robust, vielseitig, zeitlos und trotzdem individuell. Es ist ein Stecksystem, das im Handumdrehen immer wieder neue Möglichkeiten bietet und endlos erweitert werden kann. Genau das Richtige für Tischchenrücker wie mich ;-)
Habt ihr euren 70er-Jahre-Bungalow auch renoviert?
Als wir ihn gekauft haben, haben wir jeden Tag genutzt – über den Sommer insgesamt drei Monate –, um das Haus nach unseren Vorstellungen zu renovieren.
Was habt ihr alles machen müssen?
Wir haben die Fenster ausgetauscht, unzählige Schichten Tapeten abgekratzt, alle Böden erneuert, einige Holzdecken runtergerissen, Bad, WC und Terrasse neu verfliest und so Schätze wie den Terrazzo im Treppenhaus freigelegt. Ein paar Einbaumöbel wie die maßgefertigten Schränke im Eingangsbereich oder im Flur konnten wir erhalten, indem wir sie abgeschliffen und weiß lackiert haben. Den Grundriss haben wir so belassen, nur eine Wand im Wohnzimmer wurde rausgenommen.
Findet man auch kleine DIY-Projekt bei dir?
Ja, da findet man einiges! Meine DIY-Ideen haben mich 2013 auch zum Bloggen gebracht, der Interior-Schwerpunkt kam erst später. Mein letztes Projekt war ein Katzenhaus aus unseren Parkettresten, das mein Papa und ich gemeinsam umgesetzt haben.
Verrätst du uns deine zwei Lieblings-DIY?
Die Blumenampel aus einem alten Lampenschirm mag ich sehr und unsere Auflage für unsere BESTA-Regale gefällt mir noch immer super.
Die Blumenampel aus weißem Drahtkorb und die Auflage auf ihrem BESTA gehören zu Lisas liebsten DIY.
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Mein größter Wohntraum war immer eine alte Villa mit hohen Decken. Da ich aber unser Haus und die Lage so sehr mag, wird’s damit wohl nichts ;-)
2. Ich hätte so gerne einen wunderschön angelegten Garten. Hier fehlt mir aber leider komplett die Vorstellungskraft und das Wissen. Wenn ich nicht aufs Geld schauen müsste, dann würd ich mir den Garten völlig neu planen lassen inklusive Gärtner, der ihn dann auch regelmäßig pflegt, denn darin bin ich nämlich auch nicht so begabt …
3. Ich hab schon einen ziemlich beachtlichen Möbelfundus im Keller. Die Ausstattung der ersten Wohnungen unserer Töchter sollte also kein Problem darstellen ;-)
Was kannst du gar nicht?
Dialekte und Stimmen imitieren, Schlagzeug spielen, mich für die Themen Steuerrecht, Physik und Elektrotechnik begeistern und noch vieles mehr.
Hast du einen Tipp für einen Einrichtungsladen in deiner Region?
Da gibt es nur eine einzige Adresse, die ich wärmstens empfehlen kann: Vor Kurzem hat in unserem Nachbarort die Grüne Erde-Welt eröffnet. Hier kann man nicht nur wunderschöne Möbel und Accessoires kaufen – schon allein die Architektur und das Interiordesign dort ist so ein Erlebnis, dass der Besuch eine Reise Wert ist. Und das Bioessen im Bistro ist hervorragend!
Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?
Oh ja, so einige, neben meiner größten Leidenschaft, nämlich meiner Familie, liebe ich Fotografie, Tanzen, gutes Essen, Bergsteigen, Radfahren und seit zwei Jahren auch Campen – Letzteres hätte ich übrigens nie für möglich gehalten!
„Beim Campen muss keine Strandtasche gepackt werden, jeder kann sich zurückziehen, wenn er möchte. Das ist total entschleunigend.“
Warum? Welche Vorbehalte hattest du?
Ich war früher manchmal mit meinen Eltern und Schwestern campen. Wir sind auch einfach drauf losgefahren und haben ewig nach dem passenden Campingplatz gesucht. Das fand ich als Teenager dann nicht mehr so entspannend. Viele Jahre hab ich campen komplett verweigert, obwohl mein Mann mit einem Wohnwagen groß geworden ist.
Und dann kam die Wende?
Vor zwei Jahren haben wir uns dann einen Leihwohnwagen für einen Kroatienurlaub ausgeliehen und ich war sofort Feuer und Flamme! Im Jahr darauf waren wir schon mit unserem eigenen unterwegs. Wir hatten bisher immer das Glück, Plätze in der ersten Reihe zu ergattern. Das Gefühl, in seinem eigenen Bett direkt am Meer aufzuwachen, ist einfach unbeschreiblich!
Wie und wohin reist du gerne?
Wir versuchen aus ökologischen Gründen so gut es geht aufs Fliegen zu verzichten. Im April geht es nach einer vierjährigen Flugpause für fünf Tage nach Barcelona. Im Sommer sind wir dann wieder mit unserem Wohnwagen unterwegs. Geplant ist dieses Jahr Dänemark.
So schön wohnt Lisa, in der Nähe des Schafkogelsees.
Gab es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Ja, gleich zu Beginn 2013. Nämlich das Aha-Erlebnis, dass es so viele Menschen gibt, die die Bereiche Interior und DIY genauso spannend finden wie ich. Da ich ja schon ewig ein großer Fan von Homestorys bin, hat mir das SoLebIch-Konzept von Anfang an gefallen!
Liebe Lisa, vielen lieben Dank für das spannende Interview!
Wenn ihr kein Bild mehr von ihr verpassen wollt, dann folgt ihr hier.