SoLebIch ist 10 Jahre alt geworden! Zu diesem Anlass stellen wir euch in einer kleinen Serie Mitglieder vor, die SoLebIch lange begleiten und eine besondere Geschichte mit uns verbinden.
Nachdem die SoLebIch-Gründer Nicole und Daniel euch letztes Mal erzählt haben, warum ihnen SoLebIch so viel bedeutet und wie sie die größte Wohn-Community Deutschlands aufgebaut haben, erfahrt ihr im zweiten Teil der Serie Persönliches von oceanside. Daniela ist ein ganz besonderes Mitglied der Community: Sie ist seit 2008 dabei und damit eines der am längsten aktiven Mitglieder. Im Gespräch hat Daniela mir erzählt, warum SoLebIch das einzige Internetforum ist, an dem sie sich aktiv beteiligt, wie es war, andere Mitglieder persönlich zu treffen, und warum ihr – mit einem der schönsten Häuser auf SoLebIch – früher Einrichtung völlig egal war.
Der wunderschön ausgebaute Dachstuhl im Haus von @oceanside heißt bei ihnen Kobel-Bau, also wie das Nest eines Eichhörnchens. Dort steht auch das passende Bild eines kleinen Nagers – von Fotografin und Mitglied @Sallysunshine .
Liebe Daniela aka oceanside, du bist seit 2008 dabei, also praktisch seit der ersten Stunde von SoLebIch. Wie bist du damals zu SoLebIch gekommen?
Ich hatte ein Interview von Nicole in einer Zeitschrift gelesen, bei dem sie über ihre neue Wohn-Community gesprochen hat. Beim ersten Reinschauen war ich etwas enttäuscht, denn es gab vor allem Paris-Reisefotos bei SoLebIch. Ich schrieb Nicole also verwundert an, wo denn die Wohnfotos seien. Sie erzählt mir heute noch, wie unser erster Kontakt war ;-) Weil es damals noch nicht so viele Mitglieder und demzufolge auch nicht so viele Wohnungsfotos gab, hat Nicole einfach das eine oder andere Foto von ihren Reisen eingestellt, um die Seite mit Leben zu füllen.
Heute stellen Tausende Mitglieder ihre Bilder auf die Seite. Welches war das erste, was dir besonders gefallen hat?
Mein erster Kontakt mit einem damals aktiven Mitglied der ersten Stunde war mit [@allesda]. Sie hatte ein wunderschönes kleines Waldhaus mit Kaminofen als Rückzugsraum. Ich war begeistert, weil ich von so etwas auch träumte!
Und wann hast du zum ersten Mal selbst ein Foto online gestellt?
Bis dahin vergingen fast eineinhalb Jahre. Aus meiner Anonymität heraus gewagt habe ich mich dann tatsächlich erst sieben Jahre später, als ich im Januar 2015 zu einem SoLebIch-Treffen auf der Heimtextil-Messe in Frankfurt gegangen bin. Dort habe ich endlich auch Nicole persönlich kennengelernt. Man könnte also sagen, ich hatte eine echt lange Anlaufzeit, bis ich die Menschen hinter SoLebIch im analogen Leben getroffen habe.
Schöne Stücke bei @oceanside : Auf dem Fensterbrett im Esszimmer steht die schöne Cestita-Tischleuchte, am langen Eichentisch von e15 steht der Cover Chair von Muuto. Auch Daniela hat dieses Jahr beim SoLebIch-Wichteln mitgemacht. Der Nusskranz vor dem Fenster ist ein Geschenk von @Ula.K .
Was hält dich so lange hier?
SoLebIch ist das einzige Internetforum, an dem ich mich aktiv beteilige. Mir hat von Anfang an der sehr persönliche, wertschätzende und herzliche Umgang untereinander gefallen – vorgelebt von Nicole und Daniel und dem ganzen engagierten SoLebIch-Team. Dazu natürlich die vielen tollen und wunderbar unterschiedlichen Wohnungen und Häuser und vor allem die persönlichen Begegnungen – das alles hält mich bis heute bei SoLebIch. Auch, wenn es immer wieder Zeiten gibt, wo ich mal mehrere Wochen oder Monate nicht aktiv bin, zieht es mich doch auch immer wieder zurück.
Hattest du schon immer ein Händchen für schöne Dinge? Oder hat sich dein guter Geschmack erst entwickelt?
Ich wünschte, ich könnte jetzt wie viele andere sagen: „Ich habe schon als Kind mein Zimmer ständig umgestaltet!“ Aber nein, ich hatte bis Anfang 20 nur meinen Leistungssport im Sinn, danach bin ich sehr intensiv gereist und war beispielsweise einige Monate zum Tauchen und Segeln in Australien und Neuseeland. Lange Zeit hatte ich für Wohnen oder gar Deko überhaupt nichts übrig. Mein Zuhause musste vor allem praktisch und flexibel sein. Auch, weil ich es bei meinen längeren Auslandsaufenthalten immer wieder untervermietet hatte. Aber offensichtlich haben sich dann doch irgendwann die Gene mütterlicherseits durchgesetzt. Was mich früher als Kind immer genervt hat, nämlich, dass meine Mutter ständig umgeräumt hat und eine unübersichtlich große Sammlung an Körben, Kissen, Kerzen und Trockenblumensträußen beherbergte, hat mich dann doch noch – in einer anderen Sammlungsform – mit Mitte 30 ereilt. Einrichtungstechnisch bin ich also der totale Spätzünder, aber gegen diese Gene hatte ich offensichtlich keine Chance.
Stimmungsvoll und beliebt: Die Fotografie von Daniela, der „Nebelwald“, hängt bei vielen Mitgliedern von SoLebIch im Wohnzimmer.
In die Bilderrahmen-Frames von MOEBE hat Daniela aka @oceanside Zweige und Federn zwischen die zwei Plexiglasscheiben gelegt.
Hat sich dein Wohnstil durch SoLebIch verändert?
Jein. Als ich auf SoLebIch im März 2008 gestoßen bin, hatten wir gerade unser 200 Jahre altes Haus fertig saniert und ich war im Internet diesbezüglich noch auf der Suche nach Detaillösungen. Die Liebe zum skandinavischen Einrichtungsstil war da aber schon klar vorhanden – bestes Beispiel sind sicherlich die langen, geseiften Douglasien-Dielen, die typisch skandinavisch sind. Aber es gab – für meinen heutigen Geschmack – noch zu viele Elemente im Landhausstil in unserer Einrichtung, die dann nach und nach ersetzt wurden. Durch SoLebIch habe ich viele Designklassiker kennengelernt, doch davon sind letztendlich nur wenige bei uns eingezogen.
Wie würden deine Freunde dich und deinen Wohnstil beschreiben?
Eine kurze – natürlich nicht repräsentative – Umfrage beim Frühstück im Freundeskreis ergab, ich sei sehr ungeduldig, dickköpfig („geht nicht, gibt's nicht“), großzügig, hilfsbereit, mutig und mit einem sehr speziellen Humor. Ich muss hinterherschicken: Sie waren alle satt und gnädig ;-)
Bei der Frage nach dem Wohnstil kam fast unisono ein „total gemütlich, aber ein bisschen wenig Farbe und man sieht deutlich deine Liebe zu Holz und Keramik“ ...
Inwieweit spiegelt deine Persönlichkeit dein Zuhause wider?
Ich bin ein ziemlich unruhiger Geist, den Kopf immer voller Projekte und Ideen (je abwegiger, desto interessanter!) – als Gegenpol brauche ich einfach die ruhige, helle Wohnumgebung mit viel Holz und natürlichen Materialien, das erdet mich. Da ich beruflich viel mit Menschen zu tun habe und auch Großprojekte leite, ziehe ich mich privat sehr gerne zurück – am liebsten zu Hause oder in die Natur.
Und: Ich weiß genau, was ich will. Und was nicht. Ich habe eine klare Meinung und auch keine Angst, sie zu äußern oder damit anzuecken. Diese Klarheit spiegelt sich, denke ich, auch in großen Teilen der Einrichtung wider.
Die schwarz-weiße Decke „the Grid“ von bastisRIKE und ein Buffetschrank mit Danielas großer Gläser- und Keramiksammlung, davor der Ikea-Stuhl mit Achteck-Wabenstruktur namens GRÖNADAL.
Was waren die schönsten Erlebnisse, die sich für dich durch SoLebIch ergeben haben?
Natürlich sind das immer die wunderbaren, persönlichen Begegnungen gewesen! Ganz spontan habe ich da als erstes an meinen Zürich-Trip zur Blickfang-Messe im November 2015 gedacht. Nicht nur, dass es sich ein bisschen wie „nach Hause kommen“ angefühlt hat, da ich mal eine Zeit lang am Zürichsee gewohnt und gearbeitet habe. Es waren auch gerade die Menschen, die ich dort getroffen habe. Mit Nicole (@miraculusa), meiner „ältesten SoLebIch-Freundin“, hatte ich bis zu dem Zeitpunkt nur schriftlich Kontakt. Dort haben wir uns dann endlich das erste Mal persönlich getroffen. Nächstes Jahr findet dann hoffentlich der versprochene Gegenbesuch bei uns am Seehäuschen statt.
Ein weiteres Highlight für mich war ganz klar die 10-Jahres-Feier in München diesen Sommer. So eine wahnsinnig schöne Stimmung, so viel Liebe und Herzlichkeit – ein absolut unvergesslicher Tag!
Haben sich in Zürich getroffen: Die SoLebIch-Mitglieder @miraculusa , @nines , @oceanside und @Schönsinn .
Daniela und ihr Mann bauen gerade ein kleines Häuschen an ihrem Lieblingssee.
Idylle pur: Daniela aka @oceanside beim Stand-up Paddling.
Der stimmungsvolle Garten vor dem Haus von @oceanside . Besonders schön und außergewöhnlich: die Steinmauer, an der Blumen ranken.
Du inspirierst sehr viele Mitglieder der Community. Manche fahren an Orte, an denen du schon warst. Außerdem haben schon viele deine Naturfotografien im Wohnzimmer hängen. Wie ist es für dich, Menschen so sehr zu inspirieren?
So empfinde ich das tatsächlich gar nicht. Es ist in meinen Augen doch viel mehr ein ständiger Austausch von Inspirationen untereinander! Aber natürlich freut es mich sehr, wenn meine Naturfotografien in andere schöne Wohnungen einziehen dürfen!
Die Fotografie „Nebelwald“ von @oceanside bei @Kerstin S. und @Smeti .
An ihrem 10. Hochzeitstag sind Daniela und ihr Mann nach Wales gefahren. Und haben dort in einer ehemaligen Kapelle gewohnt.
Du warst bei vielen SoLebIch-Treffen mit anderen Mitgliedern. Wie war das für dich, die Menschen plötzlich real zu treffen?
Zunächst: ziemlich aufregend. Dann zunehmend vertrauter. Immer waren es tolle Treffen mit sehr herzlichen, sympathischen Menschen. Diese Treffen haben immer lange nachgewirkt. Schönerweise sind auch einzelne Freundschaften daraus entstanden.
Hast du dich mit den Menschen, mit denen du dir davor nur geschrieben hattest und die du nett fandest, auch im Real Life gut verstanden?
Ja, absolut. Alles andere wäre für mich auch eine Überraschung gewesen. Man schreibt sich, man sieht Fotos der anderen Wohnung – so falsch kann man da gar nicht mehr liegen in seiner Einschätzung. Und ich war mir immer sicher, dass es auch im realen Leben passen würde.
Du hast einige Mitglieder auch mal zu dir nach Hause geladen. Wie hat sich das angefühlt?
Oh ja, das SoLebIch-Hofcafé bei mir zu Hause! Nicole und Daniel kamen aus München angereist, Bianca aus dem Saarland und noch andere liebe SoLebIch-Gäste aus dem Rhein-Main-Gebiet. Ich kam mir vor wie eine Hochstaplerin, dachte: Oh, jetzt sehen die alle, dass es doch nicht so toll ist bei mir, dass alles viel kleiner ist als auf den Fotos! Ich hatte im Hofgarten eine Kuchentafel aufgebaut und wir haben erst einmal draußen gesessen, viel gelacht und erzählt und durcheinandergequatscht. Irgendwann bot ich eine Hausführung an und Nicole meinte nur, dass das nicht sein müsse, wenn ich mich unwohl fühle damit (konnte sie Gedanken lesen?) und es auch schön sei, wenn wir einfach nur draußen im Hofgarten sitzen.
Letztendlich ist ein fröhlich-frecher Pulk durchs Haus gezogen und es war so unglaublich lustig! Ich dachte hinterher nur: Warum habe ich mir eigentlich einen Kopf gemacht?
Wohnungsbilder und Person – passt das immer zusammen? Wie ist deine Erfahrung?
Nach meiner Erfahrung: ja, auf jeden Fall. Was mich aber bei dieser Frage gerade viel mehr interessiert: Wie sehen das eigentlich die Menschen, die mich im realen Leben kennengelernt haben ;-)?
Daniel und Nicole zu Besuch in @oceanside ’s Hofgarten.
Was sind deine drei Einrichtungstipps für Menschen, die ihren Wohnstil noch nicht wirklich gefunden haben?
Beim Einrichten auf sein Bauchgefühl hören. 2. Keine Trends einfach so mitmachen, sondern siehe 1. Und 3. einfach Zeitungsausschnitte oder Screenshots im Internet sammeln und dann durch die Sammlung blättern und schauen, was man am häufigsten gepinnt und ausgeschnitten hat. Bei welchen Bildern hüpft mein Herz und sagt: „Hach, wie schön!“ Ich denke, es kristallisiert sich ganz schnell heraus, welcher Stil, welche Farben und Materialien einen am häufigsten ansprechen.
Mit welcher Kamera fotografierst du? Hast du Tipps für schöne Bilder?
Ich fotografiere mit einer Canon EOS 60D. Allerdings habe ich einige meiner Naturaufnahmen, etwa das Birkenbild, ganz schlicht mit einer günstigen Kleinbildkamera aufgenommen. Auf Reisen oder Wanderungen habe ich selten Lust, mein ganzes Fotoequipment zu schleppen. Da muss es was Kleines für die Jackentasche sein.
Wenn ich nach meiner Kamera gefragt werde, bekomme ich ganz oft zu hören: „Ach so, du hast so eine gute Kamera, dann ist es ja kein Wunder, dass deine Fotos so schön sind!“ Dann antworte ich immer gerne mit einem Bonmot von Helmut Newton:
Der Koch: „Ihre Fotos gefallen mir, Sie haben bestimmt eine gute Kamera!“
Helmut Newton (nach dem Essen): „Das Essen war vorzüglich – sie haben bestimmt gute Töpfe!“
Tipps? Ich arbeite gerne mit der Tiefenschärfe – ein scharfer oder unscharfer Vorder- bzw. Hintergrund (oder Bereiche des Bildes) bestimmt die Wirkung des Motivs. Versuchen, das Hauptmotiv nicht in die Bildmitte zu setzen, diese Fotos wirken eigentlich fast immer langweilig. Mit dem Bild versuchen, eine Geschichte zu erzählen!
Und: Ich mag das weiche Morgen- oder Abendlicht und bin ein Fan der Available-Light-Fotografie. Das heißt, ich benutze nie Blitzlicht oder künstliches Licht.
Was sind deine nächsten Wohnprojekte?
Ich möchte gerne endlich unsere Küche rausschmeißen. Als wir das Haus saniert haben, war diese Küche gerade ein Jahr alt. Wir haben es nicht übers Herz gebracht, sie wegzuwerfen. Obwohl sie uns von Anfang an nicht gefiel. Nun ist sie aber mittlerweile 12 Jahre alt und die Hemmschwelle deutlich gesunken.
Außerdem bauen wir gerade ein sehr kleines Ferienhäuschen direkt an einem See. Da es im Naturschutzgebiet liegt, waren die Hürden enorm hoch und die Vorschriften und Einschränkungen noch größer. Aber Tiny Houses sind ja gerade sehr hip. Eigentlich wurde uns zugesichert, dass wir dort schon August 2017 wohnen können. Jetzt hoffen wir, dass es in der ersten Jahreshälfte 2018 so weit sein wird. Die Auftragsbücher der Handwerker sind voll. Das Interesse, weite Anfahrten für so eine kleine Quadratmeterzahl auf sich zu nehmen, aber sehr gering. Seit Wochen ist nun die Zuwegung (Waldweg) so aufgeweicht, dass keiner mehr anfahren kann und Lieferanten sich festgefahren haben. Wir wissen also noch nicht, wie und wann die großen Fensterelemente angeliefert werden können. Jede Woche neue Aufregungen ...
Beim Töpferworkshop, organisiert von @oceanside , herrschte natürlich gute Laune. Das Ergebnis: Vasen und Schüsseln.
Was wünscht du dir selbst, was SoLebIch für die Zukunft?
Vor allem wünsche ich SoLebIch eine weiterhin so lebhafte und liebenswerte Community – mit einem kreativen Redaktionsteam voller Herzblut im Hintergrund. Aber auch viele spannende, erfolg- und ertragreiche Kooperationen wünsche ich SoLebIch. Weil ein dickes Finanzpolster alle Kleinunternehmen viel entspannter macht ;-)
Für mich persönlich:
Kurzfristig: Mal wieder richtig gut schlafen können, wäre schon mal was ...
Mittelfristig: Eine kleine Töpferwerkstatt wäre sehr fein!
Langfristig: In 10 Jahren mit Nicole auf der 20-Jahre-SoLebIch-Feier zu tanzen, bis die Arthrose mault ;-)
Vielen Dank für dieses schöne Interview. Hier könnt ihr oceanside auf SoLebich.de folgen.