„Im letzten Stockwerk unseres Hochhauses sind alle Räume lichtdurchflutet.“ – Zu Besuch bei misses_popisses in Graz

von Sebastian

Hereinspaziert! Elisabeth begrüßt uns zwischen goldgelben USM-Haller-Regalen im Eingangsbereich.

Weit unten schimmern die Lichter der Stadt, während wir hier oben in luftigen Höhen durch die 101 qm große Eigentumswohnung von Elisabeth aka @misses_popisses flanieren. „Im letzten Stockwerk unseres Hochhauses sind alle Räume lichtdurchflutet“, schwärmt Elisabeth über ihr Refugium, das sie mit ihrem Freund Lukas mitten im österreichischen Graz bewohnt. „Der fantastische und unverbaute Blick auf die Stadt und den Grazer Schlossberg hat uns schon bei der ersten Besichtigung in den Bann gezogen.“

Während uns Elisabeth durch die helle Wohnung mit gekonnt eingesetzten Farbtupfern und zahlreichen Designklassikern führt, erfahren wir einiges über vergangene sowie anstehende Umbauprojekte. Außerdem hat sie uns erzählt, was der Vorteil von über 12 Umzügen ist …

Die ca. 9 qm große Küche hat Elisabeth erst kürzlich in ein neues Gewand gehüllt: Die Küchenfronten von FRØPT wurden eigens für METOD- und PAX-Schränke von IKEA gefertigt. Neben dem Küchen-Makeover gab es übrigens auch schon ein spannendes WC-Makeover bei Elisabeth. Der runde Saarinen-Esstisch und die Tulip Chairs sind von Knoll International, die Nemo-Pendelleuchte ist von Le Corbusier.

Liebe Elisabeth, wie können wir uns eure relativ offen gestaltete Wohnung vorstellen?

Sie bietet neben einer kleinen Küche ein Wohnzimmer mit Balkonzugang, ein Arbeitszimmer, ein Schlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank, einen großzügigen Vorraum, einen zweiten Vorraum als mein Arbeitszimmer, ein kleines Bad und eine separate Toilette.

Es gibt aber noch ein weiteres Zimmer, oder?

Ja, das haben wir bislang lediglich als Abstellraum genutzt. Dieses an das Wohnzimmer angrenzende Zimmer wird gerade mit Wanddurchbruch zu einem Esszimmer umgebaut, um Platz für Dinnerabende mit Freunden zu haben.

Elisabeth (39) (hier auf dem Wassily-Loungesessel) hat Radiologietechnologie sowie Management im Gesundheitswesen studiert und arbeitet im Qualitäts- und Risikomanagement eines Unternehmens. Neben ihrem ausgeprägten Faible für Design, Klassiker, Vasen, Blumen, Loafer, Bücher und gutes Essen hält sie gerne Ausschau nach besonderen Stücken – egal ob Mode oder Interior.

Wie würdest du den Einrichtungsstil deiner Wohnung kurz und knapp beschreiben?

Designklassiker – Farben – Mid-Century Modern.

Und was liebst du an der Wohnung besonders?

Ob bei Tag oder Nacht: den fantastischen Ausblick von hier oben! Ich mag besonders, dass durch die Höhe niemand von außen in unsere Wohnung blicken kann. Außerdem genieße ich jeden Tag das lebhafte Vogelgezwitscher, das mir das Gefühl vermittelt, mitten im Grünen zu leben.

Momentan ist der kürzlich sanierte und neu gestaltete Balkon dein Lieblingsplatz …

Genau, er ist zwar nicht groß, aber für mich bedeutet er ein Stück Privatsphäre mitten in der Großstadt. Morgens starte ich hier gerne mit einer Tasse aufgeschäumter Hafermilch in den Tag. Da der Balkon überdacht ist, kann er auch bei Schlechtwetter genutzt werden. Ich mag auch die lauen Sommerabende und Candle-Light-Dinner mit Blick auf das Lichtermeer der Stadt Graz.

Um den kleinen Balkontisch von Schaffner AG gesellen sich ein Eames Side Chair DSR sowie ein Eames Armchair DAR von Vitra. Die Blumentöpfe sind von House Doctor und Dehner.

„Ich mag besonders, dass durch die Höhe niemand von außen in unsere Wohnung blicken kann.“

An welchem Möbelstück hängst du besonders?

An meinem kleinen Schreibtisch aus Teakholz, den ich online in Hamburg ersteigert habe und der dann den weiten Weg aus Hamburg zu mir nach Graz per Lkw genommen hat. Der charmante Tisch begleitet mich schon viele Jahre und leistet mir perfekte Dienste.

Made in Denmark – Vintage-Fund aus Hamburg: Den Schreibtisch in Elisabeths kleinem Arbeitszimmer hat sie auf eBay gefunden. Rechts führt der Blick von der Balkontür über das Wohnzimmer zur offenen Küche.

Derzeit suchst du schon Möbel für euer neues Esszimmer aus. Welche schweben dir vor?

Ein ovaler Saarinen-Esstisch von Knoll International, Wishbone Chairs von Carl Hansen & Søn und eine Panthella-Stehleuchte von Louis Poulsen.

Dein größter Glücksfund ist der Panton Chair in Orange …

Genau! Es handelt sich um ein Original aus den 70er-Jahren. Unglaublich, aber er hätte eigentlich auf dem Sperrmüll landen sollen, weil sein Besitzer (er hat ein altes Haus mit Vollmöblierung geerbt) nichts mit dem Stuhl anzufangen wusste. Bei mir erhält er die Wertschätzung, die ihm gebührt.

Im Wohnzimmer trifft ein Ledersofa von Wittmann auf den Laccio-2-Couchtisch von Knoll International. Der Lüster darüber ist vintage aus Italien. Der Panton Chair in Orange und das Eames-Storage-Units-Regal (ESU) sind beide von Vitra.

Welchen Einrichtungstipp hast du für uns?

Habt Geduld! Ein Zuhause mit Charakter braucht Zeit. Lieber Räume zu Beginn etwas spartanisch gestalten und den Raum auf sich wirken lassen.

Und wie sollte man dann vorgehen?

Danach Schritt für Schritt überlegen, was der Raum in Bezug auf Farbe, Tapete, Möbel und Accessoires für ein stimmungsvolles und gemütliches Ambiente tatsächlich braucht. Denn jede Fehlentscheidung kostet unnötig Geld. Wer Schwierigkeiten mit der Gestaltung von Räumen hat, dem empfehle ich, eine Interior-Gestaltung beim Profi in Anspruch zu nehmen.

Das Bett im Schlafzimmer ist von MADE.com. Auf Knolls Saarinen-Beistelltisch hat die Bellhop-Akkuleuchte in Ziegelrot von Flos einen Platz gefunden. Die Kommode ist ein Vintage-Fund, der Bugholzstuhl links daneben ist von Thonet.

„Ich genieße jeden Tag das lebhafte Vogelgezwitscher, das mir das Gefühl vermittelt, mitten im Grünen zu leben.“

Vom Schlafzimmer führt der Weg direkt in den begehbaren Kleiderschrank. Die USM-Haller-E-Möbel mit integrierter Beleuchtung setzen hier Lieblingsstücke in Szene.

Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
  1. Ich bin mindestens 12 Mal in meinem Leben umgezogen. Einen großen Vorteil hatte es: Man bekommt Erfahrung und Routine beim Packen und ich weiß, was mir im Hinblick auf das Wohnen wichtig ist.
  2. Eigentlich wollte ich nach dem Abi ein Architekturstudium starten, aber daraus wurde letztlich nichts, denn ich habe einen anderen Weg eingeschlagen.
  3. Ich liebe es, auf Flohmärkten nach schönen Dingen zu stöbern. Was der eine nicht mehr mag, freut den neuen Besitzer.

Kartells quadratisches Componibili-Regalsystem nutzt Elisabeth für ihre Schuhe.

Abschließend noch eine Frage: Woher kommt eigentlich der Community-Name Misses Popisses?

Der ist zufällig entstanden, als mich mein Freund eines Tages ansah und mich aus heiterem Himmel „Misses Popisses“ nannte. Mir gefiel der Name und ich fand ihn zu mir passend. Lustigerweise haben manche Schwierigkeiten ihn auszusprechen – es ist ganz einfach: Misses Popisses :)

Liebe Elisabeth, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!

Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @misses_popisses hier folgen.

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Kommentare (9)

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