Unweit ihrer Geburtsstadt Frankfurt am Main lebt Barbara (54) aka @nah_am_wasser seit knapp drei Jahren mit ihrem Partner Daniel in Hanau. Das klassische Zweifamilienhaus in unmittelbarer Mainlage und mit idyllischem Flussblick bewohnen die beiden derzeit zu zweit, wobei jeder seine eigene Etage hat. Unter dem Dach befindet sich eine hübsche Ferienwohnung, die gelegentlich vermietet wird. „Ich kann alles gestalten, wie ich es möchte. Ich wusste gar nicht, wie viel Freude ich am Einrichten und Malern habe! Eine neue Welt hat sich für mich geöffnet“, freut sich Barbara.
Welche Lieblingsstücke Barbara, die beruflich mit Möbeln handelt, in ihrem Zuhause hat? Welchen wohlwollenden Rat sie an zukünftige Hausherren hat? Und wie es kam, dass es bei Barbara immer farbenfroher wird? In unserem Gespräch hat sie es uns verraten.
Das neue Sofa trifft auf Barbaras Glücksfund: ein altes Email-Straßenschild aus ihrer Geburtsstadt Frankfurt am Main.
Auf dem wasserblauen IVAR trifft Kay Bojesens Holzaffe auf die Snoopy-Leuchte von Flos. Bis vor Kurzem war IVAR noch schwefelgelb.
Liebe Barbara, wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Irgendwo zwischen Pastell und Pechschwarz.
Du liebst besonders die Ruhe und den Ausblick auf den Fluss …
Ja, wenn ich durch die lange Einfahrt den Hauseingang erreicht habe, bin ich in einer anderen Welt. Auf einer Insel. Kein Autoverkehr, nur noch Ruhe.
Dinner mit Ausblick: Vom Esstisch aus genießt Barbara einen wunderbaren Blick ins Grüne und auf den Main.
Das 170 qm große Haus hat Barbara im Juni 2017 gekauft und anschließend neun Monate umbauen lassen. Die Zeit beschreibt sie als sehr anstrengend und nervenaufreibend, da sie den Umbau komplett allein ohne Architekten geplant hatte.
„Mit Möbeln jonglieren ist nicht nur Hobby, sondern auch Beruf.“
„Mit Möbeln jonglieren ist nicht nur Hobby, sondern auch Beruf“, offenbart Barbara, die gemeinsam mit ihrem Partner Daniel in ihrem Onlinehandel frankfurt minimal Designklassiker und Möbel der 50er- bis 90er-Jahre anbietet – hauptsächlich deutsches Design von Designern wie Dieter Rams, Egon Eiermann, Walter Papst oder Ferdinand Kramer. Sich selbst beschreibt Barbara als zielstrebig, pragmatisch, nachdenklich und kreativ.
Was magst du an deinem Zuhause noch?
Die Individualität, die großen Fenster, den großzügigen Grundriss. Das Schönste aber ist definitiv der Ausblick.
„Mein Zuhause darf kein Museum werden, es muss lebendig bleiben“, erklärt Barbara, weshalb selten „neue Gegenstände“ einziehen dürfen.
Für den Esstisch hat Barbara ein Egon-Eiermann-Gestell mit einer Platte von Faust Linoleum kombiniert. Der Vintage-Stuhl ist von horgenglarus und der 03. von Maarten van Severen für Vitra. Für Wärme sorgt der Kamin von Hase.
Zu welchem Einrichtungsgegenstand hast du noch eine besondere Beziehung?
Zu der Oda-Leuchte von Sebastian Herkner für Pulpo Products. Die habe ich mir geleistet, da ich den gewünschten Kaminofen erst mal nicht realisieren konnte.
Die Oda-Leuchte hat neben einem Eames-Stuhl mit Girard-Bezug Platz gefunden.
Vor Kurzem ist ein neues Möbelstück bei dir eingezogen, das ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel stand ...
Ja, ein Noah-Living-Sofa.
Ausgangsbasis für die Umgestaltung des Wohnzimmers war der Orientteppich, den Barbara vor Monaten von ihren Eltern in der Absicht mitgenommen hatte, ihn zu verkaufen. Allerdings gefiel er ihr zu Hause so gut, dass sie die neuen Farben im Wohnzimmer dem Teppich angepasst hat. Zum nun wasserblauen IVAR gesellt sich das Sofa von Noah Living in Ozeanblau.
Zuvor diente das KASHAN von e15 als Sofa.
War deine Wohnung schon immer so farbenfroh?
Nicht ganz, aber meine Wohnung wird immer farbenfroher. Nachdem ich mich in unserer Ferienwohnung ausprobieren konnte – im Flur Rosa, Violett und Beige, im Wohn- und Schlafbereich Salbeigrün und in der Küche Rosa und Dunkelblau –, habe ich erst gemerkt, wie gut mir Farbe im Haus tut! Farbig, nicht bunt ist meine Devise geworden.
Der Flur der Ferienwohnung
Barbaras Vasensammlung mit Vintage-Weimar-Porzellan- und Rosenthal-Stücken ist beachtlich.
Erzählst du uns von deinen drei anderen Leidenschaften neben dem Einrichten?
1. Fotografieren ist meine große Leidenschaft. Gerade in diesem Jahr habe ich weiter daran gearbeitet, die Kameraausrüstung aufgestockt und Workshops belegt.
2. Die zweite große Leidenschaft betrifft meinen Garten: Hier pflanze ich Blumen an, die ich dann im ganzen Haus verteile.
3. Architektur ist mein Hobby, vor allem die Neue Moderne.
Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
1. Meine Töchter sind 27 und 29 Jahre alt.
2. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich gerne Architektur studieren.
3. Ich liebe Zwetschgenkuchen.
Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?
Würdest du den Umbau des Hauses nochmals in Eigenregie durchführen?
Auf dem Nachttisch sorgt Fritz Hansens Ikebana-Vase mit wechselnden frischen Blumen beim Aufwachen für gute Laune, die Kaiser-Idell-Leuchte für angenehmes Leselicht.
Im Schlafzimmer findet auf dem IVAR in Rosa die Setago-JH27-Akku-Tischleuchte von &Tradition Platz. Das Bettgestell aus Pappe ist von ROOM IN A BOX, der Nachttisch von Vitsoe.
Und was würdest du Hausherren empfehlen?
Wenn ich gewusst hätte, was mich bei diesem im Jahr 1965 erbauten Haus erwartet, hätte ich mir gleich zu Beginn professionelle Unterstützung geholt. Die Vielzahl der täglichen Entscheidungen haben mich bald an den Rand meiner Kräfte gebracht. Ich erinnere mich an einen Tag, als sieben Busse mit Handwerkern bei mir in der Einfahrt standen, weil Termine nicht abgesprochen bzw. eingehalten wurden. Ohne Frage haben sie eine sehr gute Leistung vollbracht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass ein Bauleiter oder Architekt gerade diese Themen viel besser steuern kann. Meine Empfehlung: lieber professionelle Unterstützung! Das schont die Nerven.