„Ich liebe Stilbrüche!“ - zu Besuch bei BohoandNordic nahe Stuttgart

von Kati Tiringer

Gegensätze ziehen sich an! Pau hat ihren SoLebIch-Namen BohoandNordic zum Einrichtungsmotto gemacht: Sie liebt den Mix aus verspieltem Boho-Look, minimalistischem Skandi-Stil und schönen Vintage-Unikaten. Dabei hat die 39-Jährige nicht nur ein Händchen für zart-feminine Deko, sondern schwingt auch gerne mal den Hammer für ein neues DIY-Projekt. In ihrer Homestory zeigt sie heute ihr neues Zuhause in Baden-Württemberg: Auf 120 Quadratmetern ist für die vierköpfige Familie hier viel Platz zum Wohlfühlen – und für kreative Ideen. Hereinspaziert!

„Mit den Kindern kam die Leidenschaft fürs Einrichten: Ich wollte unbedingt ein schönes Nest bauen!“





Liebe Pau, wie lebst du?
Ich wohne mit meiner Familie seit knapp zwei Jahren in einem kleinen Ort in Baden-Württemberg. Unsere wunderbar geschnittene Wohnung ist 120 Quadratmeter groß, wir haben vier Zimmer und einen tollen Balkon. Leider mussten wir aber ziemlich viel renovieren… ich hoffe, dass wir dieses Jahr endlich fertig werden.

Was habt ihr denn alles gemacht?
Wir haben bisher alle Türen, Heizungen, die Fenster- und Türrahmen lackiert. Die Wände werden jetzt nach und nach gemacht. Das Bad steht auch ganz oben auf der Liste und ein neuer Fußboden, wenn alles andere erledigt ist.

Dein SoLebIch-Name lautet BohoandNordic, würdest du so auch deinen Wohnstil beschreiben?
Ja, das würde ich schon sagen, auch wenn sich bei uns auch Vintage- oder Ethno-Stücke finden. Bei mir darf einziehen, was gefällt. Der Name soll genau das widerspiegeln: Auch gegensätzliche Einrichtungsstile können wunderbar miteinander harmonieren!

Sind es diese Kontraste, die für dich ein schönes Zuhause ausmachen?
Auch, aber noch wichtiger finde ich Dinge, die eine echte Identität haben. Bei uns ist das alles Selbstgemachte: Wir haben viel Zeit und Liebe in unsere selbst gebauten Möbel gesteckt. 

Zum Beispiel?
Mein absolutes Lieblingsstück ist unser altes Küchenbuffet, zwar nicht selbst gebaut, aber selbst lackiert. An der oberen Türe sieht man noch den blauen Lack vom Vorbesitzer, an anderen Stellen den cremeweißen Anstrich von mir und stellenweise auch wieder das ursprünglich unbehandelte Holz. Ein solches Möbelstück gibt es sicher kein zweites Mal!





„Wir haben viel Zeit und Liebe in unser Zuhause gesteckt!“




Wie bist du beim Einrichten vorgegangen?
Anfangs habe ich alles sehr hell gehalten: Weiß als Basisfarbe, dazu Holz und das Grün unserer Zimmerpflanzen. In letzter Zeit probiere ich aber gerne ganz neue Dinge aus. So hat die Wand im Esszimmer ganz spontan einen schwarzen Anstrich bekommen – und ich bin selbst erstaunt, dass ich mich damit jetzt wirklich wohlfühle!

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?
Diese Leidenschaft fing mit der Geburt unseres zweiten Kindes vor fast zehn Jahren an. Das Bedürfnis, ein schönes Nest für uns zu bauen, war sehr groß. Die Kinder sollen in einem gemütlichen und liebevollen Zuhause aufwachsen. Bis heute ist die Leidenschaft für das Einrichten nicht weniger geworden, sondern sogar eher mehr... 

Welche Muster, Farben und Materialien magst du persönlich besonders?
Punkte und Dreiecke sind bei mir momentan sehr angesagt. Weiß, Grün und Rosa mochte ich schon immer, Schwarz ist erst vor Kurzem dazu gekommen. Am besten gefallen mir Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen, Holz und Wolle. 

Wo kaufst du deine Möbel und Wohnaccessoires?
Seit wir umgezogen sind, kaufe ich die meisten Sachen online. Ich habe momentan einfach keine Lust. so lange zu fahren, nur um shoppen zu gehen. Ich achte beim Einkaufen nicht so sehr auf Namen oder Etiketten, aber bei den Sachen von Bloomingville und Ferm Living werde ich oft schwach. Und ich kaufe viel bei H&M Home und Ikea.

Was steht ganz oben auf deiner Wunschliste?
Die Tischböcke Loop von Hay um endlich einen neuen Esstisch zu bauen. Aber dafür brauchen wir auch erst mal alte Massivholzdielen für die Tischplatte...

Auch eine tolle DIY-Idee! Wo findest du immer die Inspiration für neue Projekte?
Die Esstisch-Idee habe ich bei einer Freundin gesehen und mich auch sofort verliebt. Inspiration finde ich überall, natürlich auch viel im Internet. Wenn ich etwas sehe, das mir gut gefällt, denke ich immer erst darüber nach, ob man es irgendwie selber bauen oder basteln kann. Manchmal geht es dann ganz schnell, manchmal dauert es aber auch Monate, bis wir ein DIY-Projekt umsetzen…




„Ich liebe das freudige Gefühl nach DIY-Projekten, deshalb habe ich nie aufgehört zu basteln!“




Woher kommt dein Talent zum Selbermachen?
Ich hatte als Kind nur eine einzige Puppe als Spielzeug und habe so recht früh angefangen, Sachen selbst zu basteln. Dieses freudige Gefühl, etwas Eigenes erschaffen zu haben, hat mich immer begleitet und deshalb habe ich nie aufgehört zu basteln. Ich bin aber nicht in allem gut; einen geraden Strich zeichnen, das kann ich zum Beispiel gar nicht! 

Wie erinnerst du dich noch an deine Kindheit in Thailand?
Vieles in meiner Kindheit war nicht so einfach, ich bin zum Beispiel ohne fließendes Wasser aufgewachsen. So musste ich auch alle meine Schuluniformen von Hand waschen. Ich bin erst mit 14 Jahren nach Deutschland gekommen, bin aber heute sehr froh, Erfahrungen wie diese gemacht zu haben, denn so weiß ich unseren jetzigen Lebensstandard umso mehr zu schätzen.

Sind deine  Boho-Accessoires auch ein Stück Erinnerung an Thailand?
Die eher weniger, aber dafür Holz! Ich bin in einem Holzhaus mit massiven Holzmöbeln aufgewachsen. Deswegen mag ich Holz auch so gerne; es gibt mir immer das Gefühl, zu Hause zu sein.

Wie würdest du deinen Charakter beschreiben?
Ich bin vielseitig, vergesslich, gutmütig, wechselhaft, ordentlich, aber auch chaotisch. Ungefähr wie Monica aus der Fernsehserie Friends mit ihrer Abstellkammer. Nur dass ich mein Chaos lieber in Schubladen verstecke.

Verrätst du uns noch eine Sache, die wir bisher nicht über dich wussten?
Mein Name Pau ist nur die Kurzform von Naphaporn. Wie fast alle thailändischen Namen hat er auch eine Bedeutung: „Der Segen des Himmels“ - ein bisschen kitschig.

Dein aktuelles Lieblingslied:
Demons von den Image Dragons





Du hast vor einem guten halben Jahr begonnen zu bloggen. Wie kam es dazu?
Der Wunsch, einen eigenen Blog zu starten, begleitete mich die letzten drei Jahre, in denen ich mich zu Hause um die Kinder gekümmert habe. Es fiel mir aber tatsächlich sehr schwer, meinen inneren Schweinehund zu überwinden. Weil ich aber weiter bei meiner Familie sein möchte, sprich von zu Hause aus arbeiten, habe ich schließlich meine Komfortzone verlassen. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich mich getraut habe!

Was sind deine anderen Lieblingsbeschäftigungen zu Hause?
Lecker kochen und essen! Und im Schlafanzug ein gutes Buch lesen. Ich bin ein richtiger Bücherwurm und es kommt nicht selten vor, dass ich die Nacht durchmache, weil ich ein spannendes Buch angefangen habe und nicht mehr aufhören kann.

Deine drei Tipps für Stuttgart und Umgebung:
Das Blühendes Barock in Ludiwigsburg für lecker Vietnamesisch, in Stuttgart Mitte das Restaurant Breitengrad 17 oder der Biergarten Tschechen & Söhne auf der Karlshöhe im Süden Stuttgarts, von dort hat man eine tolle Sicht über die ganze Stadt!

Vielen lieben Dank für das Interview!


In Paus SoLebIch-Profil könnt ihr noch viele weitere Einblicke in ihr schönes Zuhause und ihre kreativen DIY-Ideen entdecken.

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