Heute nimmt uns @nathalie seel mit in die Region um die Straße von Gibraltar, in das entspannte Örtchen Tarifa, 200 Kilometer südlich von Sevilla und nur knapp 30 Kilometer entfernt vom marokkanischen Festland. Die Stelle, in der der Atlantik in das Mittelmeer fließt, ist einfach magisch! Warum Nathalie dorthin auswandern würde und wie die Eltern im Urlaub auch mal kinderfrei haben, davon erzählt sie uns.
Liebe Nathalie, warum hast du dir dieses Reiseziel ausgesucht?
Ich war vor Jahren schon mal in Andalusien und habe es geliebt! Letztes Jahr haben wir uns spontan entschieden, zwei Wochen im Mai dort zu verbringen, zumal man in Andalusien an vielen Ecken wunderbar surfen kann … Das war für meinen Mann, der seit der Geburt unserer Kinder eher selten dazu kommt, das Topargument!
Wo genau wart ihr in Andalusien?
Unser Hotelchen lag in der weitläufigen und naturbelassenen Bucht von Bolonia – direkt am Atlantikstrand. Ein kleines verschlafenes Örtchen – mit wenig Tourismus –, kein einziger Hotelbunker. Diese sind nicht erlaubt, da die Düne als Naturmonument geschützt ist. Dort findet man kleine Pensionen, Ferienwohnungen und ein paar kleinere Hotels, die sich schön in den traumhaften Strand einfügen.
Wie hieß euer kleines Hotel?
Unser Hotel hieß Hostal Rios. Es liegt direkt am Strand, keine Straße trennt einen vom Wasser. Für uns war es perfekt, weil man die Kids da einfach springen lassen kann. Die Anlage war sehr sauber und das Personal sehr nett und insbesondere auch mit den Kindern sehr lieb, was den Urlaub dann gleich noch entspannter macht.
Und in welcher Unterkunft hast du das erste Mal übernachtet?
In der megaschönen Pension „La Posada de Lola“. Sie liegt zwar nicht nicht direkt am Strand, aber ist einfach so putzig und gemütlich eingerichtet. Aber das ist keine Unterkunft für Eltern mit Kindern!
Hast du dort einen Lieblingsort?
Tarifa an der Straße von Gibraltar ist für mich ein absolutes Highlight: Dieser Ort mag zwar klein sein, hat aber wirklich viel zu bieten! Allein dieser ewig lange, super schöne Strand, genauso wie die süße Altstadt mit ihren vielen Läden und coolen Cafés. Hier herrscht einfach eine super gechillte Atmosphäre. Man kann sich hier mit oder ohne Surfboard ins Meer stürzen und abends in einer der vielen Bars lecker Tapas essen.
Wie würdest du die Region beschreiben?
Da wir im Mai verreist sind, war es natürlich nicht überfüllt – sondern total entspannt! Auch vor Jahren war ich im April dort. Deshalb kann ich nicht sagen, wie es innerhalb der Ferienzeiten ist. Mein Eindruck ist, dass die Andalusier einfach ein gechilltes und nettes Völkchen sind. Teilweise sprechen sie wenig Englisch. Ich leider kaum Spanisch! Da verständigt man sich schon mal mit Pantomime und lustigen Geräuschen, um verständlich zu machen, was man möchte. Ich persönlich finde das charmant und es verstärkt mein Gefühl von „Hach, ich bin im Urlaub!“.
Was macht denn diese Region für dich so besonders?
Wenn ich es in Stichworten beschreibe, wären es diese: urban, Traumstrände und Dulce Vida, Pinienwälder mit dazugehörigem unvergleichlichem Duft, Sonne und Briese, Berg und Talfahrten durch idyllische Landschaften, verschlafene weiße Städtchen, stylische und urige Bars, Shoppingmekka für Lieblingsteile, Tinto de Verano (unbedingt mal trinken!) und natürlich Tapas, Tapas, Tapas …
Verrätst du uns, wo genau das Shoppingmekka sich befindet?
Man gelangt eigentlich nur über eine einzige Straße, die Calle de la Batalla del Salado, in die Innenstadt. Dort reihen sich rechts und links die wahnsinnig schicken Surfershops ein, einer stylischer als der andere. Es lohnt sich, ein Schaufensterbummel durch Tarifa zu machen, auch wenn man nicht vorhat, etwas zu kaufen, obwohl es sehr schwer ist zu widerstehen. Die meisten Shops verkaufen ihre eigenen Marken – oder eben die bekannten Surfermarken. Die Kleider sind meistens nicht ganz billig, aber auch von guter Qualität und einfach besonders. Und dann: ab in die Altstadt! Durch die Gassen stromern lohnt sich, da man zu jeder Tageszeit einen neuen kleinen Shop entdeckt. Die Öffnungszeiten scheinen allerdings nicht unbedingt alle nach einem bestimmten System getaktet zu sein ...
Und welche Lieblingsteile konntest du dort ergattern?
Ich hab in Tarifa eine schöne Wildlederhandtasche gefunden, ein Lieblingshalstuch und einen Hoodie. In Vejer de la Frontera dann noch eine Seegraslampe und drei schöne Schalen.
Hattest du ein unvergessliches Erlebnis?
Mehrere, aber drei sind mir in besonderer Erinnerung geblieben.
Jeden Morgen kommen dort Kühe und Pferde völlig alleine und ohne irgendeinen Menschen an den Strand – bleiben eine Weile und ziehen dann weiter … Für uns und vor allem für die Kinder war das jeden Morgen von Neuem ein Spektakel!
Als ich einen Tag in Tarifa ganz für mich alleine hatte, bin ich durch die wunderschöne Altstadt flaniert, durch die vielen kleinen Lädchen gebummelt und bin gegen Abend in einer Bar gestrandet. Die Vitrine für die Tapasauswahl war eine Frechheit – im positiven Sinne: Das sah alles so unglaublich lecker aus, dass die Auswahl echt schwerfiel … Und dann hat sich genau vor der Bar eine Girlsband aufgestellt. Die haben grandios gesungen: auf Spanisch und Englisch. Die Abendsonne strahlte mich an und dann hat sich auch noch eine sehr nette Frau zu mir an den Tisch gesellt und wir haben uns klasse unterhalten. Das war so ein perfekter Moment! Lebensglück in seiner Reinfassung …
Meine zwei kleinen Männer und ich waren auf Whalewatching-Tour! Und wir haben ALLES gesehen, was überhaupt möglich war: Grindwale, Delfine und einen POTTWAL! Es war unglaublich: Dauergänsehautschauer … Ich empfehle unbedingt die Tour mit dem Anbieter firmm. Das ist eine Stiftung, die (insbesondere bei Walen) einen respektvollen Abstand einhält und sich – neben den Touren – aktiv für den Schutz von Walen und Delfinen und deren Lebensraum einsetzt.
Wie alt sind deine Kinder und wie handhabt ihr das im Urlaub, dass ihr euch auch mal eine kinderfreie Zeit gönnen könnt?
Unsere Kids sind jetzt 3,5 und 6,5 Jahre.
Mein Mann und ich gönnen uns das gegenseitig einfach … Zeit für sich zu haben. Dazu gehört halt dann auch die Bereitschaft, die Kiddies alleine zu betreuen. Wir machen das gerne. Eine Hand wäscht die andere. Mein Mann hat sich für mehrere Tage ein Surfboard geliehen und ist dann immer mal wieder für ein paar Stündchen abgedüst … Und ich liebe es, mal wieder die „alte Nathalie“ zu spielen … Frei und ungebunden durch Städtchen zu tingeln – mich treiben zu lassen. Im Café zu sitzen und beispielsweise Leute zu beobachten … In Ruhe sitzen und einfach nur für mich zu sein – keine Verantwortung eben ... :o)) Wir sind beide Menschen, die ihre Freiheit lieben und immer geliebt haben. Und das holen wir uns in solchen Momenten zurück …
Beschreibe deinen Urlaub dort in drei Worten:
Sonne – Augenschmaus – Tapas!
Wo hast du am besten gegessen?
Mal in den stylischen, mal in den urigen und mal in den einfachen Bars von Tarifa – ich weiß keine einzelnen Namen mehr, dort ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.
Würdest du denn noch mal hinfahren?
Definitiv – wenn ich eine Auswanderung planen würde, wäre Andalusien meine Wahl!
Danke dir, liebe Nathalie, für diese wunderschöne Reiseinspiration! Wenn ihr kein Bild mehr von Nathalie verpassen möchtet, dann könnt ihr ihr hier folgen.
Wart ihr auch schon mal in Andalusien – und wo gefällt es euch dort am besten?