Die 100 qm große Dachgeschosswohnung von Sandra (33) aka @karlas_view und ihrem Mann Christian kennt keine klassische Raumaufteilung: Teilwände und Balkenwerk strukturieren den großen Wohnraum der loftartigen Altbauwohnung, die sich über zwei Etagen erstreckt. Luftig und weitläufig ist es hier – nicht zuletzt erlauben die vielen Fenster der alten Stadtvilla in Hannover, die Wohnung zu jeder Tageszeit mit Sonnenlicht zu durchfluten. Holzelemente treffen hier auf viel Weiß sowie sanfte Beige- und Cremetöne – so überlässt das ausgewählte Interior auf behutsame Weise der Wohnung selbst den großen Auftritt.
„Andere haben einen Oldtimer in der Garage und wir haben einen Sessel“, lacht Sandra und erzählt uns von ihrem größten Glücksgriff und von einem Möbelstück, das sie auch noch an ihrem 50. Hochzeitstag in ihrem Zuhause haben möchte.
Einen Grundriss von Sandras Wohnung findet ihr am Ende des Beitrags.
Um den großzügigen Esstisch versammeln sich Stühle wie der CH24 Y Wishbone Chair von Carl Hansen & Søn, Plastic Side- und Armchairs DSR, DSW, DAR von Vitra sowie der Hee von HAY.
„Das führt dazu, dass man wunderschöne Sichtachsen in der ganzen Wohnung hat und die Räume luftig und weitläufig wirken.“
„Bei der Einrichtung haben wir auf hochwertige Designstücke und Klassiker gesetzt, die wir gerne mit DIY-Projekten kombinieren“, erklärt Sandra. Sessel und Hocker Togo von Ligne Roset waren ein lang gehegter Wunsch, den sich Sandra vor Kurzem erfüllt hat.
Liebe Sandra, wie können wir uns die Aufteilung eurer Wohnung vorstellen?
Lediglich das Schlaf- und Badezimmer haben Türen. Alle anderen Räume wie Küche, Essbereich, Flur und Wohnzimmer sind miteinander verbunden und nur durch Teilwände und Balkenwerk optisch voneinander getrennt. Das führt dazu, dass man wunderschöne Sichtachsen in der ganzen Wohnung hat und die Räume luftig und weitläufig wirken.
Sandra arbeitet als Head of Marketing für einen großen deutschen Schuhfilialisten. „Das bedeutet auch, dass alles, was ich im Bereich Social Media und speziell auf karlas_view mache, ‚just for fun‘ ist und aus Leidenschaft für schöne Dinge geschieht“, sagt sie. In der Wohnung leben Sandra und Christian mittlerweile seit zehn Jahren.
Das Sideboard im Eingangsbereich ist ein DIY-Projekt. Die Pendelleuchten Oh von Tobias Grau darüber sorgen für Licht beim Betreten der Wohnung.
Was liebst du neben der Ruhe und der Helligkeit noch an deinem Zuhause?
Dieses einmalige Gefühl, wenn du nach Hause kommst, den Schlüssel im Schloss umdrehst, die Tür aufmachst und weißt, dass du jetzt an keinem anderen Ort lieber sein möchtest. Wir haben uns über all die Jahre ein Zuhause geschaffen, das uns durch seine optische Unaufgeregtheit aus dem stressigen Alltag wieder runterholt. Die hellen Farben und Möbel, auf die wir bei der Gestaltung und Einrichtung ausschließlich gesetzt haben, tragen besonders zu dieser Ausgeglichenheit und Wohligkeit bei.
Menus Androgyne Table dient neben dem Ghost-Bett von Gervasoni als Nachttisch.
„Wir haben uns über all die Jahre ein Zuhause geschaffen, das uns durch seine optische Unaufgeregtheit aus dem stressigen Alltag wieder runterholt.“
Das Sideboard ist ein DIY-Projekt aka IKEA-Hack. Die Vertigo-Leuchte ist von Petite Friture.
Gibt es einen Ort in der Wohnung, an dem du dich am liebsten aufhältst?
Den gibt es nicht. Je nach Tageszeit bin ich gerne mal hier oder da – morgens zum Beispiel trinke ich gerne meinen Kaffee in der Sonne auf dem Balkon, Zeitschriften lesen sich am gemütlichsten im Togo unter der Dachschräge, ein Sonntagsfrühstück im Bett ist unschlagbar. Und unsere offene Wohnküche ist der beste Ort, um mit Freunden eine leckere Kochsession zu starten. Jede Ecke hat somit ihre Vorteile und ich bin wirklich überall super gerne.
„Gute Entscheidungen brauchen nun einmal Zeit und sind auch nachhaltiger.“
Auf der zweiten Ebene befindet sich ein Arbeitszimmer, das auch genügend Platz bietet, um unter einem riesigen Dachfenster auf der Récamiere von brühl zu entspannen. Der Eames Lounge Chair hat nun hier oben neben Louis Poulsens AJ-Stehleuchte einen Platz gefunden, nachdem im Wohnzimmer Sessel und Hocker Togo von Ligne Roset einziehen durften.
Euer allererster Wishbone Chair hat eine besondere Bedeutung für dich – oder eher gesagt eine besondere Geschichte ...
Stimmt! Frisch verheiratet haben wir ihn spontan auf einem City-Trip als Geschenk an uns selbst gekauft und ihn bei strömendem Regen durch die Kopenhagener Innenstadt geschleppt. Er ist sozusagen ein Liebesstuhl, den wir hoffentlich auch noch an unserem 50. Hochzeitstag haben werden.
Was befindet sich derzeit auf deinem Interior-Wunschzettel?
Aktuell? Nichts! Meinen seit Jahren größten Interior-Wunsch habe ich mir erfüllt und er steht seit Kurzem in Form des Togo-Sessels und -Hockers von Ligne Roset im Wohnzimmer. Irgendwann kommt noch einmal ein neues Sofa – aber das muss erst noch gefunden werden. Ansonsten bin ich wirklich happy mit dem, was wir haben.
Vor dem SÖDERHAMN-Sofa von IKEA steht der Turning Table von Menu. Rechts unter der Dachschräge befinden sich der neu eingezogene Togo-Sessel und -Hocker von Ligne Roset.
Welches Möbelstück war ein richtiger Glücksgriff?
Unser Eames Lounge Chair mit Ottomane, den mein Mann damals einer älteren Dame abgekauft hat. Der Sessel musste zwar aufwendig überholt werden, dennoch ist er ein echtes Unikat und wird so gar nicht mehr hergestellt. Andere haben einen Oldtimer in der Garage und wir haben einen Sessel.
Hier steht der Eames Lounge Chair noch unter der Dachschräge im Wohnzimmer. Das Regal ist von USM Haller, die Atollo-Tischleuchte von Oluce.
Welchen Einrichtungstipp hast du für uns, den du gerne selbst gehabt hättest, bevor du dein Zuhause eingerichtet hast?
Einfach nichts überstürzen. Man sieht und liest immer wieder von Leuten, die ihre komplette Wohnung auf einmal gestalten und möblieren, nur um nach wenigen Monaten diverse Entscheidungen wieder rückgängig zu machen. Also lieber bei der Einrichtung sich genügend Zeit lassen, Ideen sammeln und auch mal mit einer leeren Ecke oder weißen Wand leben. Gute Entscheidungen brauchen nun einmal Zeit und sind auch nachhaltiger.
Lediglich das Schlaf- und das Badezimmer haben in der loftartigen Wohnung Türen.
Zum Abschluss: Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
1. Ich bin ein Workaholic und brauche Aufgaben und Challenges, die mich fordern. Je mehr beruflich und privat ansteht, desto besser fühle ich mich.
2. Obwohl ich für einen Schuhfilialisten arbeite, besitze ich nicht viele Schuhe.
3. Ich backe total gerne, kann es nur leider nicht besonders gut.
Grundriss der 1. Etage der insgesamt ca. 100 qm großen Wohnung