„Zuhause ist da, wo sich die ganze Familie wohlfühlen kann“ – als uns Ines alias @anno. in ihrer Eigentumswohnung in Wien empfängt, wissen wir sofort, wovon sie spricht. Hier nämlich hat sich die 38-Jährige mit ihrem Mann und den beiden Töchtern ein gemütliches Familiennest geschaffen, das durch den Mix aus Vintage, Industrial und Moderne einen schönen Stilbruch und auf 107 qm Platz für die Bedürfnisse aller schafft.
Gemeinsam mit Ines sind wir von Raum zu Raum geschlendert, haben uns ihre Erinnerungsstücke und Lieblingsplätze im Zuhause angesehen. Außerdem durften wir erfahren, welches Einrichtungskonzept sie in den Kinderzimmern verfolgt und warum sie die Nachbarwohnung mit angemietet hat …
Euch gefällt Ines’ Wohnstil? Den von ihr inspirierten „Shop the Look“ findet ihr am Ende des Beitrags.
Ines (38) ist als UX-Designerin in einem Softwareunternehmen tätig. Sie liebt es, einzurichten, in Wohnzeitschriften zu stöbern und abends Serien zu gucken. Als Mama von zwei Töchtern (6,5 und 3 Jahre) macht sie in ihrer Freizeit außerdem gerne Ausflüge und Urlaube mit der Familie.
Liebe Ines, wie fühlt es sich für dich an, nach Hause zu kommen?
Nach Hause zu kommen, ist für mich Entspannung. Erst mal alles ablegen und wohlfühlen. Und das soll sich für jeden in unserer Familie so anfühlen.
Wie ist es dir gelungen, diese Entspannung in deiner Einrichtung umzusetzen?
Ich mag es gerne ordentlich und wenn alles seinen fixen Platz hat. Auf übermäßigen Dekokram verzichte ich deshalb weitgehend. Jeder Raum braucht Luft zum Atmen.
„Besonders im Schlafzimmer mag ich es unaufgeregt, ruhig und natürlich“, erklärt Ines. Auch die Badezimmer aus Naturstein, in denen sie als Ausgleich zu ihrem stressigen Alltag gerne ein Bad nimmt, sind schlicht und natürlich gehalten.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Als Mix aus Modern und Vintage. Ich mag es nicht, wenn alles zu einheitlich ist. Am besten gefällt mir ein guter Mix, der sich nach und nach ergibt und sich auch nach Bedarf verändern kann. Deshalb liebe ich es, besondere Stücke mit modernen und gebrauchten Möbeln sowie unterschiedliche Stile und Materialien zu mischen!
Für den Flur war zunächst eine Komplettlösung vom Schreiner geplant, doch Ines hat sich spontan umentschieden. „Alles aus einem Guss ist einfach nichts für mich“, erklärt sie. „Der Mix macht es erst so richtig spannend!“ Der Postkartenhalter stammt noch aus ihrer Studentenwohnung. Die Lederbank war ein Glücksgriff, denn sie passt exakt an die Wand zwischen den Türen.
Und wo befindet sich dein Lieblingsort?
Unser aller Lieblingsort ist das Wohnzimmer mit unserer offenen Küche, dem großen Esstisch und dem Wohn- und Spielbereich.
Minimalistisch schön: Die Küche von Häcker, die mit weißen Metrofliesen und einer Sichtbetonwand kombiniert wurde, versprüht stylishe Industrial Vibes. An der Bar sitzend trinkt Ines besonders gerne ihren ersten Kaffee am Morgen.
„An lauen Sommerabenden kommt man sich hier ein bisschen wie im Urlaub vor.“
Der Esstisch und die Stühle sind vintage, die Kinderstühle von Stokke. Die Hängeleuchte ist das Modell Formakami von &Tradition. Neben dem gemütlichen Wohn- und Essbereich zählt auch die Terrasse zu Ines’ Lieblingsplätzen. „An lauen Sommerabenden kommt man sich hier immer ein bisschen wie in einem Hotel im Sommerurlaub vor“, schwärmt sie.
Die Kinderzimmer deiner zwei Töchter hast du liebevoll gestaltet. Wie bist du dabei vorgegangen?
Die Kinderzimmer sollten an die Bedürfnisse der Kinder angepasst sein. Wir haben in den Räumen immer mit dem Bett begonnen und den Rest nach und nach, je nach Alter und Interessen der Kinder, hinzugefügt. Ein ruhiges Farbkonzept und natürliche Materialien waren mir hier besonders wichtig. Außerdem sind die Zimmer in unterschiedliche Themenbereiche gegliedert und so besonders übersichtlich.
Spielparadies und Rückzugsort: Links ist das Kinderzimmer der kleinen Tochter zu sehen. Das Floorbed stammt von Woodly, das Tipi von mini campit. Rechts befindet sich das Zimmer der größeren Tochter mit dem Hochbett von Oliver Furniture. „Ich bin erstaunt, wie viel Platz man tatsächlich durch ein Hochbett gewinnt“, sagt Ines. „Und dass unsere Töchter ihre offenen Regale so ordentlich halten!“
„Den Kindern ist alles offen zugänglich – so ist es greifbarer und wird auch benutzt.“
„Natürlichkeit ist mir auch bei den Kinderzimmern ein großes Anliegen“, erklärt Ines. „Am liebsten mag ich Holzelemente und altes Spielzeug von früher. Wir haben noch ein paar Stücke aus unserer Kindheit, die liebe ich sehr!“ Der Schreibtisch im Kinderzimmer ist von Woood, die restliche Einrichtung überwiegend von IKEA.
Ihr verfolgt zu Hause ein „offenes Konzept“. Was hat es damit auf sich?
Das offene Konzept kann man in der ganzen Wohnung, zum Beispiel im Wohn- und Essbereich, aber auch in den Kinderzimmern entdecken: Dort gibt es keine geschlossenen Schränke. Angelehnt an das Montessori-Konzept ist den Kindern alles offen zugänglich. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass so alles viel greifbarer ist und daher auch benutzt wird.
Gibt es einen Einrichtungsgegenstand, der dir besonders am Herzen liegt?
Mein Butterfly Chair! Den hab ich mir damals als Studentin gewünscht und ihn dann zum Geburtstag von meinem Mann, seiner und meiner Familie geschenkt bekommen. Ich könnte ihn niemals hergeben und finde ihn nach wie vor sehr schön und bequem!
Als Wandfarbe im Wohnzimmer hat Ines „Sanfter Morgentau“ von Alpina gewählt. Der Ton harmoniert wunderbar mit ihrem Sofa von IKEA, ihrem Butterfly Chair und dem Vintage-Couchtisch. Der Orientteppich stammt von den Schwiegereltern, die Blumenampeln sind von Broste Copenhagen und Bloomingville.
Und welchen Interior-Wunsch würdest du dir gerne noch erfüllen?
Ich hätte sehr gerne einen Couchtisch aus Travertin. Solche Tische begegnen mir in letzter Zeit überall und ich finde, sie würden super zu unserem Mix passen. Außerdem gefällt mir das Togo-Sofa von Ligne Roset sehr gut.
Ines’ größter Glückskauf ist die Holzbank in ihrem Duschbad. „Wir haben sie ganz spontan mitgenommen, ohne genau zu wissen, wo sie stehen soll“, erinnert sie sich. „Sie passte dann millimetergenau in unser Bad – wie extra angefertigt!“
Welchen Einrichtungstipp würdest du anderen mit auf den Weg geben?
- Die Einrichtung muss zu einem selbst passen. Deshalb sollte man am besten keinen Trends folgen, sondern immer überlegen, was man wirklich braucht und womit man sich am wohlsten fühlt.
- Vor allem mit Kindern würde ich darauf achten, dass alles so flexibel wie möglich bleibt. Ich bin kein Fan von Einbaumöbeln und Komplettlösungen. Da bleibe ich lieber bei günstigeren Möbeln und ergänze diese mit besonderen Stücken.
Zusätzlich zu ihrer Eigentumswohnung haben Ines und ihr Mann die Nachbarwohnung (52 qm) gemietet und nutzen sie als Homeoffice oder für Gäste. Sie umfasst eine Wohnküche, ein Zimmer mit Gästecouch und ein Wannenbad. Beide Wohnungen sind über die Terrassen miteinander verbunden. Die Couch stammt von home24, der Couchtisch von Tikamoon.
„Das separate Homeoffice trägt sehr zum Wohlfühlfaktor bei!“
„Das separate Homeoffice trägt sehr zum Wohlfühlfaktor bei“, findet Ines. „So können wir Arbeiten und Wohnen bequem voneinander trennen.“ Der Schreibtisch im Homeoffice ist von Hübsch Interior, der Stuhl von Bloomingville. Das Wandbild mit Tropenmotiv ist von HKliving via Flamingo Royale Berlin.
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
- Ich mag es gerne ordentlich, besitze aber kein Bügeleisen.
- Wir haben eine große Küche, aber ich koche gar nicht gerne.
- Ich liebe es zu fotografieren, mag aber keine Bilder von uns in die Wohnung hängen.
Die beiden Grundrisse: Links ist die 107 qm große Eigentumswohnung zu sehen, die eine Wohnküche, ein Schlafzimmer mit angrenzendem Badewannenbad, zwei Kinderzimmer, eine Gästetoilette und ein Badezimmer mit Dusche umfasst. Rechts zeigt die als Homeoffice und Gästeappartement genutzte Mietwohnung, die über die Terrasse verbunden ist.