Ein Roadtrip durch Sardinien – Unterwegs mit dessislava

von Nicole

Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Jungs (14 und 17) war @dessislava 14 Tage mit dem Mietwagen auf Sardinien unterwegs. Was sie alles auf ihren 3.000 Kilometern erlebt hat, was Sardinien von Mallorca unterscheidet und was sie beim nächsten Mal auf jeden Fall anders machen würde, erfahren wir heute von Dessi.

Der Strand von Spiaggia di Berchida.
    

Liebe Dessi, wart ihr schon mal auf Sardinien? 
Ja, vor zwei Jahren. Und da es uns so gefallen hat, wollten wir noch einmal auf die Insel. Sie ist einfach sehr groß und es gibt unendlich viel zu entdecken! 2016 haben wir das nördliche Drittel und diesen Sommer die ganze Insel erkundet: das Landesinnere und die Küste!
      


Costa Smeralda (die Smaragdküste) bei Spiaggia Liscia Ruja.
     

Also hattet ihr Strandurlaub und Roadtrip in einem?
Ja, definitiv beides! Denn unsere zwei pubertierenden Jungs möchten etwas erleben! Die Straßen sind in einem sehr guten Zustand. So waren wir sehr viel unterwegs, haben aber versucht, täglich ins kühlende Nass zu springen. Immer ist uns das zwar wegen den Städtebesuchen nicht gelungen, aber fast!
     

Hatst du denn einen Lieblingsstrand? 
Die Ostküste der Insel ist eher ruhiger (keine Wellen) und das Meer ist bedeutend wärmer. An der Westküste findet man Surfer. Dort gibt es Wellen und das Wasser ist erfrischender (aber nicht kalt). Unsere Lieblingsbucht liegt gleich neben dem Strand Spiaggia Del Lazzaretto. Mein Lieblingsstrand ist Stintino (den sieht man übrigens in meinem Profilbild). La Pelosa ist auch ein toller Strand, dort findet man allerdings kaum Platz zum Liegen – beide sind im westlichen Teil der Nordküste.
   

Die Bucht von Lazaretto, nahe Alghero (Spiaggia del Lazzaretto).
   
    

Sassari – Piazza d’Italia.
    

Und hast du für dich einen Lieblingsort entdeckt? 
Die Altstadt von Alghero mit ihrer hübschen Stadtmauer. Einfach großartig! Cagliari, die Hauptstadt, haben wir natürlich auch besucht. Das war auch interessant, da sich die Stadt ganz im Süden befindet. Dort kann ich die urige Pasticceria (Konditorei) Piemontese in der Via Cocco Ortu 39 und das Caffè Svizzero in der Largo Carlo Felice 6 sehr empfehlen.
    

Cagliari, der Eingang vom Caffè Svizzero, Largo Carlo Felice 6. und rechts die Universitätsstadt Sassari, das Haus am Piazza d’Italia.
    

Aussicht auf Capo Caccia (wo sich die Neptun-Grotte befindet) von Süd-Alghero aus gesehen.
    

Wie können wir uns die Natur auf Sardinien vorstellen? 
Die Natur ist bewundernswert und sehr vielfältig! An den Küsten findet man imposante und schroffe Kalkberge, aber auch endlose Sand- und Dünenstrände (Costa Verde), die eine bemerkenswerte Harmonie mit dem schönen Blaugrün des Meerwassers bilden. Im Landesinneren ist das Landmotiv ganz anders: Hier gibt es viele Berge und Hochebenen, die grün sind, und nicht zu vergessen die Flusstäler.
    

Das Bergmassiv um Monte Limbara von Tempio Pausania aus gesehen.
   

Wie hast du die Sarden erlebt?
Die Sarden sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit. Übrigens spricht man auf Sardinien ein ganz reines und richtiges Italienisch. In Alghero kommt man auch mit Spanisch durch, da die Stadt eine katalanische Burg war.
   

Gibt es eine typisch sardische Küche?
Das Essen war sehr gut und einfach. Typisch ist das hauchdünne Brot Pane carasau, das mit ein paar Tropfen Olivenöl gegessen wird. Dazu bekommt man den sardischen Käse Pecorino und auch eventuell „Salsiccia“, eine Art getrocknete Wurst (schmeckt sehr gut). Die Gnocchetti sardi sind eine Art Nudeln, die klein und oval sind, und schmecken auch hervorragend! Und nach dem Essen trinkt man Mirto – ein Myrtenlikör, der auch als Medizin verwendet werden kann. Ich hatte Husten und es hat geholfen :-)

Spiaggia della Pelosa im Nordwesten der Insel.

War es nicht recht voll im August?
Ja, es war voll – und wie! Das erste Mal waren wir im Juli dort und es war erträglicher. Jetzt wimmelte es nur so von Touristen! Hauptsächlich Italiener. Es hat mich nicht so gestört, ich liebe dieses Volk – alleine die schöne Sprache, die wie Musik klingt! Im Juni und im September soll es besonders schön und auch leerer sein. Ich bin mir sicher, dass ich wiederkommen werde, und das am liebsten im Juni!    
   

Tempio Pausania (war einmal Hauptstadt vom nördlichen Teil Sardiniens) und die kalten, leicht mineralischen Quellen Fonti di Rinaggiu.
   

Was gefällt dir besonders? 
Wir haben viel im Landesinneren angesehen. Die Nuraghen-Bauten (zum Beispiel die Nuraghen-Festung Palmavera und der nuraghische Palast bei Santu Antine) sind faszinierend. Wir waren in Olbia, in Tempio Pausania (oben in den Bergen), in Orosei, in Sassari (eine Universitätsstadt), Bonorva und vielen anderen Orten. Die kleinen Dörfer haben es mir besonders angetan. Da kann man sehen, mit wie viel Liebe alles gebaut und geschmückt worden ist. 2016 hatten wir uns bereits Castelsardo, Santa Teresa di Gallura und die Neptun-Grotte am Capo Caccia angeschaut.
   

Sennariolo und Capo Caccia, die Stege führen hinunter zu der Grotta di Nettuno (Neptun-Grotte).
     

Am Eingang der Grotta di Nettuno (sehr sehenswert).
     

Würdest du das nächste Mal etwas anders machen?
Auf der kleinen Insel La Maddalena nordöstlich von Sardinien, die gut mit der Fähre zu erreichen ist, gibt es wunderschöne Strände. Noch viel interessanter sollen aber ihre kleinen Nachbarinselchen Spargi und Budelli sein. Als wir um ca. 10:30 Uhr dort waren, war schon alles ausgebucht. Das würde ich definitiv anders machen und sofort nach Ankunft auf La Maddalena Tickets für die Bootsfahrt sichern.
   

Ein Bild von der Fähre auf dem Rückweg von der Insel La Maddalena mit Aussicht auf die Insel Santo Stefano, genauer Santo Stefano Resort.

Auf dem Weg von der Insel La Maddalena nach Palau im Nordosten von Sardinien.
    

Was sollen wir uns unbedingt ansehen? 
Die Strände! Sie gehören für mich zu den schönsten Europas. Man fühlt sich wie in der Karibik. Auch Algheros Altstadt, in katalanisch-gotischem Stil, ist sehr interessant und die historische Stadtmauer bildet eine Spaziermeile mit lauter tollen Restaurants und Lokalen. Von dort kann man auch den schönen Hafen ansehen und genießen. Im Norden liegt Castelsardo mit der Genuesen-Burg – für mich eines der schönsten Küstenstädtchen! Und die Grotta di Nettuno bei Capo Caccia hat mir auch sehr gut gefallen.
    

Spiaggia Del Lazzaretto, in der Nähe von Alghero.

Das Innere vom Caffè Svizzero in Cagliari und der Sonnenuntergang in Alghero von unserem Balkon aus gesehen.
   

Wofür eignet sich Sardinien besonders gut?
Natürlich für einen Strandurlaub – das Meeresblau ist einfach faszinierend! Aber auch zum Wandern eignet sich diese landschaftlich vielfältige Insel. Dabei kann man auch Geschichte und Architektur entdecken. Und zum Segeln, denn Sardinien ist ein beliebtes Segelrevier. Und wer gerne Megajachten anschaut, wird in Porto Cervo glücklich. An der Costa Smeralda (die Smaragdküste) liegen auch die teuersten Hotels.
    

Sennariolo und rechts daneben Alghero und seine Chiesa di San Francesco.

Der Hafen von Alghero.   

Habt ihr irgendwo besonders gut gegessen?
Ja, in den sogenannten „Agriturismo“ – Bauernhöfe, die Essen und Trinken aus ihrer eigenen Erzeugung anbieten. Der sardische Wein soll auch sehr gut sein, leider schmeckt mir überhaupt kein Alkohol.
Besonders gut haben wir in dem Agriturismo „Sa Mandra“ gegessen (Sa Mandra, Strada Aeroporto Civile, 21, 07041 Alghero SS). Das war ein tolles Erlebnis! Allerdings sollte man unbedingt vorher einen Tisch reservieren.
    

In Cagliari: die Promenade zwischen Hafen und Stadt, Viale Cristoforo Colombo.    
    

Habt ihr jede Nacht woanders geschlafen, oder hattet ihr eine Basis für euren Roadtrip?
Wir hatte die ganze Zeit über eine Wohnung. Unsere sardischen Freunde hatten uns eingeladen, ihre Wohnung in Alghero zu nutzen, da sie unterwegs waren. Eine Art Haustausch, denn sie wiederum leben in unserer Wohnung in Wien, wenn wir im Sommerurlaub sind.
    

Das berühmte Porto Cervo (künstlich in den Felsen gebaut).
   

Möchtest du mit uns noch einen Gedanken teilen?
Damit man sich die Insel vielleicht ein wenig besser vorstellen kann, würde ich mir zum Schluss einen Vergleich zwischen Mallorca (die sehr viele kennen) und Sardinien erlauben: Ich würde sagen, dass Mallorca mehr Sehenswürdigkeiten und schönere Städte hat, Sardinien aber das schönste Meer und die schönsten Strände bietet. Mallorca ist kompakter und zugänglicher, Sardinien dafür viel grüner und weitläufiger.
   

Die Cattedrale di San Nicola in Sassari und Sennariolo.
  


  ..

Liebe Dessi, vielen Dank! Sardinien steht jetzt definitiv auf unserer Reisewunschliste. Wenn ihr kein Bild mehr von ihr verpassen möchtet, könnt ihr Dessi hier folgen.

Kommentare (18)

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