„Ich glaube, das Universum wollte uns damit einen Gefallen tun.“ – Zu Besuch bei Weekendend in der Schweiz

von Stephanie

Barbara aka @Weekendend (45) lebt mit ihrem Mann, zwei fast erwachsenen Kindern und zwei Halbangorakatern in einer modernen 180 qm Wohnung in der Nähe von Zürich. Viel Beton, ein Blick über den See und ein mitreißender Humor erwartet euch in dieser neuen Homestory. Viel Spaß und hereinspaziert!

Liebe Barbara, wie würdest du deinen Wohnstil in drei Worten beschreiben?

Offen, modern, „chaotischaufgeräumt“.

Bei dir vergeht kein Tag ohne:

Katzen knuddeln.

Und wie wohnst du?

Unsere Terrassenwohnung hat fünfeinhalb Zimmer und verteilt sich auf 180 qm. Im Kubus (mit dem eingefärbten Beton), welcher inmitten der Wohnung ist, befindet sich ein etwa 20 qm großer Raum, der Waschmaschine und -trockner, Bügelbrett und viel Stauraum beinhaltet – der beste Raum: Einfach Türe zu und weg ist die ganze Wäsche!

„Ein Wochenende zu Hause zu verbringen – ohne Verpflichtungen – bedeutet für mich Kopf-Wellness.“

Was liebst du an deinem Zuhause besonders?

Die Aussicht ins Grüne, das offene Raumkonzept, die Kombination von Holz und Beton.

Was bedeutet es dir, nach Hause zu kommen?

Da ich mittlerweile einen Arbeitsweg von fast einer Stunde habe, versuche ich mich in dieser Zeit von meiner Arbeit zu lösen, sodass ich zu Hause den Kopf frei habe. Es gelingt mir nicht immer, aber ich arbeite daran. Zuhause bedeutet für mich abschalten, einfach zu sein, nicht zu müssen. Ein Wochenende zu Hause zu verbringen – ohne Verpflichtungen – bedeutet für mich Kopf-Wellness.

„Pflanzen gehen immer.“

Kaufst du noch oder hast du schon?

Ich frage mich immer: Ist es praktisch, verwende ich es im Alltag und passt es zum Rest der Einrichtung? Ich versuche mich sehr einzuschränken bei Neukäufen, außer bei Pflanzen. Pflanzen gehen immer.

Dein größter Glückskauf?

Unser Sofa (was leider seit ein paar Monaten ziemlich mitgenommen ausschaut). Eigentlich habe ich nach unserem Einzug im August 2008 dieses Sofa bestellt, aber in L-Form. Geliefert wurde es dann als 4-m-Sofa. Ich habe an diesem Tag sogar geträumt, dass wir ein falsches Sofa erhalten (braunes Leder, gebraucht), und konnte es anfangs gar nicht glauben! Aber nach ein paar Tagen fanden wir, dass es das perfekte Sofa für diesen Raum und für unsere damalige Lebenssituation mit Kindern ist. Ich glaube, das Universum wollte uns damit einen Gefallen tun. Dennoch steht auf unserem Interior-Wunschzettel nun ein neues Sofa, da unsere beiden Kater es total zerkratzt haben.

„Ich glaube, das Universum wollte uns damit einen Gefallen tun.“

Wie seid ihr auf die Idee mit der eingefärbten Betonwand gekommen?

Wir haben vorher in einem 250 Jahre alten Bauernhaus gewohnt und wir wussten, dass wir entweder wieder in ein wirklich ‚altes‘ oder in ein sehr modernes Haus mit viel Glas und Beton umziehen wollen. Alles dazwischen hat uns überhaupt nicht gefallen. Unser Architekt hat uns dann vorgeschlagen, den Kubus einzufärben. Wir waren sofort begeistert und ehrlich gesagt hat sich mein Mann diese Farbe ausgesucht (ich hätte eine dunklere Farbe gewählt) – und wir haben es bis heute keine Sekunde bereut!

Ihr habt 2008 euer Haus selbst gebaut. Wie kam es dazu und würdest du jetzt etwas anders machen?

Wir haben im ‚Stockwerkeigentum‘ gebaut, da wir uns damals in der Umgebung von Zürich kein Haus leisten konnten. Trotzdem konnten wir viel selbst bestimmen, was aber die ganze Bauzeit auch ziemlich verzögert hat – und wir heute noch mit Mängeln kämpfen müssen. Ich würde von der Einrichtung und Aufteilung etc. alles wieder genau gleich machen, würde heute jedoch von Anfang an einen Bauanwalt einschalten.

Was ist denn ein ‚Stockwerkeigentum‘?

Ein im Grundbuch eingetragenes Eigentum an einem Stockwerk in einem Haus.

Wieso würdest du von Anfang an einen Bauanwalt einschalten?

Nach zehn Jahren kämpfen wir immer noch mit Mängeln, die der Architekt und zum Teil die Handwerker beim Planen bzw. beim Bauen ,verbockt‘ haben. Wie sagt man so schön: „Man muss im Leben drei Mal bauen, erst dann weißt du, wie‘s geht.“ Na ja, zwei Mal haben wir es schon hinter uns, mal schauen, ob es noch ein drittes Mal gibt.

Du hast einen besonderen Lieblings-einrichtungsgegenstand. Welcher ist das?

Eigentlich hänge ich nicht so an Sachen und kann mich sehr gut davon trennen. Aber mein Straßenschild in der Küche hat einen emotionalen Wert, da ich in dieser Straße in Zürich aufgewachsen bin. Gefunden habe ich es auf einem Flohmarkt und habe es total überteuert gekauft, weil der Verkäufer gemerkt hat, dass ich es unbedingt haben will.

Welche Farben und Materialien magst du besonders?

Ich mag Holz und Beton (obviously ;-), aber ansonsten mag ich zwei, drei Grundfarben, die ich mit saisonalen anderen Farben und Accessoires kombiniere. Ich traue mich nicht an ein buntes Farbenspiel ran, obwohl ich es bei anderen Häusern sehr, sehr schön finde.

Was hast du in deinem Zuhause alles selbst gemacht?

Öhm, lass mich überlegen … die Pflanzen ein- und umgetopft vielleicht?

Wenn wir dich besuchen kommen: Was würdest du uns kochen?

Zurzeit stehe ich total auf indisches oder libanesisches Essen. Da dies jedoch aufwendig in der Zubereitung ist, würde ich euch zum Mitkochen bereits einladen, natürlich mit entsprechendem Champagner zum Apéro ;-)

Welche großen Wünsche würdest du dir erfüllen, wenn Geld keine Rolle spielen würde, und wie sähe dein Traumzuhause aus?

Ich würde weniger arbeiten und mich mehr in sozialen Projekten engagieren und am liebsten zurück in die Stadt ziehen, in ein Penthouse mit Blick auf die Berge und den See oder in eine Villa am See.

Wie und wohin reist du gerne?

Ich reise gerne individuell und mit Abwechslung, ohne alles bis ins kleinste Detail zu planen. Ich möchte mich in den Ferien spontan entscheiden, auf was ich Lust habe. Mein Alltag ist schon so zu viel durchgeplant. Es muss aber trotzdem immer von allem etwas dabei sein, zum Beispiel Stadt und Strand, Berge und Stadt. Drei Wochen Strandferien im selben Strandhotel wären mir dann doch zu langweilig.

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:

1. Ich war ‚Füürlimeister‘ in der Pfadi.
2. Bei meinem ersten Kaiserschnitt habe ich meinen Frauenarzt auf dem Operationstisch gefragt, ob er mir mein Muttermal am Bauchnabel noch rausschneiden könne, da es mich gestört hat.
3. Ich lese jeden Abend in einem analogen Buch, bis mir die Augen zufallen.

Was ist denn ein ‚Füürlimeister‘?

Das ist jemand, der bei den Pfadfindern immer fürs Feuer zuständig ist, also inklusive Holz sammeln. Egal ob im Schnee oder Regen: Das Feuer muss brennen. (Füürli = Feuer)

Ihr habt keinen Kamin, hättest du gerne einen gehabt?

Jaaaaaaaa, leider war es baulich nicht möglich, einen Kamin einzubauen. Aber ich liebe es, ein Feuer zu machen (siehe Füürlimeister :-)), und ich könnte stundenlang einfach nur in die Flammen schauen. Natürlich mit einem Glas Wein ... oder zwei.

Und vermisst du denn eine Badewanne?

Nein, überhaupt nicht. Wenn ich nach einer gewissen Zeit diese schrumpeligen Finger bekomme und dann irgendwas mit den Fingern berühre, könnte ich die Wände hoch. So in etwa das gleiche Gefühl, wie das kratzende Geräusch von Fingernägeln auf der Wandtafel.

Danke, liebe Barbara, für dieses spannende Interview!

Folgt Barbara hier, um kein Bild mehr von ihr zu verpassen.

Kommentare (13)

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