Mut wird belohnt! Diese schöne Erfahrung durften Daniela alias [@waterloo] und ihre Familie machen, als sie sich im vergangenen Sommer dazu entschlossen, die Renovierungsarbeiten an ihrem charmanten Altbau zu beenden und ihrem Herzen in eine andere Stadt zu folgen. Im Bergischen Land angekommen, wohnen die Innenarchitektin, ihr Mann und ihr Sohn nun in einem 145 qm großen Reihenhaus mit Garten, das viel Wärme und skandinavisches Hygge-Gefühl ausstrahlt.
Was sie zu diesem couragierten Schritt bewogen hat, warum improvisierte Lösungen manchmal die besten sind und wie Daniela sich ihren Lebensabend vorstellt? Die Antworten gibt’s in der Homestory.
Euch gefällt Danielas Wohnstil? Den von ihr inspirierten „Shop the Look“ findet ihr am Ende des Beitrags.
Daniela (42) ist von Beruf Innenarchitektin und arbeitet mit Schwerpunkt Retail Design für einen internationalen Konzern. Auch privat hat sie immer neue Interior-Ideen im Kopf und liebt es, in Magazinen oder kleinen skandinavischen Shops nach Inspirationen zu stöbern.
Liebe Daniela, ihr seid nach nur wenigen Jahren aus eurem fast fertig sanierten Altbau in eine Reihenhaussiedlung gezogen. Wie kam es dazu?
Ich sag’s euch gerne kurz und knackig: Das schönste Haus nützt nichts, wenn die Umgebung nicht zu dir und deiner Familie passt. Wenn dein Herz eigentlich einer anderen Stadt gehört und du dir Integrität, Gemeinschaft und urbane Strukturen wünschst. Es war hart, diese Entscheidung zu treffen, doch das Glück war auf unserer Seite. Seit letztem Jahr wohnen wir nun wieder in unserer Herzensstadt – wo wir auch eigentlich herkommen – am Stadtrand in der Nähe vom Wald, in einer für uns perfekten Lage.
Das Wohnzimmersofa ist das Modell KIVIK von IKEA. Als Couchtische dienen der kleine weiße Occasional Table von Vitra sowie der Tray Table von HAY. Die Leuchte hinter dem Sofa ist von House Doctor.
Wie großartig! Kannst du uns noch ein bisschen mehr über euer neues Haus erzählen?
Manch einer wäre wahrscheinlich beim Betreten des Hauses in seinem Ursprungszustand wieder dankend und rückwärts hinausgelaufen: dunkel, abgewohnt, eng, zu viele Wände an den falschen Stellen. Trotzdem sagte unser Gefühl sofort Ja zum Kauf des Hauses, auch wenn uns klar war, dass wir hier wahnsinnig viel Arbeit reinstecken müssen.
Danielas Esstisch besteht aus einer robusten Tischplatte aus Buchenholz, die mit den Loop-Stand-Frame-Tischböcken von HAY kombiniert wurde. Um den Tisch reihen sich Eames-Stühle von Vitra. Das Sideboard hinter dem Esstisch ist ein IKEA-Hack: Es besteht aus drei IVAR-Schränken, die dunkelgrau lasiert und mit schwarzen Füßen bestückt wurden.
„Wir haben, was Hausprojekte angeht, wohl eine klassische Rollenverteilung“, schmunzelt Daniela. „Ich plane, entwerfe, recherchiere und kalkuliere. Mein Mann setzt es um – und das in einer Perfektion, dass manch ein gelernter Handwerker einpacken kann!“ So war es auch bei ihrem Gäste-WC im Erdgeschoss.
Als Innenarchitektin hattest du sicherlich viele Ideen für die Renovierung. Was habt ihr alles verändert?
Wir haben im Erdgeschoss alle Wände (bis auf das Gäste-WC und den kleinen Hauswirtschaftsraum neben der Küche) rausgerissen und einen offenen Koch-, Ess- und Wohnbereich gestaltet. Im ersten Stock haben wir nun unser Schlafzimmer, das Kinderzimmer, einen kleinen begehbaren Kleiderschrank und ein recht großes Badezimmer. Das Dachgeschoss besteht aus einem großen Raum mit offenen Holzbalken, einem kleinen Duschbad und einem Balkon. Hier sind unsere Arbeitsplätze für das Homeoffice und eine Schlafmöglichkeit für Gäste untergebracht.
Danielas Bett ist ein massives Eichenbett von Maison du Monde, bei Bettwäsche greift sie am liebsten zu Leinen. Die Nachttischlämpchen sind die Portable-Tischleuchten von &Tradition by Verner Panton.
„Ich empfinde unser Zuhause nicht als perfekt durchgestylt. Das wäre auch einfach nicht ich.“
Daniela hat ein Faible für Vasen und Kerzenhalter, die sie am liebsten von skandinavischen Marken kauft. Ihre Favoriten sind unter anderem Kähler, Normann Copenhagen, Madam Stoltz, House Doctor, Iittala, Bloomingville, Arket und H&M Home.
Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?
Als skandinavisch-hell, akzentuiert, gemütlich. Obwohl ich eine Designliebhaberin bin, unterschiedliche Stile mag und auch gerne einmal etwas ausprobiere, empfinde ich unser Zuhause nicht als perfekt durchgestylt. Ich glaube, das wäre auch einfach nicht ich, da ich als Person auch nicht so bin.
Was liebst du an deinem Zuhause besonders?
Den Kamin im offen gestalteten Erdgeschoss, das Dachgeschoss mit den offenen Holzbalken, die fast 4 m hohe Fensterfront und den großzügigen Garten.
Das E-Piano neben dem Kamin ist ein Geschenk von Danielas fast 90-jährigem Opa: „Er hat es mir vor ca. 12 Jahren geschenkt, nachdem es Jahrzehnte in seinem Besitz war“, erklärt sie. „Es ist ein Stück Erinnerung, Nostalgie und eine Herzensangelegenheit. Ich werde mich wohl nie davon trennen.“
„Das Besondere an unserem Haus: Jede Seite sieht irgendwie anders aus“, sagt Daniela. Vorne gibt es einen kleinen Vorgarten mit Zugang zur Veranda und zur Eingangstür, hinten eine großzügige Holzterrasse und einen großen Garten.
Wo befindet sich dein Lieblingsort zu Hause?
Im Herbst und Winter auf jeden Fall in der Nähe des Kamins, entweder am Esstisch oder auf dem Sofa mit Blick nach draußen. Die Wärme und der Duft eines Kamins sind mit nichts zu bezahlen! Im Frühling und Sommer eher auf der Gartenlounge mit Blick auf unseren wilden Wein.
Welchen Interior-Wunsch würdest du dir gerne noch erfüllen?
Ganz weit oben auf der Liste steht ein neues Sofa von Bolia. Modell, Farbe und Stoff stehen sogar auch schon fest. Da unsere Prioritäten hinsichtlich Einrichtung aber momentan woanders liegen, wird es wohl noch etwas dauern.
Danielas größter Glückskauf ist die bei eBay ersteigerte 50er-Jahre-Vintage-Kommode aus Nussbaumholz. Sie steht aktuell im Dachgeschoss. „Ich bin nach all den Jahren immer noch schwer verliebt“, schwärmt sie. „Mein Mann nennt sie ‚Schrein‘, da ich sie immer liebevollst dekoriere.“
„Manchmal sind die improvisierten Lösungen die schönsten!“
Die luftige Garderobenlösung im Flur, die aus der PLATSA-Serie von IKEA und den Muuto Dots entstanden ist, bietet viel Stauraum, ohne den kleinen Raum zu erdrücken. Mit Deko von HAY und Menu setzt Daniela fröhliche Farbakzente in ihrem Zuhause.
Welchen Einrichtungstipp würdest du anderen mit auf den Weg geben?
Mach dir nicht so viele Gedanken um Perfektion. Nimm’s mal leicht und mit mehr Humor. Manchmal sind die improvisierten Lösungen die schönsten und manchmal sind Dinge mit Geschichte wertvoller als das perfekte Möbel.
Es gibt nur eine Sache, die Daniela an ihrem Haus stört: die blauen Fensterrahmen. „Mein Mann findet sie leider schön“, lacht sie. „Vielleicht werde ich der blauen Farbe eines Tages zu Leibe rücken. Bis dahin versuche ich, den Rahmen mit etwas mehr Humor zu begegnen, und habe meine geliebte rote Metallbank auf der Veranda direkt darunter platziert.“
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
1. Mein innerer Monk zwingt mich dazu, offene Schubladen zu schließen, Stühle grade zu rücken und Kissen schön zu arrangieren. Dank meiner zwei Männer habe ich damit auch sehr viel zu tun.
2 .Ich bin leidenschaftliche Urlaubstaucherin, vorzugsweise in warmen Gewässern. Sobald die Situation es wieder zulässt und mein kleiner Sohn schwimmen kann, werden mein Mann und ich die Tauchboote wieder stürmen.
3. Ich singe dank meines kleinen Sohnes lauthals, zugegebenerweise sehr gerne und mittlerweile auch ziemlich gut sämtliche Anna-&-Elsa-Lieder mit.
Im Kinderzimmer des Sohnes sorgen unbehandeltes Holz und farbenfrohe Boho-Elemente für eine natürliche und gemütliche Atmosphäre.
Welche Frage hätten wir dir noch unbedingt stellen sollen?
Wie stellst du dir deinen Lebensabend vor?
Und wie stellst du ihn dir vor?
Unseren Lebensabend möchten mein Mann und ich liebend gerne auf unserer Lieblingsinsel Madeira im kleinen Küstenstädtchen Caniço de Baixo verbringen, Pastel de Nata essen und mit einem guten Glas Wein aufs Meer gucken. Ein Traum!