Es ist ein warmes und lebendiges Zuhause, in dem Laura (35) aka @WillkommenBeiDenWues mit ihrem Mann Patrick und den Kindern vor den Toren Kölns lebt. Ihr Haus erstreckt sich auf 270 qm über drei Etagen und ist Teil eines sanierten Vierkanthofs, der aus sechs Einheiten besteht und über einen gemeinsamen Innenhof verfügt. Sympathisch verschmierte Fenster, Kekskrümel und Wimpelketten gehören hier zum Familienalltag wie eine Schaukel mitten im Wohnraum und Möbelstücke, die behutsam und mit Feingefühl ausgewählt wurden. „Es war immer unser Traum, in einer historischen Immobilie zu leben. Dementsprechend haben wir unser Interior so gestaltet, dass die Charakteristik des alten Hofes aus Feldbrandsteinen sich im Inneren widerspiegelt“, sagt Laura.
Ein Gespräch über das Gefühl des Nachhausekommens, über die Auswahl von Möbelstücken, ohne sich drängeln zu lassen, und ein wohlwollender Tipp für diejenigen, die in ein neues Zuhause ziehen.
Laura und Patrick haben zwei gemeinsame Kinder. Patricks große Tochter lebt auch teilweise bei ihnen. Laura arbeitet in der Unternehmenskommunikation eines Immobilienprojektentwicklers. Zuvor war sie Fernsehredakteurin, hat aber den Job nach der Geburt ihrer Tochter an den Nagel gehängt. Sich selbst beschreibt sie als sehr offenen Menschen, der gern auf andere zugeht und gern andere um sich hat.
Die geliebte Holzbank hat Laura bei Herr Lars möbelmanufaktur gefunden. Sie passt wunderbar zur Wandfarbe „Hague Blue“ von Farrow & Ball. Das Sofa hat die Familie relativ günstig über Bolia bekommen.
Liebe Laura, wie kam es, dass ihr auf den Vierkanthof gezogen seid?
Wir haben die Immobilie 2015 gekauft, als wir feststellten, dass unsere Kölner Mietswohnung aus allen Nähten platzt. Der Hof war bereits 2006 saniert worden, allerdings gefiel uns der Einrichtungsstil der Voreigentümer nicht, sodass wir von der Aufteilung der Räume über das Treppenhaus bis zum Parkett und Küche alles neu gemacht haben.
Wie würdest du euer Zuhause in drei Worten beschreiben?
Es ist irgendwie eine verrückte Mischung aus Vintage, Industrial und minimalistisch.
Erkennst du dich darin auch selbst wieder?
Unser Heim besticht durch die warmen Töne, die gemütliche Einrichtung und den Charakter des Vierkanthofes. Ich würde behaupten, dass wir uns in genau diesen Eigenschaften auch sehen – als Familie und jeder für sich als Person. Sobald wir nach Hause kommen, werden wir eingehüllt in diese warme, vertrauensvolle, hyggelige Atmosphäre.
Die Stahl- und Glastür ist eines der Highlights des Hauses. Während links der Blick vom großen Wohnraum in den Eingangsbereich führt, öffnet er sich rechts vom Eingang in den Wohnraum.
„Das Gefühl, nach Hause zu kommen, ist ein sehr warmes, tief liegendes Gefühl von Sicherheit, Gemütlichkeit und Akzeptanz.“
Küchen-, Ess- und Wohnbereich sind im Untergeschoss loftartig miteinander verbunden.
Kannst du dieses Gefühl des Nachhausekommens genauer beschreiben?
Als Dreh- und Angelpunkt unseres Familienlebens fühlen wir uns hier nicht nur pudelwohl, sondern können auch so sein, wie wir sind. Das Gefühl, nach Hause zu kommen, ist daher ein sehr warmes, tief liegendes Gefühl von Sicherheit, Gemütlichkeit und Akzeptanz. Wir legen zwar Wert auf eine gewisse Grundordnung, bei uns sind die Fenster dennoch eigentlich immer verschmiert, Kekskrümel liegen in jeder Ecke herum und Wasserflecken gehören zum Parkett, als hätte es nie anders ausgesehen.
Zum alten Landhausesstisch hat die Familie eine besondere Beziehung: Vor vielen Jahren haben sie ihn in einem Vintage-Möbelladen gekauft. Laura liebt seine Patina, sein Aussehen, seinen Stil. „Mein Mann möchte ihn schon lange gegen einen großen Tisch tauschen (was eigentlich auch Sinn macht), aber ich kann mich einfach nicht lösen“, lacht Laura.
Du legst Wert darauf, dass die Räume mit so wenigen Möbeln wie möglich ausgestattet sind …
Ja, damit viel Platz bleibt, um atmen zu können. „Weniger ist mehr“ gehört in vielerlei Hinsicht zu unserer Lebenseinstellung.
Lauras Mann Patrick ist mindestens genauso interiorpassioniert wie sie selbst. Beide lieben es, ihr Zuhause ständig zu verändern, und sind immer auf der Suche nach neuen (oder auch alten) Schätzen für das Haus.
„Bei uns sind die Fenster eigentlich immer verschmiert, Kekskrümel liegen in jeder Ecke herum und Wasserflecken gehören zum Parkett, als hätte es nie anders ausgesehen.“
Die Küche ist von LEICHT.
Wie gestaltet sich da der Findungsprozess von neuen Möbeln?
Wir überlegen meist lange, was wir wie verändern oder durch ein Möbel verbessern wollen. Erst dann machen wir uns auf die langsame Suche durch Kleinanzeigen und Vintage-Möbelläden. Daher passieren uns selten Fehlkäufe.
Neben Kleinanzeigen und Co. – wo findet ihr in Köln eure Möbel?
Wir lieben Möbel, die nicht neu sind, und beziehen diese in erster Linie über verschiedene Kölner Läden wie Geliebte Möbel, tutu et tata oder Exquisit. Für Dekoartikel gehe ich gerne zu Schee oder HOW WE LIVE.
„Sobald wir nach Hause kommen, werden wir eingehüllt in diese warme, vertrauensvolle, hyggelige Atmosphäre.“
Welches Projekt geht ihr zu Hause als Nächstes an?
Eigentlich wollen wir die Bäder sanieren. Unser nächstes Projekt ist aber der Umbau des Carports, den die Voreigentümer in den Garten gebaut haben. Es soll eine Kombi aus abgeschlossener Abstellkammer und davor liegender Loungeecke werden.
Auf der obersten Etage gibt es einen Zwischenraum, der als Büro genutzt wird, und das Elternschlafzimmer mit eigenem Badezimmer.
Habt ihr noch andere Leidenschaften neben dem Einrichten?
Wir sind sehr reiseverrückt. Letztes Jahr waren wir vier Wochen mit dem Wohnwagen in Kalifornien unterwegs und dieses Jahr stand eigentlich Kanada auf dem Plan. Dafür machen wir eine neue spannenden Sache: House Exchange mit einer Familie aus Den Haag. Das wird dann ein neues Abenteuer, auf das ich sehr gespannt bin!
Besonders verzaubert hat die Familie der Campingplatz „Big Sur Campground & Cabins“. Hier lässt sich direkt am Big Sur River die absolut entspannte Atmosphäre genießen – Marshmallows grillen am Redwood-Feuer inklusive.
Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
- Patrick und ich haben uns 2011 auf der Arbeit kennengelernt. Hätte ich damals meinen Traummann beschrieben, so wäre es sicherlich nicht Patrick gewesen, denn er ist kleiner als ich, hatte bereits graue Haare und ist 11 Jahre älter, war bereits Vater einer Tochter und mein Kollege – viele Dinge, die gegen ihn sprachen, aber die Liebe hat entschieden und heute sind wir schon sechs Jahre glücklich verheiratet.
- Ich bin wahnsinnig tollpatschig und schaffe es oft, Kaffeetassen umzuschütten, kleine Elektroartikel kaputtzumachen oder Essen anbraten zu lassen.
- Ich habe absolut keinen grünen Daumen. Hier überleben nur resistente Pflanzen. Leider.
Auf der ersten Etage befinden sich das Gästezimmer, ein großes Badezimmer und die drei Kinderzimmer. Das Hochbett rechts ist von Flexa.
Alle Einbauschränke wurden von KoelnMoebel (Sebastian Köhler) angefertigt.
Welchen Tipp hast du für diejenigen, die in ein neues Zuhause ziehen und vielleicht vorher gebaut, saniert oder modernisiert haben?
Lasst euch Zeit! Zieht erst einmal in euer neues Heim ein, auch wenn es noch nicht perfekt ist. Ein Zuhause muss wachsen und kann oft nicht unseren Ansprüchen entsprechen, sofort perfekt, wunderschön und passend zu sein. Wir haben nun über fünf Jahre unser Zuhause zu dem gemacht, was es ist. Und jeder einzelne Schritt hat so gutgetan.