Heißer Ofen fürs Wohnzimmer: Welcher Kamin ist der richtige für mich?

von Claudia H.

Gemütlichkeit pur: @blaupause s Ofen von Skantherm sorgt auch bei Regenwetter für behagliche Stimmung.

Schneebedeckte Wipfel, frostige Temperaturen und ein prasselndes Feuer, das Wohnzimmer und Seele wärmt: Gerade an ungemütlichen Tagen sorgen Kamine und Öfen für wohlige Wärme und eine schöne Atmosphäre. Doch die Feuerstellen erzeugen nicht nur ein angenehmes Raumklima, sie setzen auch optisch tolle Akzente: Der klassische Kachelofen bekommt Konkurrenz von modernen Glaskaminen, frei stehende Feuerstellen dienen als Raumteiler. Und das Beste daran: Kamine können auch nachträglich eingebaut werden und ersetzen teilweise sogar die Heizung.

Ob mit Holz, Pellets oder Gas befeuert, historisch oder modern, eingebaut, hängend oder frei stehend – die Auswahl an verschiedenen Kaminen und Kaminöfen ist ebenso groß wie vielfältig. Einige Kaminofenmodelle funktionieren unabhängig von der Raumluft, andere können Energie sparen und die Heizkosten senken, indem sie das Nutzwasser im Haus erhitzen oder produzierte Wärme speichern. Der folgende Ratgeber zeigt die gängigsten Varianten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen und gibt Tipps sowie Hilfestellungen zur Neuanschaffung.

Doppelt schön: Die Kaminöfen von @carinal_ und @Königskram fungieren gleichzeitig als Raumteiler und als Designelement.

Folgendes erwartet euch im Ratgeber

1. Den perfekten Kamin finden: Welcher ist der richtige für mich?
2. Kamine im Wohnzimmer: Offen oder mit Türen?
3. Dekorativ und gemütlich: Holzkaminöfen
4. Kamine und Kaminöfen als Heizsystem
    #4.1 Pelletkaminöfen
    #4.2 Gaskamine
    #4.3 Kachelöfen
5. Wasserführend oder raumluftunabhängig: Zwei besondere Ofenvarianten
    #5.1 Wasserführender Kaminofen
    #5.2 Raumluftunabhängiger Kaminofen
6. Von historisch bis modern, rund bis oval: Kamin- und Ofeninspirationen
    #6.1 Gusseiserne Kaminöfen
    #6.2 Verkleidete Öfen im Raum
    #6.3 Runde Öfen
    #6.4 Ovale Öfen

1. Den perfekten Kamin finden: Welcher ist der richtige für mich?

Wer sich einen Kamin oder Kaminofen einbauen lassen möchte, sieht sich mit allerlei Fragen konfrontiert, die bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden sollten. Dabei kann schon die Unterscheidung der Begrifflichkeiten hilfreich sein, um die Richtung für das eigene Vorhaben abzuschätzen: Im Gegensatz zum offenen Kamin ist der Brennraum beim Kaminofen geschlossen, aber lediglich durch eine Glasscheibe abgetrennt – die Flammen sind dennoch sichtbar und schaffen eine ebenso gemütliche Atmosphäre. Besonders im Winter sind Kaminöfen eine Bereicherung für den Wohnraum und können eine Alternative zur klassischen Heizung darstellen.

Platzsparend und rückenfreundlich: @kathachon s hängender Kamin von Focus sorgt für angenehme Rundumwärme im Wohnzimmer. Der gläserne Kaminofen von @liebsteszuhause_m ermöglicht eine optische Trennung zwischen Wohn- und Esszimmer.

Zuallererst sollte man sich über seinen eigenen Anspruch sowie den geplanten Zweck des Kamins klar werden. Soll der Kamin tatsächlich die Heizung ersetzen oder ist er in erster Linie für dekorative Zwecke gedacht? Welche Leistung muss der Ofen demnach erbringen? Möchte ich den Kamin oder Ofen manuell bedienen oder soll es eine automatische Regelung geben?

Draußen Kälte, drinnen Gemütlichkeit: @Trinonella s eingebauter Kamin sorgt für angenehmes Lagerfeuerfeeling.

Auch die räumlichen Gegebenheiten sind essenziell, um sich für den passenden Kamin zu entscheiden. Wie groß ist der Raum, der beheizt werden soll, und wie ist er geschnitten? Welcher Kamin kommt infrage? Wie soll der Kamin in das Raumkonzept integriert werden: Soll er eingebaut oder frei stehend sein, eventuell als Raumteiler fungieren? Eine Maßskizze kann hier hilfreich sein und die Planung erleichtern.

Black Beauty: @Joe Munoz ’ schwarz gehaltener Kaminofen zum hölzernen Fußboden ergibt ein industriell angehauchtes, elegantes Ensemble. Von @simplylifeandme s Sofa aus lässt sich gleichermaßen lauschiges Kaminfeuer wie ein toller Ausblick genießen.

Weiters sind auch die baulichen Voraussetzungen des Hauses zu beachten, die gegebenenfalls sogar bestimmte Kaminarten von vornherein ausschließen: Gibt es einen Schornstein oder muss dieser noch installiert werden? Mit welchem Brennstoff möchte ich heizen und welche Anschlüsse werden dafür benötigt? Gibt es in meinem Haus eine kontrollierte Wohnraumlüftung, die einen raumluftunabhängigen Ofen erfordert?

Auch das Design des Ofens soll natürlich den eigenen Vorstellungen entsprechen und sich in die bestehenden Räumlichkeiten einfügen. Dabei kann der Kamin oder Kaminofen den Einrichtungsstil entweder perfekt unterstützen oder aber einen interessanten Bruch in diesem hervorrufen. Ob rustikaler Ofen im Landhaus, moderner Ofen im Loft oder historischer Ofen im schicken Neubau, pompöser Wandkamin oder doppelt verglaster Raumteiler – den Möglichkeiten und Varianten sind kaum mehr Grenzen gesetzt.

Im Essbereich von @Ein Schweizer Garten gesellt sich ein großer Ficus benjamini zum hübschen Kaminofen. Dass schneebedeckte Wipfel und lauschiges Kaminfeuer ein Spitzenduo abgeben, beweist @mywe mit ihrem großen Speicherofen zum winterlichen Ausblick.

Wichtig ist jedoch immer: Die Größe und die Heizleistung des Wunschmodells müssen zur Raumgröße passen. Seine Form – ob mit rundem, ovalem oder eckigem Grundriss – richtet sich meist nach dem Ort der Aufstellung. Bei den Materialien kann zwischen der klassischen Stahlvariante oder aber Kachel- und Natursteinverkleidungen gewählt werden. Je nach Kaminart kann Größe, Form und Ausführung individuell bestimmt werden. Neben günstigeren Fertigvarianten können auf Wunsch auch Maßkamine angefertigt werden.

Kamin mit oder ohne Schornstein?

Wer befürchtet, von seinem Vermieter einen Strich durch die Kaminrechnung gemacht zu bekommen, weil dieser den geplanten Anbau eines Schornsteins möglicherweise nicht genehmigt, stellt sich vielleicht die Frage, ob ein Kamin nicht auch ohne Schornstein auskommen könnte. Die Antwort: Jede Feuerstätte, die mit Festbrennstoffen (wie zum Beispiel Holz, Kohle oder Pellets) betrieben wird, braucht zwingend einen Abzug!

Einladend und gemütlich: @Herzstück s hölzerne Essecke wird vom Kaminofen im Industriestil harmonisch ergänzt. [@KatinkaA]s gusseiserner Ofen im Vintage-Look bildet mit den charmanten Stallfenstern ein perfektes Match.

Wie dieser Abzug auszusehen hat, klärt der Bezirksschornsteinfeger. Er ist nicht nur für die finale bauliche Abnahme des Schornsteins zuständig, sondern kann auch im Planungsprozess eine große Hilfe darstellen und Tipps dazu geben, was umsetzbar ist und welcher Kamin am besten für die jeweilige Situation geeignet ist.

Betondecke, Fensterfront und ein prasselndes Kaminfeuer: @Pierre Six ’ renoviertes Wohn- und Esszimmer strahlt eine angenehme Ruhe und Behaglichkeit aus.

Keinen gemauerten Schornstein brauchen lediglich Gaskamine. Hier muss allerdings ein Abgasrohr durch die Außenwand geführt werden, das zugleich auch der Frischluftversorgung dient. Beim Bioethanolkamin entstehen weder Rauch noch Ruß, demnach ist auch hier kein Schornstein erforderlich. Auch auf Anschlüsse an Gasleitungen kann verzichtet werden, sodass der Bioethanolkamin quasi frei im Raum platziert werden kann. Da es sich aber dennoch um eine offene Feuerstelle im Haus handelt und beim Betrieb Kohlenstoffdioxid und Wasser entstehen, sollten auch hier die Sicherheit und eine gute Raumbelüftung an erster Stelle stehen.

2. Kamine im Wohnzimmer: Offen oder mit Türen?

Ein offener Kamin knistert schön und ist ansehnlich, entspricht aber nicht mehr dem allgemeinen Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein. So ist das gelegentliche Feuern ohne Tür zwar noch erlaubt, die hohen Feinstaubemissionen und schlechte Ökobilanz haben aber weitreichende Konsequenzen: Ab 2024 braucht jeder Kamin eine Tür, einen Filter gegen Feinstaub und ordentliche Emissionswerte, die von der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSCHV) vorgeschrieben werden. Wer jetzt einen neuen Kamin plant, ist also gut beraten, die bevorstehenden Änderungen mit einzubeziehen und sich als langfristige Lösung für einen Kamin mit Tür zu entscheiden.

Von wegen Old School: Dass Kaminöfen sich auch modern und nahtlos ins Interior integrieren lassen, beweist @carinal_ mit ihrer eingebauten gläsernen Variante. Ruhe und Entspannung verspricht @Natalie.D s offener Kamin, vor dem es sich gerade bei winterlicher Kälte gut aushalten lässt.

Um trotzdem nicht auf die Gemütlichkeit und den schönen Schein eines offenen Feuers verzichten zu müssen, kann ein gläserner Kamin als Alternative infrage kommen. Je mehr man vom Feuer sehen kann, desto höher ist der Behaglichkeitsfaktor. Ein Kamin mit großer Glasfläche wirkt daher um einiges gemütlicher als ein Kamin mit kleinem Guckloch. Den authentischsten Effekt erzielt man mit einem Kamin, der an drei Seiten mit Glas bestückt und so fast rundherum einsehbar ist – hier wirkt es beinahe, als würde man am Lagerfeuer sitzen. Zusätzlich kann bei den Sichtfenstern am Kamin auf einen versenkt angebrachten statt sichtbaren Griff gesetzt werden, sodass das Feuer noch echter und der Kamin tatsächlich wie offen wirkt. Für die Sichtfenster bei gläsernen Kaminen wird zumeist Spezialglas (bestehend aus Glaskeramik) verwendet, das seitwärts- oder hochgeschoben werden kann.

3. Dekorativ und gemütlich: Holzkaminöfen

Der traditionelle Holzkaminofen zählt zu den beliebtesten Kaminofenarten. Schließlich sorgt er nicht nur für eine angenehm warme und wohlige Atmosphäre, sondern auch für ein besonders authentisches Erlebnis, das durch das Auflegen oder gar Selberhacken neuer Holzscheite im wahrsten Sinne des Wortes befeuert wird. Dabei ist Holz ein idealer Brennstoff für moderne Feuerstätten, denn diese verbrennen es sehr sauber und schlucken dabei ihre eigenen Abgase. Zugleich ist Holz günstig in der Anschaffung und eine erneuerbare Ressource.

Schlicht und unverschnörkelt, aber nicht weniger gemütlich geht es in @Fannie s Wohnzimmer zu, in das sich der eingemauerte Kaminofen nahtlos einfügt.

Ob Laubholz, Buche oder Birke – mit der Wahl des Brennholzes kann das Erscheinungsbild der Flamme und der entstehende Duft individuell variiert werden. Die richtige Lagerung des Holzes ist aber unabdinglich: Das Brennholz sollte vor allem trocken und gut belüftet gelagert werden, weswegen sich überdachte Kaminholzregale im Freien am besten eignen. Der Keller und geschlossene Räume sind weniger geeignet. Auf keinen Fall sollte zu Hause angehäuftes Altholz oder vorbehandeltes Holz (wie etwa alte Fensterrahmen, Möbelspanplatten oder Ähnliches) im Ofen verheizt werden. Dies ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch für den Ofen: Ablagerungen können das Innenleben beschädigen, die Scheiben werden schwarz.

In @Nordiccalm28 s Sitzecke neben dem Kamin möchte man am liebsten den ganzen Tag verbringen.

Übrigens: Da es sich bei Weihnachtsbäumen in der Regel um unbehandeltes Holz handelt, können sie theoretisch im hauseigenen Kamin verheizt werden. Nicht alle Teile des Baumes sind aber für die zeitnahe Verbrennung nach den Festtagen geeignet: Während die dünnen Zweige und Nadeln in den weihnachtlichen Wochen gut durchtrocknen können, nimmt der Stamm in dieser Zeit eine große Menge Wasser auf. Er sollte daher optimalerweise 12 bis 24 Monate getrocknet werden, bevor er verheizt wird.

Eukalyptus, Grautöne und ein entzündeter Kamin: @ROOMstories läutet bei knisterndem Feuer ein gemütliches Wochenende ein. @Spigi s Kaminofen ist zugleich Raumteiler und Wärmespender für behagliche Teenachmittage.

In den Übergangsjahreszeiten kann der Holzkaminofen ein guter Ersatz für die Heizung zu Hause sein, im Winter allerdings reicht seine Heizleistung für das Beheizen der Wohnung oder des Hauses nicht aus. Auch hier aber sorgt er für eine Extraportion Gemütlichkeit.

Eine Kaminwand wie bei @Waldfriedenstudios als Raumteiler zu gestalten, verschafft offenen Wohnkonzepten gleich zwei Vorteile: Die außergewöhnliche Wanddekoration wird zum stylishen Blickfang und versorgt gleich mehrere Räume mit wohliger Wärme.

Kaminofen und Speicherofen – Was ist der Unterschied?

Auf den ersten Blick besteht zwischen dem Kamin- und dem Speicherofen kein großer Unterschied, denn beide werden mit Holz befeuert. Doch während der Kaminofen seine volle Heizleistung während des Feuerns entfaltet, verfügt der Speicherofen über einen Speicherblock sowie eine wärmespeichernde Ofenverkleidung, die die Wärme auch über die tatsächliche Befeuerungszeit hinaus aufrechterhält. Für den Speicherblock und die Ofenverkleidung werden bevorzugt Werkstoffe wie Speckstein, Granit, Keramik oder Schamotte verwendet, weil sie – im Gegensatz zu beispielsweise Stahl – über eine geringe Wärmeleitfähigkeit verfügen. Sie nehmen die Wärme auf und geben sie mittels indirekter Strahlung über mehrere Stunden an die Umgebung wieder ab.

Die Flammen beobachten und zur Ruhe kommen: @oceanside s schwenkbarer Kamin ist ein echter Seelenschmeichler. @schmasonnen s Küchenkamin ist von drei Seiten einsehbar und hat eine integrierte Holzaufbewahrung.

Seinen klassischen Kaminofen nachträglich zu einem Speicherofen umrüsten zu lassen, ist grundsätzlich möglich. Die Möglichkeiten der Wärmespeicherung und der Effektivität sind in solchen Fällen allerdings begrenzt. Hier lohnt es sich definitiv, einen Fachmann hinzuzuziehen.

4. Kamine und Kaminöfen als Heizsystem

Soll der Kamin nicht nur für behagliche Atmosphäre im Zuhause sorgen, sondern auch seiner ursprünglichen Funktion als Heizung des Hauses oder der Wohnung nachkommen, stehen verschiedene Systeme zur Auswahl. Neben dem jeweiligen Kamin werden hierfür noch spezielle Leitungen, Rohr- und Energieversorgungssysteme benötigt. Die gängigsten Kamine, die als Heizsystem fungieren, sind Pelletkaminöfen, Gaskamine sowie Kachelöfen.

#4.1 Pelletkaminöfen

Wie der Name schon verrät, heizt dieser Kaminofen mit Holzpellets. Sie haben eine normierte Qualität und bestehen oftmals aus Abfallholz oder Sägemehl aus der Industrie, das auf diese Weise weiterverwendet wird. Der Vorteil von Pellets gegenüber Holzscheiten besteht vor allem in ihrem höheren Wirkungsgrad: Ein Kamin, der mit Holzpellets befeuert wird, brennt länger, als wenn er mit derselben Menge Holz bestückt werden würde. Soll der Kamin das ganze Haus heizen, muss er an die Warmwasserversorgung angeschlossen werden und benötigt einen Warmwasserspeicher mit circa 1.000 Liter Fassungsvermögen.

Der moderne silberne Pelletofen von @Anne S. fügt sich perfekt in ihr minimalistisch gehaltenes Wohnzimmer ein.

Da der Einbau eines solchen Systems aufwendig ist, sollten die jeweiligen Vor- und Nachteile im Vorfeld gut abgewägt werden. Nachteilig ist sicherlich, dass der Pelletkaminofen als Heizsystem häufig nicht auf optische Eindrücke hin ausgelegt ist. Meist verfügt er lediglich über eine kleine Frontscheibe, wodurch die knisternde Gemütlichkeit eines Holzkamins abhandenkommt. Von Vorteil ist aber, dass ein Pelletofen geringe Emissionen und eine hohe Heizleistung aufweist. Er schont die Umwelt und den Geldbeutel, eignet sich daher besonders gut für Energiesparhäuser und Niedrig-Energiehäuser. Ferner sind die Pelletöfen auch in Sachen Sauberkeit eine gute Wahl: Da die Pellets nicht mit Erde, loser Baumrinde oder Ähnlichem behaftet sind, entsteht bei der Verbrennung viel weniger Asche als bei Holzscheiten.

#4.2 Gaskamine

Ein Gaskamin ist die ideale Lösung für alle, die keinen Platz für die Lagerung von Brennholz haben und auf das Säubern eines Holz- oder Pelletofens gerne verzichten würden. Da Gas im Gegensatz zu Brennholz rückstandsfrei verbrennt, bleiben nämlich keine Asche oder Brennstoffreste im Ofen zurück, die entfernt werden müssen. Auf den Wohlfühlfaktor muss bei einem Gaskamin aber nicht verzichtet werden: Auch hier lodern feurige Flammen, die auf Knopfdruck und per Zündautomatik entfacht und sogar eingestellt werden können. Gaskamine werden über einen Erdgasanschluss oder mit abgefülltem Flüssiggas betrieben. Angeschlossene Gaspatronen reichen teilweise für einen vollen Tag Kaminnutzung. Um den Charme eines Echtholzkamins aufrechtzuerhalten, sind Gaskamine heute oft als solche designt. Hinter der Fassade jedoch verbirgt sich ein ausgeklügeltes System einer Lüftungsheizung, die sich bei entsprechender Ausführung durch das gesamte Haus ziehen kann.

Komfortabel und pflegeleicht: Der Gaskamin von @raumatmosphäre spendet Wärme und ein tolles Raumambiente quasi auf Knopfdruck.

Gaskamine heizen schadstoffarm und erzeugen kaum Feinstaub, haben aber trotzdem einen hohen Wirkungsgrad. Nachteilig sind wiederum die Anschaffungs- und Betriebskosten, die (natürlich auch abhängig vom aktuellen Gaspreis) als verhältnismäßig hoch einzustufen sind. Auch muss berücksichtigt werden, dass für Gaskamine zwar – im Gegensatz zu Holz- und Pelletöfen – nicht zwingend ein richtiger Schornstein nötig ist, sehr wohl aber eine Abgasleitung. Hier kommen bestimmte Abgasrohrsysteme, wie zum Beispiel ein Auslass an einer Fassadenwand, infrage, über die die Abluft abgeleitet werden kann. Je nach Standort kann die Installation einer solchen Leitung einiges an Aufwand und Kosten bedeuten, weshalb vorab überlegt werden sollte, ob die Realisierung im Wohnbereich überhaupt möglich ist.

#4.3 Kachelöfen

Der Kachelofen (oder auch Grundofen) ist gewissermaßen das Urgestein unter den Kaminen und genießt seinen guten Ruf zu Recht: Seine Strahlungswärme und lange Wärmespeicherung machen ihn zu einem unvergleichlich guten Mitbewohner in frostigen Wintermonaten. Als Brennstoff dienen Holz, Pellets oder Kohle. Mit nur einem Verbrennungsvorgang werden das Keramikinnenleben und – je nach Ausführung – auch die äußeren Kacheln des Ofens so weit aufgeheizt, dass eine Wärmeabgabe an den Raum über viele Stunden (meist 12 bis 24) erfolgt, ohne dass erneut Brennstoff nachgelegt werden muss. Das spart Brennstoff und schont langfristig die Haushaltskasse. Die gleichmäßige Strahlungswärme wird dabei als besonders angenehm empfunden, denn sie wärmt nicht die Luft, sondern die Oberflächen im Raum, die Wände und den menschlichen Körper. Da inzwischen auch Kachelöfen mit Sichtfenster erhältlich sind, steht dem beliebten Lagerfeuereffekt auch hier nichts im Wege. Auch der Wirkungsgrad kann sich sehen lassen, da ein Kachelofen seinen Brennstoff vollständig verbrennt. Der Nachteil: Kachelöfen sind träge und heizen, bedingt durch ihre Bauart, eher langsam auf. Es dauert daher auch eine ganze Weile, bis die Wärme an den Raum abgegeben wird.

Schmuckstücke aus der Vergangenheit: Alte Kachelöfen wie die von @hasenfuss und @herzblut berichten von früheren Zeiten und kreieren eine warme und herzliche Atmosphäre.

Zwar werden Kachelöfen meist als Ergänzung zur zentralen Heizungsanlage verwendet, durch den Stand der Technik ist es heute aber auch möglich, den Ofen an diese anzuschließen. Über einen eingebauten Wärmetauscher wird ein Teil der Energie in den Heizkreislauf eingespeist, Wasser kann erwärmt und entlegene Räume können beheizt werden. Öfen und Kamine, die über eine solche Funktion verfügen, nennt man wasserführend.

5. Wasserführend oder raumluftunabhängig: Zwei besondere Ofenvarianten

#5.1 Wasserführender Kaminofen

Wasserführende Kaminöfen können die hauseigene Heizanlage entlasten und so – basierend auf moderner Technik – die Energiekosten senken. Sie erwärmen einerseits die Umgebung und erhitzen gleichzeitig – nämlich über einen eingebauten Wärmetauscher – Brauch- und Heizungswasser. Dieses wird über verschiedene Regelstationen zu einem Pufferspeicher geführt und kann von dort aus nach Bedarf weiterverteilt und -verwendet werden. Neben einem Zulauf und einem Ablauf benötigt ein wasserführender Kaminofen aus Sicherheitsgründen auch einen Frischwasser- und einen Abwasseranschluss. Das Frischwasser sorgt für ausreichende Kühlung des Brauchwassers, falls die Regeltechnik ausfällt und der Brauchwasserkreislauf im Ofen zum Erliegen kommt.

Lohnenswerte Investition: Die Austroflamm-Öfen von @house.no1. und @usmhallo verfügen über ein Wärmespeichersystem, das bis zu 12 Stunden Wärme abgibt, auch wenn das Feuer bereits aus ist.

Für Vielheizer ergibt sich durch wasserführende Öfen eine energiesparende Möglichkeit, mit geringeren Heizkosten über den Winter zu kommen. Für Gelegenheitsnutzer eines Kaminofens ist die Funktion aber eher zweitrangig. Hier lohnt es sich oft mehr, stattdessen in eine bessere Ofenqualität oder in ein ansprechendes Ofendesign zu investieren.

#5.2 Raumluftunabhängiger Kaminofen

Ein raumluftunabhängiger Kaminofen ist erforderlich, wenn die Wohnräume im eigenen Zuhause kontrolliert be- oder entlüftet werden. In einer Wohnung oder in einem Haus mit kontrollierter Wohnraumlüftung sorgen spezielle Lüftungsanlagen dafür, dass die benötigte Raumluft regelmäßig ausgetauscht wird. Da ein normaler Kaminofen sein Feuer aus der Raumluft speist, besteht hier die Gefahr, dass giftige Rauchgase aus dem Kaminofen durch die Lüftungssysteme in die Wohnräume gelangen.

Puristisch und zeitlos: Der Shaker-Kamin wurde von Antonio Citterio für Skantherm entworfen und stellt eine moderne Interpretation des traditionellen häuslichen Herds dar. Der Stahlofen wird seitlich befeuert, kann mit Raum- oder Außenluft belüftet werden und lädt mit einer optionalen Sitzbank wie bei @crab zum entspannten Miteinander ein.

Der raumluftunabhängige Kaminofen nutzt daher nicht die Raumluft als Zuluft zum Heizen, sondern externe Verbrennungsluft. Diese wird entweder über einen externen Zuluftkanal oder zum Beispiel über einen doppelzügigen Schornstein zugeführt. Soll ein Kaminofen also raumluftunabhängig arbeiten, muss er über einen Anschlussstutzen verfügen, über den er auf externe Verbrennungsluft zugreifen kann. Daher sollte unbedingt im Vorfeld der Anschaffung geklärt werden, ob für die eigene Wohnsituation ein raumluftunabhängiger Kaminofen erforderlich ist.

6. Von historisch bis modern, rund bis oval: Kamin- und Ofeninspirationen

#6.1 Gusseiserne Kaminöfen

Angenehme Strahlungswärme und sparsam im Verbrauch: Gusseiserne Kaminöfen sind ein optisches und funktionales Highlight. @oceanside genießt die wundervolle Abendstimmung auf einem Berliner Hausboot bei einem lodernden Kaminfeuer.

Skandinavisch gemütlich mit einem Hauch Industriecharme: In @Happyhomecopenhagen s Ferienhauswohnzimmer lodert ein lauschiges Kaminfeuer.

Ein Kaminofen zur Backsteinmauer und Metrofliesen zu weißen Fronten: @Leelah s Küche im Vintage-Stil ist ein absoluter Traum. Wenn es draußen stürmt und schneit, zieht @Simi Li sich in ihrem hübschen Wohnzimmer vors lodernde Kaminfeuer zurück.

#6.2 Verkleidete Öfen im Raum

Für doppelt romantische Stimmung: @FrauWER s gemütliches Kaminfeuer wird von sanftem Kerzenschein untermalt. @tasc s schwarz verkleideter Kamin ist zum eleganten Blickfang im Wohnzimmer geworden.

#6.3 Runde Öfen

Ob schon vorhanden oder neu gekauft – ein traditioneller Säulenofen wie der von @KleineFarm22 bringt bezauberndes Vintage-Flair ins Zuhause. Traumhafte Winterstimmung kommt bei @Libella2106 auf, deren weißer Ofen sich perfekt ins gleichfarbige Raumkonzept einfügt.

Toller Blickfang im Raum: [@schoenfabrik]s Bullerjan-Kaminofen überzeugt durch sein besonderes Design und die angenehme Atmosphäre, die er beim Befeuern erzeugt.

#6.4 Ovale Öfen

Hübsche gemusterte Zementfliesen und ein kuscheliger Kaminofen: @Bullerbü und ihre Familie verbringen frostige Wintertage am liebsten vor der heimischen Feuerstelle.
  

Für welchen Kaminofen brennt euer Herz? Könnt ihr euer Modell empfehlen oder von einem abraten?

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