„Ich wohne nordisch und praktisch auf muckeligen 46 Altbauquadratmetern“ – Zu Besuch bei LenkasKitchn in Hamburg

von LisaSophie

Moin! Und hereinspaziert bei Lena aka @Lenkas_Kitchn mitten auf der Schanze im Hamburger Großstadttrubel. In ihrer 2-Zimmer-Wohnung stechen sofort die weißen Dielen ins Auge, genauso wie die unverwechselbaren Sichtbetonwände. Die 30-jährige Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin hat sich auf ihren kuscheligen 46 Quadratmetern eine herrlich helle Oase voller liebevoller Farbtupfer eingerichtet. In ihrer Homestory erzählt sie uns heute mehr von ihrer Liebe zur Farbe Rosa, ihren besten eBay-Fundstücken und ihrem Gesangstalent.

„Mein senfgelber Sessel begleitet mich schon seit der Uni!“



   
Liebe Lena, wie lebst du?

Nordisch, praktisch und individuell auf muckeligen 46 Altbauquadratmetern mitten in der Schanze in Hamburg.

Die Schanze ist ein angesagtes Viertel mit vielen Bars. Wird’s dir manchmal zu laut?
Durch die Lage im ruhigen, grünen Innenhof kriege ich davon in meiner Wohnung nichts mit. Das Tolle: Wenn ich Lust auf Leute und Trubel habe, muss ich nur aus der Tür gehen.

Was ist besonders an deiner Altbauwohnung?
Als bekennender Altbau-Lover liebe ich vor allem meinen weißen Dielenboden – gerade weil er ziemlich shabby ist und der Lack sich an der ein oder anderen Stelle schon löst. Nie wieder ohne Dielen! Und ich habe Glück mit meinem Flur. Er ist relativ groß und mit meinem Esstisch quasi ein drittes Zimmer.


„Früher war ich nie ein Rosa-Mädchen, das hat sich irgendwie geändert, seit ich 30 bin.“

   
Nach Hause kommen heißt bei dir?

Jogginghose an und auf der Couch relaxen. Am wichtigsten ist das Gefühl, sich wirklich wohlzufühlen, wenn man nach Hause kommt.

Wie gestaltest du dein Zuhause?
Ich mag es aufgeräumt, hell und clean. Aber nicht steril. Weiß und Grautöne stehen schon im Vordergrund, aber Farbkleckse dürfen nicht fehlen! Früher war ich nie ein Rosa-Mädchen, das hat sich irgendwie geändert, seit ich 30 bin. Das sieht man auch in meiner Wohnung. Ich liebe die Kombination von Rosa und Senfgelb. Die Kombo macht das Rosa irgendwie cooler, und nicht zu mädchenhaft.

Hast du ein Lieblingsmöbelstück?
Definitiv. Das ist mein senfgelber Sessel. Ich habe ihn vor Jahren von einer Freundin geschenkt bekommen. Die hat ihn von ihrer Oma geerbt, konnte aber nichts mit ihm anstellen. Er begleitet mich schon seit der Uni, musste in meinen WG-Jahren aber immer wieder bei meinen Eltern zwischengelagert werden. Erst in dieser Wohnung habe ich den perfekten Platz im Wohnzimmer für ihn gefunden!


   
Woher kommt deine Leidenschaft fürs Einrichten?

Ich habe Spaß daran, Dinge zu gestalten, zu verändern und Ideen umzusetzen. Wenn man in der Stadt wohnt und nicht gerade ein Haus mit Garten und allem drum und dran hat, bleibt einem ja nur die eigene Wohnung, um sich kreativ auszuleben.

Hast du auch etwas selbst gemacht?
Mein Bett war ursprünglich dunkelbraun, das habe ich weiß lasiert. Ebenso mein Esstisch, den ich neulich von einer Freundin geschenkt bekommen und dunkelgrau lackiert habe. Ansonsten sind es eher die kleinen Dinge, die bei mir selbst gemacht sind, wie mein Vorrats- und Gewürzregal aus Einmachgläsern. Ich sprühe die Deckel mit Graffitifarbe an und beschrifte die Gläschen mit meinem Dymo – unverzichtbare Maschine bei mir!

„Die Tischleuchten auf der Fensterbank hat meine Mama aus Strandholz selbst gemacht.“

   
Die Tischleuchten am Fenster sehen auch selbst gemacht aus.

Die hat meine Mama aus Strandholz gemacht. Sie ist ein absolutes Kreativgenie und verkauft handgemachte Wohnaccessoires aus Beton und Strandholz auf Designmärkten. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Und wo kaufst du deine Möbel und Wohnaccessoires?
Ich kombiniere Stücke von Ikea und skandinavischen Designern mit gebrauchten Möbeln. Für letztere ist Ebay-Kleinanzeigen unschlagbar. Da habe ich auch meine beiden Spinde für zusammen 20 Euro gefunden! Ansonsten ist der Schanzenflohmarkt, der jeden Samstag auf dem alten Schlachthofgelände stattfindet, eine tolle Adresse für alte Möbel und Accessoires. In der Schanze mag ich außerdem Minimarkt und Lokaldesign Hamburg, in Eimsbüttel Frau Hansen, liv interior und die Pampi.
Sostrene Grene, Granit und Winkel van Sinkel in der Innenstadt sind natürlich auch nicht zu verachten.

Welchen Wohntraum würdest du dir erfüllen?
Einen Schrebergarten mit direktem Wasserzugang und Bootsanleger – mit Boot versteht sich – irgendwo in der Stadt. Das wäre ein Träumchen.

Klingt eher nach Wochenenddomizil. Und deine Traumwohnung?
Die wäre in einer alten Fabrik, irgendwo im Hinterhof in der Stadt. Große, offene Räume mit Industriecharakter, nicht totsaniert wie die meisten Lofts heutzutage, sondern das Rauhe der vergangenen Nutzung ist noch zu sehen. Mit genügend Platz zum Werkeln und einem kleinen Garten.


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Hast du neben dem Einrichten noch andere Leidenschaften?

Ich singe seit ein paar Monaten in einem Mädchenchor. Früher hätte ich nie gedacht, dass mir singen so viel Spaß machen würde! Wir sind allerdings auch kein klassischer Chor mit Engelsstimmen und Seidenschals: Bei uns geht es um den Spaß am Singen, und nicht darum, jeden Ton zu treffen. Also alles lockerer.

Gab es für dich einen besonderen SoLebIch-Moment?
Als ich mich angemeldet habe, war ich erstaunt, wie groß und vielfältig eure Community ist.

Wie und wohin reist du gerne?
Als nächstes soll es dieses Jahr nach Mittelamerika gehen. Ich bin der klassische Flashpacker: Ich reise gerne mit dem Rucksack, bin aber aus dem Alter raus, mir mit 12 anderen ein Zimmer zu teilen, nur um möglichst günstig zu reisen. Als Kind bin ich mit meinen Eltern immer im VW-Bus durch Europa gefahren. Wo es schön war, haben wir angehalten. Diese Art des Reisens mag ich immer noch sehr gerne.

Bei dir vergeht kein Tag ohne:
Gutes Essen.

Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Fast alle meine Freundinnen heißen auch Lena. 2. Obwohl ich
Landschaftsarchitektur studiert habe, habe ich einen schwarzen Daumen. 3. Mein Fahrrad ist mein wertvollster und schönster Besitz.

Vielen Dank für das schöne Interview, liebe Lena! 

„Wenn ich Lust auf Leute und Trubel habe, muss ich nur aus der Tür gehen –  durch die Lage im ruhigen, grünen Innenhof krieg ich davon in meiner Wohnung aber gar nichts mit.“

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