„Die Landschaft ist schlicht grandios!“ – Reiseinspiration Färöer-Inseln von Frau Janosch

von Nicole

Die Färöer bestehen aus 18 Inseln, von denen die meisten mit Brücken und Tunneln verbunden sind. Die weiter entlegenen Nord- und Südinseln kann man mit der Autofähre erreichen. Petra aka @Frau Janosch war zehn Tage mit ihrem Freund auf den Färöer-Inseln unterwegs. Warum sie sich in die Inselgruppe verliebt hat, warum Rhabarber in allen Variationen zum Inselleben dazugehört und was wir uns unbedingt mitbringen sollten, verrät sie uns in ihrem Reiseguide.
    

Tjørnuvik
   

Liebe Petra, war es so, wie du es dir vorgestellt hast?
Noch viel schöner! Ich habe mich verliebt in diese einsame Gegend, diese abgeschiedene Welt mitten im Atlantik.
    


    

Wie können wir uns die Landschaft vorstellen?
Schlicht grandios! Die Landschaft ist wunderbar unberührt und ursprünglich. Rau und schroff, gleichzeitig aber auch grün und voller Schafe (von denen es mehr gibt als Einwohner!). Man findet hohe Berge, Fjorde und enge Täler. Und die imposanten Steilklippen entlang den Küsten gehören zu den höchsten der Welt.
    

Schafe oberhalb des Dorfes Gjógv
    


    

Und gibt es auch Strände auf den Inseln?
Vereinzelt gibt es auch ein paar kleinere Sandstrände in den Buchten. Durch den vielen Regen und das feuchte Klima sieht man auch viele Wasserfälle und tosende Bäche. Und wo man auch ist, der stürmische Atlantik ist nie weiter als fünf Kilometer entfernt, das ist fantastisch! Nicht zu vergessen: Die Regenbogen, die dieses wechselhafte Wetter zaubert, sind unvergleichlich!
    


    

Saksun
    

Für welche der 18 Inseln habt ihr euch entschieden?
Wir waren hauptsächlich auf den sogenannten Hauptinseln unterwegs. Zur Region der Hauptinsel Streymoy (größte Insel) gehören auch die Inseln Nólsoy im Osten sowie Hestur und Koltur im Westen. Wir waren aber auch auf Kunoy, einer der Nordinseln, sowie Sandoy im Süden, eine halbe Stunde Fährfahrt entfernt.
   

Auf Sandoy
   


    

Unterscheiden sich die Inseln?
Die Inseln im Norden sind die gebirgigsten, während die Südinseln etwas weniger steil und „lieblicher” sind. Die Inseln sind aber allesamt wunderschön! Ich liebe diese raue, schroffe, baumlose Landschaft!
    


    

Wie habt ihr die Bewohner der Färöer-Inseln empfunden?
Wir haben die Färinger als ausgesprochen gastfreundliches und hilfsbereites Volk kennengelernt. Völlig offen, neugierig und ohne Scheu.
   

Am Trøllkonufingur
    

Walfleisch, Seevögel und Rhabarber – eine spannende Speisekarte!
Ja, was neben dem Kartoffelanbau erstaunlicherweise sehr gut gedeiht, ist Rhabarber! Den gibt es in allen Variationen zu kosten: als Mus, Kuchen, Marmelade, Sirup - und sogar Rhabarberbier wird gerne getrunken. Ansonsten isst man natürlich, was der Atlantik hergibt. Aber auch Walfleisch, Schaf und diverse Seevögel wie „Lundi“, den Papageitaucher, findet man auf den Speisekarten.
   


   

Ist das Klima ebenso kontrastreich wie das Essen?
Das Wetter ist auf jeden Fall ausgesprochen wechselhaft und feucht. Während unseres Urlaubs Anfang September hatten wir Temperaturen zwischen 8–12 Grad und beinahe alle Jahreszeiten am selben Tag. Regen, Nebel, Wind wechseln sich im Halbstundentakt mit der Sonne ab. Das zaubert ganz wundervolle Stimmungen in diese fantastische Landschaft! Bedingt durch den Golfstrom sind die Temperaturen trotz der Lage eher mild, das heißt die Sommer eher kühl und die Winter gemäßigt.
    

Welche vier Dinge würdest du uns unbedingt bei einem Besuch der Insel empfehlen?
    

Hauptstadt Tórshavn
   

1. Tórshavn, die Hauptstadt mit der bunten Altstadt Tinganes, sollte man natürlich gesehen haben.

Gjógv
   

Gjógv
    

2. Gjógv, ein kleines Dorf im Nordosten der Insel Eysturoy, das sich hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen eignet, fand ich wunderbar idyllisch. Dort gibt es auch das Gästehaus Gjaargardur, die tollste Unterkunft der ganzen Woche!
    

Saksun
   

3. Ein weiteres Kleinod ist Saksun, ein winziger Ort mit 14 Einwohnern, an dem die Welt stillzustehen scheint. Es liegt in einem Talkessel an einer Lagune. Je nach Tidenstand kann man dort entlang der hohen Felswände bis an die Küste laufen – toll!
    

Leitisvatn
    

Leitisvatn
    

4. Der größte Binnensee der Färöer, der Leitisvatn, ist natürlich auch ein Muss. Es gibt einen rund zweistündigen Rundweg um den See, der an seinem südlichen Ende als 32 m hoher Wasserfall Bøsdalafossur über die Klippe ins Meer stürzt. Aber wo auch immer man hingeht – es ist einzigartig!
    

Und wo habt ihr übernachtet?
Wir haben während unserer Mietwagenrundreise in reservierten Unterkünften übernachtet, meist einfachen B&Bs und Gästehäusern.
   

Hast du dir etwas Typisches aus der Region mitgebracht?
Bei circa 80.000 frei weidenden Schafen findet man natürlich Wolle und Strickmode in Hülle und Fülle! So habe ich mir einen Pullover gekauft. ;-)
   


   

Verrätst du uns dein unvergessliches Erlebnis?
Der gesamte Urlaub war ein einziges Erlebnis! Wir haben zum Beispiel den höchsten Berg bestiegen, den 880 m hohen Slættaratindur, wurden aber mitten auf der Wanderung von dichtestem Nebel überrascht, der ein Weitergehen für eine Weile tatsächlich unmöglich machte. Von der Gipfelsicht haben wir so leider nicht allzu viel genießen dürfen. Den Launen der Natur ist man dort ganz besonders ausgesetzt. Das beeindruckt! Und wo man auch ist, man hat fast all die Orte und Sehenswürdigkeiten für sich – wir zumindest haben wenige andere Touristen getroffen.
   

Sørvagur
   

Für wen ist der Urlaub dort genau das Richtige?
Für jeden, der die Natur liebt, Ursprung und Wildnis, der gerne Draußen ist und sich nicht vor garstigem Wetter fürchtet.
   

Würdest du noch mal hinfahren?
Definitiv! Das war nicht mein letztes Mal!
   

Vielen Lieben Dank für diesen inspirierenden Bericht, liebe Petra. Um kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr Petra hier folgen.
   

Zur Homestory von Frau Janosch geht es hier entlang.

Kommentare (11)

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