Accessoires aus natürlichen Materialien bilden einen wunderbaren Kontrast zu den Fliesen in Zementoptik. Die Hängeleuchte, den Wandspiegel und die Holzbank hat Susanne bei Westwing gefunden.
Ein idyllisch zwischen Hügelketten gebettetes Ferienhaus in Norditalien – genau ein solches darf Susanne aka @SanniUK ihr eigen nennen, die mit ihrer Familie eigentlich im englischen Nottingham lebt. Das in den 60er-Jahren erbaute Reihenhaus in Italien wurde seit dem Kauf vor zehn Jahren nicht groß renoviert. Wenn beim Duschen allerdings literweise Wasser durch die Decke läuft, ist schnelles Handeln gefragt ...
Susanne hat uns erzählt, wie sie das knapp 1,80 m x 2,80 m kleine Badezimmer kurzfristig komplett saniert hat, welche wertvollen Tipps sie uns für die Badrenovierung mitgeben möchte und wie viel ihr Makeover insgesamt gekostet hat.
Das Ferienhaus in Norditalien (rechts) befindet sich in idyllischer Lage.
Vorher-Nachher: Susanne war es wichtig, den alten Heizkörper aus Eisen, die Fensterbretter aus rotem Marmor und die originalen Holzfenster zu erhalten. Die braunen Holzrahmen hatte sie bereits vor Jahren innen weiß lackiert.
Liebe Susanne, welche Vorstellungen hattest du von deinem neuen Badezimmer?
Ich hatte nur ein paar Tage Zeit, um mir darüber klar zu werden, aber ich wusste, dass ich ein zeitloses, neutrales Design wollte.
Die Fliesen im Zementlook und die schwarzen Armaturen bilden eine wunderbare Basis für Susannes Deko aus natürlichen Materialen. Fliesen, Badezimmermöbel, WC und Waschbecken sind von Polis Ceramice (Italien). Die wasserlösliche Wandfarbe in Weiß ist von Obi.
Außerdem hat sich Susanne eine Duschkabine aus Glas mit schwarzem Rahmen gewünscht. Dusche, Duschkabine sowie Duschwanne sind von Iperceramica (Italien).
Wie viel habt ihr in euer neues Bad investiert?
Alles zusammen hat rund 10.000 € gekostet.
Bevor du uns genauer erzählst, weshalb ihr letztlich so spontan renoviert habt, würden wir uns über ein paar Ratschläge von dir freuen, die du zur Planung einer Badrenovierung hast.
Man sollte sich zuerst fragen: Was braucht meine Familie, was ist funktionell für uns? Eine offene Dusche, eine Duschkabine oder eine Badewanne? Wie viel Platz ist vorhanden? Brauchen wir Stauraum im Bad und wenn ja, wie viel? Wie viel Licht wollen wir? Will sich jemand im Bad schminken oder rasieren? Wo sollen die Steckdosen hin? Brauchen wir eventuell zwei Waschbecken oder nutzen wir den vorhandenen Platz lieber als Stauraum? Was für ein WC wollen wir? Will man fliesen, und wenn ja, wie hoch? Wir haben 120 cm hoch gefliest, damit der Spiegel über die Fliesen passt. Nur in der Duschnische gehen die Fliesen 2 m hoch.
„Wir hatten einen ausgezeichneten Fliesenleger. Ich denke, das ist wichtig. Selbst teuer aussehende Fliesen sehen billig aus, wenn sie schlecht verlegt sind.“
Wie informiert und inspiriert man sich am besten im Vorfeld?
Es hilft, sich andere Badezimmer anzuschauen und sich ein Moodboard zu machen. Inspiration gibt es auf SoLebIch, Pinterest oder Instagram. Es gibt heutzutage viele Neuheiten, von denen man eventuell noch nie gehört hat. Also, gut informieren! Und nicht alles, was schön aussieht, ist auch praktisch für den eigenen Gebrauch. Man kann sich selbst mit einem kostenlosen Onlineprogramm ein Modell des Badezimmers machen, wenn man sich besser vorstellen möchte, wie die geplanten Sachen darin aussehen werden.
„Besser nicht mehr als drei Grundfarben benutzen und vorher alles gut ausmessen.“
„Eine gute Beleuchtung ist ebenfalls wichtig – inklusive Ambientebeleuchtung, wenn man mal nicht so viel Licht haben möchte, zum Beispiel abends in der Dusche.“
Welchen Tipp hast du vom Designstandpunkt aus?
Da gilt für mich persönlich immer das gleiche Prinzip: Besser nicht mehr als drei Grundfarben benutzen und vorher alles gut ausmessen.
Und was rätst du bezüglich der zeitlichen Planung?
Es macht sicher mehr Spaß, wenn man weniger Zeitdruck dabei hat als ich. Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass nicht alle Produkte sofort lieferbar sind, was den Zeitplan verschieben kann. Es hat mir geholfen, dass ich mich seit mehreren Jahren intensiv mit Design beschäftige. Dadurch konnte ich alles sehr schnell planen.
Nun erzähl aber mal: Wieso war es nun Zeit für eine Renovierung und weshalb musste es so schnell gehen?
Da wir nur die Ferien in Italien verbringen und auch sonst sehr eingespannt
sind, haben wir das Haus seit dem Kauf vor zehn Jahren nicht groß renoviert. Unser Bad hatte hässliche, hellblau marmorierte Kacheln mit Goldborte, die ich vor acht Jahren teilweise gestrichen hatte (hielt übrigens problemlos die ganze Zeit). Hinzu kam ein Riss in der Wand und in der Decke ...
Und dann lief plötzlich literweise Wasser durch die Decke in den Keller ...
Ja, wir haben für mehrere Wochen buchstäblich mit einem Eimer auf der Gefriertruhe geduscht. Die Alternative war, eine neue Duschkabine zu kaufen und an den alten zerrissenen Kacheln anzubringen – also nicht sehr attraktiv. Dann musste alles sehr schnell gehen, da wir nicht wussten, wie lange wir noch in Italien sein konnten. Wir waren dort ungeplanterweise nach Weihnachten geblieben, als England in den Lockdown ging. Von der Entscheidung bis zur Fertigstellung hat es dann sechs Wochen gedauert. Die Arbeiten selber haben knapp drei Wochen in Anspruch genommen.
Liebe Susanne, vielen Dank für das Interview und die schönen Einblicke zum Badezimmer-Makeover!
Um in Zukunft kein Bild mehr zu verpassen, könnt ihr @SanniUK hier folgen.
Susanne ist Associate Professor für Pure Mathematics an der University of Nottingham. Dort lebt sie gemeinsam mit ihren Zwillingen (20) und ihrem Partner in einem Haus auf dem Campus. Ihr Partner war bis vor fünf Jahren Professor an einer Uni in Italien, weswegen die Familie ein Haus in Norditalien besitzt, das sie nun vor allem als Ferienhaus nutzt.
