Ein kleines Eigenheim mit Blick auf den Deich – diesen Traum hat sich Nina alias @Bullerbü an der niedersächsischen Nordseeküste erfüllt. Seit 2012 wohnt die gebürtige Cuxhavenerin in ihrer neu gebauten Doppelhaushälfte und hat sie mit begrenztem Budget, aber umso mehr Liebe in ein warmes Familienzuhause für sich, ihren Sohn Ben und Labrador Otto verwandelt: „Unser Zuhause strahlt eine große Ruhe aus. Hier fühlen wir uns geborgen, hier können wir einfach sein.“
Wie die Minifamilie mit dem großen Sympathiefaktor sich eingerichtet hat, welche Besonderheiten die 130 qm aufweisen und warum Nina die vielleicht zerstreuteste Person überhaupt ist? Sie hat es uns im Interview verraten.
Einen Grundriss von Ninas Doppelhaushälfte findet ihr am Ende des Beitrags.
Liebe Nina, du wolltest immer in einem Haus mit Geschichte leben, hast dich dann aber doch dazu entschieden, neu zu bauen. Wie kam es dazu?
Letztendlich war mir das finanzielle Risiko zu groß, ein altes Haus zu kaufen und zu modernisieren. Sicherheit spielt in meinem Leben eine große Rolle! Also haben wir mit einem sehr begrenzten Budget gebaut. Aus wenig viel machen war eigentlich immer schon meine Devise.
„Ich bin Singlemama, naturverbunden, hundeverrückt und ich liebe mein Zuhause“, sagt Nina (43) über sich selbst. „Ich mag mich nie zu weit und zu lange davon entfernen – sonst bin ich irgendwie im Ungleichgewicht.“ Beruflich ist die gebürtige Cuxhavenerin in einem Wohnungsunternehmen tätig.
Wie hast du euer neues Haus gestaltet?
Es ist ein Bungalow geworden, barrierearm, mit drei Zimmern und knapp 90 qm. Also eigentlich ein halber Bungalow, der auf einem 420 qm großen Grundstück steht – es handelt sich ja um eine Doppelhaushälfte. Durch den Ausbau des Dachbodens haben wir mittlerweile knapp 130 qm zur Verfügung. Unter dem Dach sind zwei Zimmer und ein weiteres Badezimmer entstanden.
„Es ist dörflich hier, wo wir wohnen, mit Blick auf ein Feld, einen Obsthof und den Deich“, erklärt Nina. „Es ist herrlich, mitten ins Grüne zu schauen. Hier weht meistens ein frischer Wind und Bäume und Büsche wiegen sich darin.“
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Gemütlich, praktisch, geerdet. Insbesondere im Erdgeschoss ist alles sehr einfach gehalten: günstige Fenster, keine Rollläden, günstige Fliesen. Die Küche haben wir aus der alten Wohnung mitgenommen.
„Wir haben Zementfliesen und einen Gussofen im Eingangsflur, eine blaue Holzhaustür und eine wunderschöne handgearbeitete Holztreppe ins Dachgeschoss.“
Gemütliche Familienzeit: Ninas Sohn Ben und Labrador Otto genießen die Wärme des Kaminofens. Er stammt von Morsoe.
Trotzdem habt ihr einige Dinge in eurem Haus individuell gestaltet ...
Das stimmt! Wir haben zum Beispiel Zementfliesen und einen Gussofen im Eingangsflur, eine blaue Holzhaustür und seit zwei Jahren eine wunderschöne handgearbeitete Holztreppe ins Dachgeschoss. Durch das bodentiefe Fenster zwischen Küche und Flur kann ich die Treppe und die Fliesen jederzeit bestaunen.
Ninas Wohnzimmer hat keine Zimmertür, sondern ist nur durch die Küche begehbar. Ihr Sofa stammt aus der EKTORP-Serie von IKEA. Den Schaukelstuhl im Wohnzimmer hat sie von ihren Eltern bekommen, als sie in ihre erste eigene Wohnung gezogen ist. „Damals hatte er schon über 30 Jahre auf dem Buckel und ist für mich definitiv ein Stück Kindheitserinnerung!“
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Ich habe im letzten Jahr sämtliche Erdgeschosszimmer renoviert, die Einrichtung überdacht und teilweise ausgetauscht. Seit der Umgestaltung sind die Räume endlich stimmig und die Atmosphäre entspricht ihrer Funktion. Ich mag jeden einzelnen Raum! Und: Ich liebe mein neues Arbeitszimmer! Es sind viel gestalterische Energie, Herzblut und auch Muskelkraft hineingeflossen.
In Ninas Arbeitszimmer gesellt sich ein Eiermann-Schreibtisch zu einer gemütlichen Chillecke für Videokonferenzen. Vom Schreibtisch aus kann sie auf Felder, Bäume und den Deich blicken. Der alte skandinavische Bücherschrank ist ihre erste richtige Antiquität.
„Unsere Wohnküche ist so schön hell und ich fühle mich immer umarmt, wenn ich am Esstisch sitze.“
Ninas Küche ist das Modell FAKTUM von IKEA, das sie mit Elementen von car-Möbel kombiniert hat. Um den Esstisch reihen sich Stühle von Tchibo.
Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?
Mein allerliebster Ort ist die Wohnküche. Hier findet das Leben bei uns statt. Sie ist so schön hell und ich fühle mich immer umarmt, wenn ich am Esstisch sitze. Was gibt es Schöneres, als nach Hause zu kommen und sich mit einem heißen Tee oder einem duftenden Kaffee an den gemütlichen Esstisch zu setzen?
Im Zimmer von Ninas Sohn befinden sich zwei große Lichtbänder Richtung Deich. Eines davon lässt sich zu einem Minibalkon ausklappen. Der Kinderzimmertisch stammt von HAY.
„Das Wohnen im Dachgeschoss hat seit jeher eine besondere Anziehungskraft auf mich.“
„Das Wohnen im Dachgeschoss hat seit jeher eine besondere Anziehungskraft auf mich“, sagt Nina. „Der Dachboden ist zwar das Refugium meines Sohnes, aber ich bin auch ganz gerne dort, öffne das Cabrio-Fenster und schaue Schiffe.“ Das Sofa TRYM in ihrem Chillzimmer ist von Innovation Living, der Schreibtisch von car-Möbel.
Dein größter Glückskauf?
Ich bin sehr, sehr glücklich mit unserem kürzlich gekauften Esstisch. Ich habe mir schlichte Tischböcke aus Eiche und eine Tischplatte mit Linoleumbeschichtung ausgesucht. Der Clou ist, dass die Tischplatte zwei Farben hat: „Mushroom“ und „Burgundy“. So kann ich die Platte umdrehen und habe ohne viel Aufwand eine ganz andere Raumatmosphäre.
Lange hat Nina von einem Esstisch geträumt, der ordentlich Platz bietet und an dem man gemütlich sitzen kann. Sie hat sich für Tischböcke von Jan Kurtz und eine zweifarbige Tischplatte von Faust Linoleum entschieden. „Besonders im Herbst und Winter stelle ich mir die burgunderfarbene Tischplatte sehr heimelig vor“, schwärmt sie.
Welchen Einrichtungstipp würdest du anderen mit auf den Weg geben?
Geduldig sein – sagt die, die immer ungeduldig ist! Auch wenn man das Geld hätte, alles sofort zu kaufen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Dinge langsam wachsen müssen, um gut zu werden.
Im oberen Bad treffen monochrome Bodenfliesen von Marazzi auf Accessoires in Brauntönen. Im unteren Bad hat sich Nina für einen erdigen Wandanstrich von Kolorat entschieden. „Wir haben in beiden Bädern keine Duschkabine, sondern nur normale Duschvorhänge. Das finde ich einfach schöner und man spart sich das Putzen!“
Und welche Lehren hast du aus den Renovierungsarbeiten gezogen?
Eine für mich große Erkenntnis, die ich so nicht erwartet hatte: Bei der Renovierung des Erdgeschosses habe ich alles selbst gemacht. Es war extrem anstrengend, aber nun weiß ich die Räume viel mehr zu schätzen und fühle mich noch verbundener mit dem Haus.
„Im Sommer kuschle ich mich abends am allerliebsten in Begleitung eines Glases Rotwein auf unser selbst gebautes Sofa im Garten“, sagt Nina. „Sobald mein Sohn dabeisitzt, bin ich auch vor Mücken sicher. Mich stechen sie dann nicht mehr – großartig!“
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Ich habe früher sehr gerne gemalt, hauptsächlich mit Wasserfarben, später auch mit Aquarellfarben und Kreiden.
2. Ich bin sehr erfolgreich darin, Sachen zu verlieren oder kaputtzumachen. Den Autoschlüssel und mein Portemonnaie habe ich mittlerweile schon mehrfach während der Autofahrt verloren. Ja, ihr lest richtig: Manchmal lege ich die Sachen aufs Autodach und fahre dann los. Wie zerstreut muss man sein?
3. Ich bin Vegetarierin. Nicht weil ich Fleisch nicht mag, sondern weil ich Tiere so liebe und denke, dass sie genauso ein Recht haben zu leben wie wir.
Ninas Doppelhaushälfte erstreckt sich über zwei Ebenen. Durch den Ausbau des Dachgeschosses sind knapp 130 qm Wohnfläche entstanden.
Liebe Nina, vielen Dank für das schöne und spannende Interview!
Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @Bullerbü hier folgen.
Zu allen Homestorys geht’s hier entlang.
