Filigran und zart schweben sie im Raum, sich langsam bewegend, fragil und wunderschön – Mobiles üben auf mich immer eine besondere Faszination aus. Wie sie kreisend mit der Schwerkraft spielen und dabei so viel Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlen! Lange Zeit dachte ich zuerst ans Kinderzimmer, wenn ich das Wort Mobile gebrauchte. Nun taucht das schöne Dekoobjekt aber endlich auch wieder in den anderen Wohnräumen auf – und weckt in mir eine fast vergessene Liebe.
Bei den SoLebIch Mitgliedern Wunderblumen und _frida_ habe ich mich in die schönen Mobiles von Lappalainen verliebt...
Die erste große Begeisterung für dieses sonderbare Konstrukt namens Mobile erlebte ich vor vielen Jahren bei meinem ersten Besuch im Guggenheim Museum in Venedig. Mitten im Raum schwebte ein meterhohes Mobile und zog mich mit den kreisenden Bewegungen der organisch geformten Teilstücke in seinen Bann. Ausgeklügelt konstruiert, komplex in seinen vielen Teilstücken und dabei doch so leichtfüßig - ein Werk des Bildhauers Alexander Calder, das jetzt wieder Vorbild für schöne Wohnaccessoires ist.
Kunstgeschichte: Die Mobiles von Alexander Calder (1898-1976)
Im Paris der 30er-Jahre stellt der Bildhauer Alexander Calder seine ersten beweglichen Drahtkonstruktionen aus, die er gemeinsam mit dem befreundeten Künstler Piet Mondrian entwickelt. Marcel Duchamp gibt diesen bewegten Konstruktionen den Namen Mobile und Peggy Guggenheim, die sich zur gleichen Zeit in Paris aufhält, nimmt sie mit in ihre berühmte Sammlung auf. Bis heute sind die schwebenden Objekte Alexander Calders in vielen Museen für moderne Kunst zu bewundern und auch Nicole hat sie erst auf der letzten Art Basel gesichtet. Nun sind genau diese Mobiles eine tolle Inspiration für schöne Dekoobjekte zu Hause.
Peggy Guggenheim mit einem Mobile von Alexander Calder und ein neues Mobile von Lappalainen, in Szene gesetzt und fotografiert von Matthias Hiller von Studio Oink
Ein eigenes Mobile
Nachdem Wandbehang und Blumenampel längst wieder fester Bestandteil unserer Deko geworden sind, sorgen viele Labels jetzt auch für ein Comeback der Mobiles. Besonders schön sind die schimmernden Luftobjekte des niederländischen Designstudios Lappalainen aus Draht und Messing im Calder-Stil. Auch bei den großen Marken Vitra und Flensted begegnen uns Mobiles – aus Metall, Holz oder Papier, als schwebende Kunst und besondere Hingucker fürs Zuhause.
DIY-Mobile von Mitglied kniepuder und das schwarze Eames-Mobile „Plywood" in der neuen Kollektion von Vitra
Bei der Recherche für diesen Beitrag bin ich über eine Anleitung für ein Calder-Mobile gestolpert. Schritt für Schritt wird erklärt, was man für den Bau eines Mobiles braucht und wie man es so konstruiert, dass sich alle Teile frei bewegen können. Vielleicht wage ich mich ans DIY-Projekt Mobile… Noch mehr DIY-Ideen und schöne Mobiles könnt ihr auf der Themenseite entdecken. Und vielleicht verliebt ihr euch dann ja genauso wie ich.
Foto Slideshow: Matthias Hiller/Studio Oink für Lappalainen