Olivgrüner Cord, flauschiger Flokati und ausdrucksstarke Kunst an den Wänden: Das Zuhause von Christina alias @mrslueschper ist eine faszinierende Reminiszenz an die 70er-Jahre. Der Splitlevel-Bau aus demselben Jahrzehnt, der sich in einer Großstadt im Ruhrgebiet befindet, wurde 2019 von ihr und ihrem Mann gekauft und seitdem in liebevoller Detailarbeit renoviert und umgebaut. Heute besteht das 350 qm große Haus aus offenen Räumen mit Studiocharakter, denen die beiden eine minimalistische Note verliehen haben.
Warum das Haus trotz seiner Größe Gemütlichkeit ausstrahlt und was man beim Umbau eines Hauses unbedingt beachten sollte? Christina hat uns alle Fragen im Interview beantwortet!
Christina ist 49 Jahre alt und gönnt sich gerade ein längeres Sabbatical. Davor war sie Flugbegleiterin, ihr Mann Ben CFO. Beide haben einige Jahre im Ausland gelebt und gearbeitet. Der Esstisch ist das Modell Fenice von Piero Bottoni für Zanotta und die Stühle, Drop, sind von Fritz Hansen. Darüber hängen die Leuchten Glo-Ball S2 von Flos.
Liebe Christina, was hast du gedacht, als du euer Haus zum ersten Mal betreten hast?
Als wir reinkamen, wusste ich sofort: Das ist es! Es war natürlich in einem für uns unbewohnbaren Zustand. Aber das Potenzial des Hauses haben wir auf den ersten Blick erkannt.
Wie sah euer Haus denn vor der Renovierung aus?
Das Haus ist von 1971 und wurde in den 90ern wohl nochmals renoviert. Genauso sah es aus: Überall Einbauschränke, Teppich im ganzen Haus, sogar die Wände waren mit Teppich tapeziert. Die Fassade bröckelte und alle Decken waren abgehängt. Alles in allem eher schrecklich. Die Grundsubstanz des Hauses war aber da, sonst wären wir schreiend wieder zur Tür hinausgelaufen.
Urban und gut angebunden, aber auch ruhig und erholsam: Christinas Zuhause grenzt direkt an ein Naturschutzgebiet. „Selbst heute, Jahre nach dem Kauf und Umbau, denke ich beim Heimkommen manchmal noch: Wow, ist das hier wirklich dein Haus?!“, schmunzelt sie.
„Wichtig war mir, dass es trotz der Größe gemütlich und einladend ist.“
Das Splitlevel-Haus aus den 70er-Jahren umfasst insgesamt 350 qm, von denen Christina und ihr Mann 60 qm zu einer Gästewohnung umgebaut haben. Der Hauptanteil ihres Lebens spielt sich in den zwei zentralen großen Räumen mit Studiocharakter ab, der Küche mit angrenzendem Patio und dem Wohnraum mit Galerie.
Nach dem Umbau habt ihr nun ein offenes Wohnkonzept mit zwei zentralen großen Räumen. Worauf hast du bei deren Gestaltung besonders geachtet?
Da wir in unserem vorherigen Haus schon sehr minimalistisch gelebt haben, wollten wir dieses Konzept beibehalten. Wichtig war mir, dass es trotz der Größe gemütlich und einladend ist.
Wie ist dir das gelungen?
Bei mir muss immer Kunst an die Wand! Damit wird es sofort gemütlich und das strukturiert auch den Raum.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Die umliegende Natur und die Ruhe, die dieses Haus ausstrahlt. Die Küche mit Patio wirkt fast zenartig, das Wohnzimmer ist immer voller Leben.
Der Korkenzieherhaselnussbaum vor dem Haus ist bereits 50 Jahre alt und Christinas ganzer Stolz. Die große Fensterfront ermöglicht nicht nur einen herrlichen Ausblick auf den bepflanzten Patio, sie lässt auch viel Tageslicht in den offenen Wohnraum.
„Ich liebe die umliegende Natur und die Ruhe, die dieses Haus ausstrahlt.“
In Christinas Küche trifft Marmor auf Beton. „Wir werden immer wieder gefragt, ob wir hier auch wirklich alles unterbekommen“, erklärt Christina. „Die Antwort lautet: Ja!“ Im Patio gibt es neben einem selbst eingefassten Beet auch einen Outdoortisch mit Stühlen und gemütliche Sonnenliegen.
Und wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Wir leben modern, aber nicht unbequem, clean, aber nicht kühl, minimalistisch, aber nicht langweilig. Alles in allem wollte ich den 70er-Jahre-Spirit des Hauses aufgreifen und in die Neuzeit umsetzen. Dafür habe ich versucht, mit entsprechenden Farben und Stoffen wie Cord oder Flokati zu arbeiten.
Welchen Tipp würdest du anderen zum Umbau eines Hauses mit auf den Weg geben?
Bei mir ist es das Bauchgefühl. Wenn ich mich unwohl fühle, Finger weg! Aber allgemein würde ich sagen, die richtigen Handwerker sind entscheidend. Beim Einrichten würde ich mit Farben arbeiten, die einem gefallen, und Räume nicht unnötig vollstellen.
Christinas größter Glückskauf ist tatsächlich das Haus selbst. Ihr Lieblingsmöbelstück ist das große Camaleonda-Sofa von Mario Bellini für B&B Italia. „Wieder eine Reminiszenz an die 70er-Jahre und unglaublich bequem!“, schwärmt sie. Der Beistelltisch daneben stammt von Westwing, das Gemälde an der Wand ist von David Uessem.
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
- Ich habe unter anderem Kunstwissenschaft studiert. Daher die Liebe zur Kunst, die wir wirklich in jedem unserer Zimmer verteilt haben.
- Die Liebe zum Reisen bringt mein Beruf mit sich.
- Seit dem Umbau bin ich eine ziemlich gute Handwerkerin geworden. Ich säge, mauere, verfuge und schraube mittlerweile ziemlich gut.
Im Badezimmer fügen sich schwarze und weiße Elemente zu einem edlen monochromen Ensemble. Die Badewanne sowie die Waschschalen stammen vom italienischen Label VALLONE. Für Stauraum sorgen Körbe aus Naturmaterialien.
„Auch die schäbigste Immobilie kann zu einem Träumchen werden!“
Ob organisch geformte Steingutvasen oder Oktopusleuchte: Christina hat ein Faible für besondere Stücke.
Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?
Warum stellst du dich hier vor?
Sanfte Töne für süße Träume: Im Schlafzimmer treffen Cremenuancen auf Weiß und Braun. Besonders spannend ist die Wand aus Kalksandstein hinter dem Bett, die charakteristisch für Bauten der 70er Jahre ist. Das Bett selbst ist von Ligne Roset, die Nachttischleuchte ist das Modell Panthella von Louis Poulsen und der Sessel Roly Poly Chair vor der Holzwand stammt von Faye Toogood für Driade.
Und warum bist du auf SoLebIch.de?
Ich möchte zeigen, dass auch Bestandsimmobilien ihren Reiz haben können und auch die schäbigste Immobilie zu einem Träumchen werden kann! Außerdem freue ich mich so sehr auf den Austausch mit unserer SoLebIch-Community. Vielen Dank, dass ich dabei sein darf!