Authentizität statt Perfektion – darauf legt Deniz (32) alias @goodtobehome bei der Gestaltung ihres Zuhauses ganz besonderen Wert. Die Interiordesignerin lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in einer Drei-Zimmer-Wohnung in Köln, zu der sie seit Jahrzehnten ein besonderes Verhältnis hat: „Meine Eltern sind damals hier eingezogen, als meine Mutter mit mir schwanger war. Ich lebe also schon fast mein ganzes Leben in dieser Wohnung und habe etliche Veränderungen miterlebt.“ Dass der stete Wandel dem charmanten Altbau keinen Abbruch getan hat, beweist er an nahezu jeder Ecke: Warme Gemütlichkeit zieht sich durch die Räume, sanfte Naturtöne sorgen für Erdung und Klarheit.
Was sie an ihrem Zuhause besonders liebt, wie sie sich den Strand in die eigenen vier Wände geholt hat und warum Shabby Chic ihr partout nicht mehr ins Haus kommt, verrät Deniz uns im Interview.
Liebe Deniz, wie würdest du deinen Wohnstil in drei Worten beschreiben?
Authentisch, gemütlich, familiär.
Worauf achtest du bei der Gestaltung deines Zuhauses besonders?
Das wechselt ständig. Zurzeit möchte ich minimalistischer werden, weil ich es leid bin, so viel hin- und herzuräumen. Bei vier Personen liegt schnell viel rum – regelmäßiges Aussortieren ist da sicher eine gute Idee.
„Um beiden Kindern ein eigenes Zimmer zu ermöglichen, haben wir – ganz nach dem Raum-in-Raum-Prinzip – unser Schlafzimmer in das Wohnzimmer integriert. In meinem alten Kinderzimmer befindet sich nun das Reich meiner Tochter und ich schlafe mit meinem Mann in unserem früheren Esszimmer.“
Mit welchen Charaktereigenschaften würdest du dich beschreiben?
Emphatisch, sensibel, stark und kreativ. Voller Fantasie und manchmal zu direkt. Im Lügen bin ich ziemlich schlecht.
„Das Besonderste an unserem Zuhause ist wahrscheinlich der Wohnraum“, erklärt Deniz. „Die sichtbaren Holzbalken liebe ich sehr!“
In welchen Merkmalen deines Zuhauses erkennst du dich am deutlichsten wieder?
In der Farbe Beige. Sie erinnert mich an den Strand und an das Leben am Meer. Ein Atelier am Strand mit großen Glaswänden wünsche ich mir schon so lange, daher würde ich sagen, alles was Beige oder Braun in der Wohnung ist, das bin ich.
Welcher Einrichtungsgegenstand liegt dir besonders am Herzen?
Ich weiß, dass alles vergänglich ist. Deshalb genieße ich die Gegenstände, solange sie mir gefallen – ein Lieblingsstück habe ich nicht!
„Meine Stärken sind definitiv kreativer Natur“, sagt Deniz über sich selbst. Unter dem Namen good to be home arbeitet sie als Interiordesignerin für private und gewerbliche Kunden. Außerdem hat sie eine modulare Spielkiste für Kinder entworfen. „Gibt es irgendwo ein Problem oder Unzufriedenheit, versuche ich immer, eine kreative Lösung zu finden.“
Was war deine größte Interior-Sünde?
Vor einigen Jahren war der Shabby-Chic-Look auf einmal trendy. Davon habe ich mich kurz anstecken lassen, mich aber auch schnell wieder daran sattgesehen. Ich würde sagen, in dieser Zeit waren viele unnötige Fehlkäufe dabei.
Hast du noch andere Leidenschaften neben dem Einrichten?
Musik hören und alleine dazu tanzen, philosophieren und das Leben analysieren, Bücher lesen, auf der Wiese liegen und träumen, im Sand stehen und die Wellen beobachten. Reisen allgemein und am liebsten in die Türkei.
Was wissen wir sonst noch nicht über dich?
Ich mag nichts aus dem Meer essen, liebe spontane tiefe Gespräche mit Fremden und empfinde meine stark ausgeprägte Fantasie als Fluch und Segen zugleich.
Deniz’ größter Glückskauf ist ihre Leinwand. „Sie ist schon seit über zehn Jahren an meiner Seite und wurde so oft bemalt. Nur ich kenne all die Bilder, die mal darauf zu sehen waren.“