Wunderschöne Holzdielen im Wohnraum bei einem Projekt von Jacob & Spreng Architekten und Stephanie Thatenhorst Interior (© Jonathan Sage)
(Enthält Werbung) Seit einiger Zeit beobachten wir, dass bei vielen Neubau- und Sanierungsprojekten in der SoLebIch-Community kleinteiliger Parkett mehr und mehr langen Holzdielen weicht, und wir haben uns gefragt, warum das so ist? Ich habe darüber mit Bodenexpertin Anita Männle vom Familienunternehmen pur natur aus dem Schwarzwald gesprochen, das sich auf hochwertige Dielenböden spezialisiert hat.
Es gibt unzählige Anbieter von Holzböden. Was pur natur jedoch so besonders macht, sind die Herangehensweise, der Qualitätsanspruch und die spürbare Leidenschaft für das Material Holz. Anita Männle hat uns erklärt, worauf man bei der Auswahl und Verlegung achten sollte und wie sich Fehler vermeiden lassen. Seid gespannt!
Mitglied @wohn.glück hat sich in ihrem frisch sanierten Haus in Lüneburg für weiß gelaugte und weiß geseifte Douglasiedielen Select entschieden.
Mit Herzblut bei der Sache: Der pur-natur-Gründer Ruthard Männle führt die Stammauswahl für jedes Projekt selbst durch.
„Echtes Holz hat einen unvergleichlichen Charme und betört unsere Sinne auf allen Ebenen.“
In diesem wunderschönen Schlafzimmer ist pur natur Eiche Natur in 300 mm verlegt worden. (©Ivar Kvaal)
Liebe Frau Männle, was denken Sie, woher der Trend zu langen Holzdielen kommt?
Echtes Holz hat einen unvergleichlichen Charme und betört unsere Sinne auf allen Ebenen. Eine bis zu 15 m lange Diele ist schlichtweg beeindruckend. Das beginnt beim Geruch des Holzes, der wunderschönen Maserung, dem eindrucksvollen Gewicht der Diele und der respekteinflößenden Erkenntnis, dass dieser Baum viele Jahrzehnte bis zu dieser Größe gewachsen ist. All das sind sensorische Erlebnisse, nach denen wir uns in der digitalen Welt sehnen und die jedes Zuhause zu einem persönlichen Retreat machen.
Ein spannender Punkt! Ich habe auch das Gefühl, dass die Liebe zum Holz noch mal gewachsen ist …
Das kann ich gut nachvollziehen. Tatsächlich sind natürliche Produkte in unserer schnelllebigen und digitalen Zeit vermehrt in den Fokus gerückt, da sie einen Gegenpol zu den künstlichen Welten bilden, die uns umgeben. Dazu gibt es einen spannenden Artikel von Alexandros A. Lavdas und Uta Schirpke mit dem Titel „Aesthetic preference is related to organized complexity“. Hier wurde wissenschaftlich untersucht, was viele Menschen spüren: Die Natur sowie natürliche Materialien tun ihnen gut.
Eine klassische Parkettfabrik produziert in der Regel Elemente bis 1,20 m Länge. pur natur jedoch kann mithilfe des Maschinenparks Längen von bis zu 15 m produzieren. „Unsere Dielenböden wirken unglaublich beruhigend und machen aus jedem Zuhause ein persönliches Retreat“, sagt Anita Männle. (©Fabio Bosco)
„Unsere Dielenböden machen aus jedem Zuhause ein persönliches Retreat.“
Den offenen Wohnbereich schmückt ein Douglasiedielenboden in 300 mm.
Mir gefällt Ihre „Vom Baum bis zum Boden“-Idee sehr gut. Was genau bedeutet das?
Bei uns bedeutet es, dass alles aus einer Hand kommt: vom Einkauf über das Sägen der Rohdielen, die Trocknung und Veredelung der Dielen bis hin zur Verlegung. Zudem bieten wir einen Herkunftsnachweis und machen so den Ursprung unseres Rohholzes transparent. Der Kunde hat die Möglichkeit, sich die Geokoordinaten in seine Dielen einfräsen zu lassen.
„Die Stämme suchen wir persönlich im Wald aus; und hätten sie welche, würden wir sie beim Namen kennen“, lacht Anita Männle. (©Ivar Kvaal)
Woher stammt das Holz für Ihre Dielen?
Um hochwertige Dielen herzustellen, brauchen wir hochwertiges Rohholz, das wir aus unserem regionalen Forst erhalten. Das Rohholz für unsere Douglasiedielen stammt nahezu ausschließlich aus dem Schwarzwald, Eichenstämme kaufen wir vor allem in Bayern, der Pfalz und teilweise auch in Frankreich. Die Stämme suchen wir persönlich im Wald aus; und hätten sie welche, würden wir sie beim Namen kennen.
Das Rohholz für die Douglasiedielen von pur natur stammt nahezu ausschließlich aus dem Schwarzwald.
Warum haben Sie sich entschieden, nur Dielen, aber kein Parkett anzubieten?
Unser Herz schlägt für Massivholz und für Natürlichkeit. Eine Diele spiegelt ein Stück des Baumes wider, aus dem sie stammt. Ein kleinteiliges Parkett ist auch schön, hat aber mit dem Baum nur noch sehr wenig zu tun.
„Bei pur natur haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Natur zurück in die Häuser zu bringen“, erklärt Anita Männle. „Deshalb fertigen wir hochwertige und 100 % natürliche Holzprodukte für die Gestaltung von Innen- und Außenräumen, konkret: Dielenböden, Terrassendielen und Möbelholz.“ (©Ivar Kvaal)
Was sind typische Fehler, die man beim Kauf von Dielen machen kann?
Viele Menschen warten zu lange mit der Entscheidung und riskieren damit, dass die Wunschkonfiguration nicht mehr lieferbar ist. Zum anderen lässt man sich schnell vom vermeintlich günstigen Preis verleiten. Dabei sollten Angebote immer auf folgende Faktoren hin verglichen werden: Holzart, Sortierung (im Detail!), Herkunft des Holzes, Dielenlänge und -breite, Art der Oberflächenstruktur sowie der Produktionsort. Nicht zuletzt spielt die Stärke eines Dielenbodens mit die Hauptrolle bei der Dauerhaftigkeit des Bodens.
Gibt es Bestseller unter den Dielen?
Eiche-Dielen sind härter als Douglasie und in ihrer Erscheinung etwas klassischer und gesetzter. Beide Hölzer sind in der pur-natur-300er-Serie, sowohl in Douglasie als auch in Eiche, weltweit gefragt.
Die Eiche 300 in Select oder Natur-Sortierung von pur natur ist weltweit gefragt: Architekten und Bauherren, die sich hierfür entscheiden, bauen auf klassische, zeitlose Eleganz.
Die Douglasie 300 Select (hier in einer weiß gelaugten und weiß geseiften Variante) passt in nahezu jeden Raum und bietet eine atemberaubende Ästhetik – das sich daraus ergebende Bodenbild ist natürlich, ruhig, erdend und zeitlos. (©Sophie Latour)
Mal spricht man von Parkett, mal von Dielen. Können Sie uns den Unterschied erklären?
Generell sind die Begrifflichkeiten nicht klar abgegrenzt. Je nach Kontext oder Region werden sie unterschiedlich gedeutet. Im Sprachgebrauch meint Parkett in der Regel eher kleinteilige Formate, in der Tendenz eher verleimte Elemente, teilweise auch aus zusammengesetzten Decklagen. Im Bereich der Dielen wird unterschieden zwischen Massivholzdielen, auch Vollholzdielen genannt, und den sogenannten Mehrschichtdielen. Zu letzteren zählen auch Drei-Schicht-Dielen, welche wiederum auch als Parkettdielen bezeichnet werden.
Woran erkenne ich einen qualitativ hochwertigen Dielenboden?
Wir unterscheiden sichtbare und unsichtbare Faktoren, um die Qualität eines Bodens zu bewerten. Zu den sichtbaren zählt zum einen die Holzstärke bei massiven Dielen oder die Stärke der Nutzschicht bei Mehrschichtdielen. Als Faustregel gilt: Je stärker das Holz, desto stabiler und damit langlebiger ist die Diele. Auch die Dielenoberfläche ist wichtig: Äste müssen eingeleimt und gespachtelt sein, natürliche Wachstumsmerkmale wie Harzansammlungen sollten minimal sein. Zu den unsichtbaren Faktoren zählt, ob der gesamte Ablauf von der Beratung über die Planung bis hin zur Verlegung und Oberflächenbehandlung den Kundenwünschen gerecht wird.
Modern und warm: Douglasie Natur, verlegt in einem bayerischen Bauernhaus
„Eine Fußbodenheizung ist bei einem Dielenboden grundsätzlich problemlos möglich!“
Die Böden von pur natur kommen ganz ohne chemische Behandlungen aus. „Mit unseren Böden wollen wir Mensch und Natur wieder näher zusammenbringen und das Bewusstsein für die Vollkommenheit der Natur schärfen“, sagt Anita Männle.
Im Zuge einer nachhaltigen Energiegewinnung rückt die Wärmepumpe mit der Fußbodenheizung in den Fokus. Steht ein Dielenboden diesen im Weg?
Weil sich hier nach wie vor hartnäckige Mythen halten und wir ständig mit dieser Frage konfrontiert sind: Eine Fußbodenheizung ist bei einem Dielenboden grundsätzlich problemlos möglich! In Altbauten setzt hier oft die maximale Aufbauhöhe eine Grenze, was sich in der Kombination mit Fußbodenheizung auch auf die Wahl des Dielentyps (massiv oder Drei-Schicht) auswirkt. Bei Neubauten spielt die Aufbauhöhe keine so große Rolle.
Seit der Gründung von pur natur im Jahr 1988 führt Familie Männle das Unternehmen als Familienbetrieb.
Was sollte man unbedingt beachten, wenn man eine Fußbodenheizung unter dem Holzboden plant?
Bei der Herstellung der Dielen ist vor allem wichtig, dass das Holz korrekt getrocknet wird. So ist später ein optimaler Feuchtigkeitsaustausch mit der Raumluft gewährleistet. Ein Tipp von uns: Beim Einbau muss dann auf eine korrekte Ausführung geachtet werden. Insbesondere bei Estrich-Fußbodenheizungen müssen zwingend Trocknungszeiten und Messwerte eingehalten werden, da die Feuchtigkeit den Dielen Probleme bereiten kann. Wir raten daher zu Trockenbau-Fußbodenheizsystemen und arbeiten eng mit dem Hersteller Lithotherm zusammen. Das System spart Zeit, bietet Lösungen für alle Aufbauhöhen und umgeht Feuchtigkeitsprobleme.
Vielen Dank, Frau Männle, für das informative Interview!
Hier geht es zu den schönen Referenzprojekten, die pur natur bereits umgesetzt hat.
Und hier könnt ihr einen (Online-)Termin für eine Beratung ausmachen.
Für welchen Boden wir uns in unserem Haus entschieden haben, erfahrt ihr demnächst!