Ein Nest mit zwei Vögeln, die dicht aneinandergekuschelt sind – das ist für Stephanie alias @barbarella_mx der Inbegriff von Zuhause. „Mein Mann und ich benutzen dafür das spanische Wort ‚Nido‘“, erklärt sie. „Es ist zum festen Ausdruck für uns geworden.“ Seit 2020 wohnen die beiden in ihrer 72 qm großen Eigentumswohnung im Düsseldorfer Norden, die warme Holztöne, blaue Akzente und persönliche Accessoires zu einem behaglichen Ensemble vereint.
Beim Rundgang durch ihr Zuhause hat Stephanie uns nicht nur den wundervollen Ausblick von ihrem Wohnzimmer aus gezeigt, sondern auch berichtet, warum die meisten ihrer Dekostücke aus Mexiko stammen. Außerdem haben wir erfahren, welches Lieblingsmöbelstück die Wohnung vermutlich nie mehr verlassen kann …
Einen Grundriss der Wohnung findet ihr am Ende des Beitrags.
Liebe Stephanie, was sagen Freunde oder Verwandte über eure Wohnung, wenn sie zu Besuch kommen?
Ich erinnere mich, wie eine Freundin beim ersten Besuch ausrief: „Diese Fenster! Der Ausblick! Die Küche!“ Und meine Nichten meinten kürzlich: „Sieht in echt viel größer aus als auf Instagram.“ Ich glaube, den meisten hat die Wohnung gefallen.
Stephanies Wohnung liegt in der vierten Etage eines kleinen Mehrfamilienhauses und umfasst drei Zimmer und einen Balkon.
„Wir sitzen abends oft andächtig auf der Couch und bewundern, wie der Sonnenuntergang die Wolken orange und rosa einfärbt.“
Stephanie war als Biologin und in der Musikbranche tätig, bevor sie in den Personalbereich eines Düsseldorfer Familienunternehmens gewechselt hat. Dort beschäftigt sie sich nun mit allem rund um Daten und Auswertungen. In ihrem Wohnzimmer fügt sich das Vintage-Sideboard von Dieter Wäckerlin für Behr zum Couchtisch von Westwing. Die Deckenleuchte ist von Maisons du Monde, das Wandbild ist ein Druck von David Hockney.
Und was liebst du selbst an deinem Zuhause am meisten?
Unser Wohnzimmer mit den hohen Decken und den sechs Balkontüren, die besonders am Abend das herrlichste Licht ins Zimmer lassen. Man fühlt sich wie in einem kleinen Haus und wir sitzen abends oft andächtig auf der Couch und bewundern, wie der Sonnenuntergang die Wolken orange und rosa einfärbt.
Am liebsten hält sich Stephanie auf der Récamiere ihres Sofas auf und genießt den Ausblick über Düsseldorf. Besonders in den frühen Morgenstunden und zum Sonnenuntergang wird ihre Wohnung in eine atmosphärische Lichtstimmung getaucht.
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Geerbtes, Gefundenes und Mitgebrachtes, gepaart mit einfachen Multifunktionsmöbeln und einem Hauch von Glamour.
Stephanie und ihr Mann haben sich für viele Einrichtungslösungen entschieden, die mehrere Funktionen erfüllen. Statt eines Sessels im Wohnzimmer dient zum Beispiel ein Pouf als Sitzgelegenheit, der bei Bedarf mit auf den Balkon wandern kann. Die maßgefertigten Makramee-Vorhänge im Bad sind ein besonderes Highlight, sie stammen von Etsy. „Durch sie fühle ich mich wie auf Bali“, schwärmt Stephanie.
„Wir möchten hier einfach leben und nicht dauernd darüber nachdenken, was man in der Wohnung noch anders machen könnte.“
Die Hausbar befindet sich in einem alten Arztschrank, den Stephanie aus einer Klinik vor dem Müll gerettet hat. Im Wohnzimmer hat sie sich für ein Schlafsofa von IKEA entschieden, das zusätzlich zum Gästezimmer für Besuch genutzt werden kann.
Eure offene Küche geht direkt in den Wohnraum über. Wie bist du beim Einrichten vorgegangen, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen?
Mir war wichtig, dass wir uns auf der Couch nicht die ganze Zeit so fühlen, als würden wir in der Küche sitzen. Daher haben wir versucht, die Küche quasi zu verstecken, es sind zum Beispiel keine Elektrogeräte sichtbar. Außerdem haben wir das Design der Küche an das große Sideboard im Wohnzimmer angepasst.
„Eigentlich achte ich nicht bewusst auf bestimmte Farben oder Materialien, wenn mir etwas gefällt“, erklärt Stephanie. „Dass bei uns Holz und Blau den Ton angeben, hat sich eher zufällig so ergeben.“ Der ausziehbare Esstisch und die Stühle stammen von Home24, die Deckenleuchte hat Stephanie bei Wayfair gefunden. Die Küche selbst ist eine Maßanfertigung vom Schreiner.
Ist euch eine aufgeräumte Umgebung auch in den übrigen Räumen wichtig?
Absolut! Wir sind tatsächlich ziemlich ordentlich und lassen selten etwas herumliegen. Damit das dann nicht steril und unbewohnt wirkt, braucht es für mich ein paar Pflanzen und persönliche Kleinigkeiten. Mein Mann passt dabei auf, dass die Deko nicht überhandnimmt!
„Im Großen und Ganzen versuchen wir, die Wohnung nicht zu sehr vollzustellen“, sagt Stephanie. Auch im Schlafzimmer beschränkt sie sich auf einzelne Dekostücke, wie das Herz über dem Bett aus Mexiko. Ihr Bett stammt von IKEA, die Nachttische sind von H&M Home. Die Bettwäsche hat sie bei Zara Home gefunden, die Tagesdecke bei Arket. Den Kronleuchter hat sie von der Oma eines Freundes geerbt.
Apropos Deko: Man findet viele schöne Accessoires aus Mexiko bei euch …
Das liegt daran, dass mein Mann aus Mexiko stammt! Wir sind mindestens einmal im Jahr da, um seine Familie zu besuchen. Mein Lieblingsort in Mexiko-Stadt ist der Markt für mexikanische Handwerkskunst, der mitten in der Stadt liegt, aber trotzdem sehr ruhig und entspannt ist. Ich gehe jedes Mal dorthin und versuche dann, nur ein bis zwei Teile zu kaufen, damit noch Wünsche für die nächsten Male übrig bleiben.
Stephanie und ihr Mann sind seit sechs Jahren verheiratet, ihr Hochzeitstag ist Anfang Oktober. Zu Mexiko haben beide eine besondere Beziehung. Von dort stammt auch ihr Hauskleid, das sie daheim gerne anstelle eines Bademantels trägt. „Das hab ich an, wenn ich morgens den ersten Kaffee trinke“, sagt sie. „Und an einem faulen Tag durchaus auch mal bis abends!“
Welches Möbelstück liegt dir ganz besonders am Herzen?
Unser riesiges Sideboard von Behr, das ich vor über zehn Jahren für wenige Hundert Euro auf eBay geschossen habe. Ich liebe die schlichte, klassische Form und es passt unheimlich viel rein! In dieser Wohnung kommt es eigentlich erst richtig zur Geltung vor der riesigen Wand ...
Das Vintage-Sideboard von Behr ist schon lange in Stephanies Besitz und seitdem mehrfach mit ihr umgezogen. „Aus unserer jetzigen Wohnung kann es wahrscheinlich nie wieder hinaus, denn es passt nicht durchs Treppenhaus“, lacht sie. „Weil mir das vorab niemand geglaubt hat, mussten die Träger es beim Umzug dann über den Balkon hochwuchten – keine besonders leichte Angelegenheit!“
Drei Dinge, die wir noch nicht über dich wissen:
- Wir haben zwar nicht viel Platz, aber trotzdem diverse Musikinstrumente in der Wohnung, und ich könnte alle ein bisschen spielen, wenn ich nur mal wieder üben würde.
- Ich habe immer gesagt, ich möchte erst dann einen Garten, wenn ich mir auch einen Gärtner leisten kann. Jetzt genieße ich es aber doch total, mich stundenlang um meine Balkonblumen zu kümmern. Hier ein bisschen buddeln, da ein bisschen schneiden oder zupfen. Seit ich wegen unseres Urlaubs eine automatische Bewässerung installiert habe, brauche ich gar nicht mehr zu gießen, und irgendwie fehlt mir jetzt was.
- Womit man mir richtig Angst einjagen kann, ist eine Einladung zu einem Networking-Event.
Was würdest du uns kochen, wenn wir dich besuchen kommen?
Für das Bewirten von Besuch ist mein Mann zuständig! Ich koche nämlich trotz der schönen Küche gar nicht gerne und bin daher auch nicht besonders kreativ. Wenn es schnell gehen muss, mache ich gerne frischen Couscoussalat, den würde ich durchaus auch unseren Gästen anbieten.
Das Klavier hinter dem Sofa ist nur eines von mehreren Musikinstrumenten, die in der Wohnung verteilt sind. An ihrer Küche liebt Stephanie vor allem den Wasserhahn von Gessi: „Man kann ihn nach oben herausziehen, wenn man größere Sachen zu spülen hat, und nach unten schieben für kleine, sodass man nicht immer alles vollspritzt“, erklärt sie.
Und zum Schluss Hand aufs Herz: Würdest du nachträglich etwas an eurer Wohnung anders machen?
Diese tollen Türen aus Stahl und Glas würden mir durchaus gefallen! Ich finde aber, dass jetzt schon alles schön so ist und für uns sehr gut funktioniert. Für manche ist die Wohnung eine Art Projekt oder Hobby und sie haben Spaß daran, ständig etwas zu verändern oder zu verbessern. Wir möchten hier aber einfach leben und nicht dauernd darüber nachdenken, was man noch anders machen könnte.
Der Grundriss von Stephanies Wohnung: Neben dem Schlafzimmer, Badezimmer und dem offenen Wohn- und Essbereich gibt es auch noch ein Gästezimmer direkt neben der Eingangstür. „Endlich können Gäste auch einfach mal die Tür zumachen und ihre Privatsphäre genießen“, sagt Stephanie. „Das hat uns in unserer alten Wohnung immer gefehlt!“