Marie Kondo, die japanische Aufräumgöttin, hätte bei all den schönen Aufbewahrungs- und Ordnungsmöglichkeiten ihre wahre Freude auf der Ambiente 2020 gehabt. Früher eher Neujahrsvorsatz und Frühlingsthema, gilt Aufräumen mittlerweile als halbe Achtsamkeitsübung. Nicht zuletzt fühlt man sich danach im wahrsten Sinne des Wortes wieder „aufgeräumt“.
Mich hat die Ambiente 2020 nicht nur zum Aufräumen inspiriert, sondern auch zum Freundeeinladen, ausgelassenen Feiern und zum Sprung ins kalte Wasser. Warum? Lest selbst ...
Die vielfältigen Eindrücke während meines Besuchs auf der Ambiente haben mich an verschiedene Tageszeiten und Erlebnisse erinnert. Ich nehme euch heute auf einen Tagesausflug mit: ein Tag übersetzt in Einrichtungssprache …
#1: Schöner Ordnen und Verstauen
Ordnung halten geht für mich immer leichter, wenn alles seinen zugewiesenen Platz hat. Kisten und Körbe aus natürlichen Materialien sind dafür die optimalen Helferlein, um Dinge zu verstauen, zu sortieren, zu ordnen und wiederzufinden. Übrigens: Marie Kondos Nachname ist mittlerweile zu einem geflügelten Wort geworden – „to kondo“ bedeutet so viel wie „einen Schrank aufräumen“.
Bei dem Rosenheimer Unternehmen side by side entwickeln junge Designer gemeinsam mit Werkstätten für behinderte Menschen neue Kollektionen. Beim finnischen, regional produzierenden Familienunternehmen Verso Design hätte ich ebenfalls am liebsten alles mitgenommen.
Bei Verso Design vereinen sich traditionelles Handwerk und zeitgenössisches finnisches Design. Die rechte Box verkauft übrigens Marie Kondo tatsächlich in ihrem Onlineshop.
#2: Freunde zum Lunch einladen – Die gedeckte Tafel
Die Ambiente als größte Konsumgütermesse der Welt versammelt jährlich 4.400 Aussteller in Frankfurt. Ich finde die Messe vor allem auch für all diejenigen spannend, die sich für Tischkultur begeistern können. Feine Keramik und Porzellan luden zum Tagträumen an der gedeckten Tafel ein.
Von der Holzdeko bis zum Design: alles sehr stylish beim deutschen Hersteller Mono aus Mettmann
Beim japanischen Hersteller Kinto duftete der Stand nach frischen Blumen.
Serax überraschte mich mit Entwürfen von Ann Demeulemeester.
OYOY präsentierte neue Keramik und die Ambiente selbst die Trendthemen 2020.
Talent HoJung Kims Flow Collection und Unikate von Anna Badur aus Berlin
#3: Freude versprühen – Ein bunter Nachmittag
Eine beliebte Farbkombination dieses Jahr: Gelb und Blau. Im Grunde Farbe überhaupt. Sie darf dieses Jahr in jeder erdenklichen Form in das Zuhause einziehen – ob als buntes Tier, Vase oder Korb. Selbst die Stelton-Isolierkanne gibt es jetzt in Zitronengelb.
Farbenfroh geht es am Messestand der Dänen Mette Ditmer zu.
Bunte Elefanten bei Caussa aus Münster und farbiges Porzellan bei Lyngby
Garant für gute Laune: faltbare Tiere von bog craft aus Japan
Die Wandschalen sind ein besonderes Projekt der United Nations Refugee Agency: Die neue UNHCR-Initiative MADE51 hilft Menschen auf der Flucht dabei, ihre Produkte zu vermarkten. Alle Produkte der Initiative findet ihr hier. Die geflochtene Bank Cloud vom brasilianischen Jungdesigner Humberto da Mata.
Karo-Kissen: eine Kooperation zwischen Rohleder und Olaf Hajek. Steltons Kannenklassiker und To-go-Becher gibt es jetzt auch in Zitronengelb.
#4: Party und Glamour – Mit Kristall und Glitzer durch die Nacht
Bei einigen weckt Kristall Erinnerungen an mit Steinen bestickte Haute-Couture-Kleider. Andere denken an Großmutters Kerzenleuchter oder Lüster. Bei den derzeit vorherrschenden organischen Formen und warmen Naturtönen sind die kantigen Kristallprismen aber fast die logische Antwort. Sie kommen mit einer Selbstverständlichkeit daher, dass man sie sich einfach genauer ansehen muss. Und warum nicht wieder ausgelassen Feste feiern und ein bisschen Glamour und Unbeschwertheit ins Zuhause einziehen lassen?
Poetisch schön: Barbara Barrys Lumen-Kollektion für Atelier Swarovski und die an ein Kaleidoskop anmutenden Kerzenhalter Lustre des New Yorker Architekten Andre Kikoski. Die Gläser hinten im Bild sind aus einer Kooperation mit Lobmeyr entstanden.
Faszinierende, coole Objekte: die neue Brillo-Kollektion von Patricia Urquiola für Atelier Swarovski
Kristallvasen Regenbogen und Glitzerschale Push: Der irische Architekt und Gründer Stephen K Molloy von Fundamental Berlin experimentiert gerne mit Materialien, Formen und Farben.
Kristalliges bei OYOY und eine auffällige Leuchte von Vista Alegre aus Portugal
#5: Der Sprung ins blaue Nass
Und zum Wachwerden am nächsten Morgen? Bekanntlich ist das beste Rezept immer noch die Begegnung mit dem kühlen Nass. Und das taucht 2020 als Trendfarbe natürlich noch mal vermehrt auf. Nicht zuletzt ist die klassische Farbe auch seit jeher die beliebteste Farbe der Deutschen. Blau ist übrigens auch eine wunderbare Ergänzung zum aktuellen Beige- und Holztrend – es verhilft ihm zu einem harmonischen Ganzen.
Eines meiner absoluten Highlights: die Beistell- und Couchtische Swimmingpool des brasilianischen Duos Ricardo Innecco und Mariana Ramos vom Studio RAIN. Überhaupt fand ich alles von den beiden super!
EO – ein Label aus Dänemark, das grafische Objekte für Kinder herstellt, die aber auch Erwachsenen gefallen. Bei @Petit Sourire ist von ihm beispielsweise der Elefanten-Kinderstuhl eingezogen. Das Floating-Fish-Mobile aus Pinienholz habe ich bei Flensted entdeckt. Übrigens soll der Anblick von ruhenden Tieren beruhigen ... Bei mir dürften Wal und Fische durchaus einziehen!
Die blauen Porzellanvasen von Babette Wiezorek aus Berlin kommen aus dem 3-D-Drucker von Talent xy und die Little Birds von Normann Copenhagen.
Und in welcher Tageszeit fühlt ihr euch aktuell am wohlsten?
Noch mehr Eindrücke von der Ambiente 2020 findet ihr in meinem Artikel für den Ambiente-Blog.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Ambiente 2020 entstanden.
Fotos: Benni Janzen