„Eigentlich wollte ich immer ein altes, windschiefes Häuschen zum Renovieren“, lacht Susanne alias @cosima11 , als wir sie in ihrem Zuhause in der Schweiz besuchen. Doch unverhofft kommt eben oft ... Heute lebt sie mit ihrem Mann und den zwei Kindern in einem 160 qm großen Neubau, den sie selbst geplant und als spannende Komposition aus Kontrasten gestaltet haben: Altes Holz verbindet sich scheinbar mühelos mit minimalistischem Beton, Vintage-Möbel und Designklassiker gehen wie selbstverständlich Hand in Hand.
Wie Susannes Einfamilienhaus aufgeteilt ist, warum sie zu Asien eine besondere Beziehung hat und wie sich Fehlkäufe in Sachen Interior vermeiden lassen? Das erfahrt ihr in der folgenden Homestory. Hereinspaziert!
Euch gefällt Susannes Wohnstil? Den von ihr inspirierten „Shop the Look“ findet ihr am Ende des Beitrags.
„Im offenen Ess- und Wohnbereich findet unser Familienleben statt.“
Susannes größter Glückskauf ist der Esszimmerschrank vom Flohmarkt. Sie konnte ihn für einen Bruchteil seines Ursprungspreises ergattern. „Ich mag ihn vor allem wegen seiner Proportionen und wegen des schönen Holzes, das nach dem Abschleifen zum Vorschein gekommen ist“, erklärt sie.
Liebe Susanne, was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Ich mag den offenen Wohn- und Essbereich sehr gerne. Hier findet unser Familienleben statt.
Dein Wohnstil in drei Worten?
Kontrastreich, gemütlich und zeitlos.
Susanne hat Germanistik und Journalistik studiert und arbeitet bereits seit vielen Jahren als Layouterin bei einer Tageszeitung. Das gemütliche Holzbett in ihrem Gästezimmer ist ein DIY-Projekt und nach der Anleitung von @2box detail entstanden.
Wie können wir uns euer Familienzuhause vorstellen?
Das Haus haben wir mit circa 160 qm bewusst nicht allzu groß geplant. Im Erdgeschoss befinden sich die Küche, der Ess- und Wohnbereich sowie eine Gästetoilette. Im Obergeschoss sind vier Zimmer plus zwei Badezimmer. Auffällig ist die Holzfassade des Hauses, die mittlerweile sehr ungleichmäßig verwittert ist.
„Wir haben Solarzellen auf dem Dach und einen Regenwassertank, mit dem die Außenhähne, die Waschmaschine und die WC-Spülungen betrieben werden“, erklärt Susanne.
Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?
In unserem Garten steht eine uralte Rotbuche. Sie ist echt riesig! Im Sommer spendet sie wunderbaren Schatten, sodass ich gerne auf der Lounge unter dem Baum lese, mit Familie und Freunden einen Apéro genieße oder einfach vor mich hin döse. Im Herbst ist der ganze Garten mit Blättern zugedeckt. Die Kinder lieben es, daraus meterhohe Haufen zu machen und von den zwei Schaukeln am Baum aus hineinzuspringen.
Gemütliches Gartenzimmer: Die hübsche Loungeecke im Freien lädt bei schönem Wetter zum Lesen und Entspannen ein.
„Drinnen ist mein Lieblingsort auf der Couch neben dem Kaminofen, am liebsten mit einer Katze auf dem Schoß“, sagt Susanne. Ihr Sofa und ihren Teppich hat sie bei Atelier Pfister gefunden, der Kaminofen ist von Skantherm.
Euer Esstisch liegt dir besonders am Herzen. Erzählst du uns, warum?
Unser Esszimmer ist eher schmal, aber lang, sodass wir uns den Traum von einem extra langen Tisch erfüllen konnten. Weil das ganze Haus puristisch und modern ist, suchte ich sehr lange nach einem alten Tisch, um einen Gegensatz zu schaffen.
Und wo hast du ihn dann letztlich gefunden?
Übers Internet wurde ich schließlich in Hamburg fündig und wusste, dass es genau der Tisch ist, den ich mir vorgestellt hatte! Die Spedition mussten wir selber organisieren und sie war auch nicht gerade günstig, aber das war es uns wert. Der Tisch ist 3,60 m lang und war zuvor zum Zuschneiden von Stoffballen in einer Schneiderei in Frankreich im Einsatz.
Um Susannes Lieblingsstück, den Vintage-Esstisch, reihen sich 12 Eames-Stühle aus Fiberglas. Die Leuchten über dem Tisch sind das Modell Caravaggio von Fritz Hansen.
„Durch seine spezielle Optik strahlt Beton viel Wärme und Charakter aus.“
Moderner Industriecharme: Auf ihre Betonwände und -decken werden Susanne und ihr Mann oft angesprochen. „Ich bin großer Fan dieses Materials, weil es durch die spezielle Optik und Haptik viel Wärme und Charakter ausstrahlt“, erklärt sie. Das Lowboard im Wohnbereich ist von USM Haller.
Ganz oben auf deinem Interior-Wunschzettel steht:
Eigentlich nichts. Ah doch, ich bin schon lange auf der Suche nach einem neuen Couchtisch, bin aber noch nicht fündig geworden. Ich bin einigermaßen resistent gegenüber Trends und kaufe mir lieber weniger, dafür wohlüberlegt Möbel, Lampen und Deko.
„Ich kaufe vieles secondhand und frische gerne alte Möbelstücke auf“, erzählt Susanne. Auch DIY-Projekte liegen ihr, wie das selbst gebaute Kopfteil ihres Bettes beweist. Das Bett selbst ist von IKEA, die Leuchten am Bett sind von Muuto. Als Nachttische hat sie die Componibili-Container von Kartell gewählt.
Welchen Einrichtungstipp würdest du anderen mit auf den Weg geben?
Einrichten ist so etwas Persönliches, da möchte ich kaum Tipps geben. Außer vielleicht, dass man sich mit der Einrichtung Zeit lassen sollte und eine Wohnung oder ein Haus wachsen dürfen. Ich lebe lieber jahrelang mit einer nackten Glühbirne an der Decke, als dass ich halbherzig irgendeine Lampe kaufe, die mir nicht wirklich gefällt. So kommt es auch nicht zu Fehlkäufen, die nur unnötig die Umwelt belasten.
Edle Kombi: Susannes schwarze Küche harmoniert wunderbar mit den vielen Holzelementen in ihrem Zuhause. Sie hat sie mit einer herunterfahrbaren Dunstabzugshaube ausgestattet.
„Mir ist wichtig, ein Zuhause zu haben, in dem wir uns alle wohlfühlen.“
Susanne beschreibt sich selbst als unkompliziert, tolerant und optimistisch. Bei der Einrichtung kann sie auch gut Kompromisse eingehen. „Mir ist in erster Linie wichtig, ein Zuhause zu haben, in dem wir uns alle wohlfühlen“, erklärt sie. „Es darf auch mal etwas anders aussehen, als ich es mir eigentlich gewünscht hatte.“
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Unsere Zwillinge kamen in Singapur zur Welt. Wir lebten damals für ein paar Jahre im asiatischen Stadtstaat. Die Liebe zu Asien ist uns geblieben.
2. Ich liebe Hörbücher und Podcasts (am liebsten Krimis und True Crime) genauso wie Bücher in gedruckter Form.
3. Ich bin absolut unsportlich, versuche aber, täglich 10.000 Schritte zu gehen.
Im Eingangs- und Flurbereich fügen sich Vitras Hang-it-all-Garderobe sowie das Stacked-Regal von Muuto zu einem stilvollen Ensemble.