Valerie heißt uns im Wohnzimmer auf einem Sofa von Ewald Schillig willkommen. Die Journalistin wohnt hier mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Ihre Tochter ist schon erwachsen und studiert in Mainz, kommt aber noch oft zu Besuch.
Als DIY-Expertin würde sich Valerie aka @Valerie nicht gerade bezeichnen, bei einem Streifzug durch ihre 135 qm große Wohnung in Mannheim wird jedoch schnell klar, weshalb sie sich trotzdem solcher Projekte unvoreingenommen annimmt: einfach weil erstaunlich gute Sachen dabei herauskommen können, die sich wunderbar zwischen all den geliebten Vintage-Stücken von Valerie einreihen.
Weshalb ihr Mann sie „Import-Export-Vali“ nennt, welche Vintages sie erst kürzlich ergattern konnte und welche DIYs, Upcycling-Objekte und Makeover sie uns in ihrer 4-Zimmer-Mietwohnung gezeigt hat, haben wir im Gespräch mit Valerie erfahren.
Der Travertintisch im Wohnzimmer ist ein eBay-Fundstück, die Bildergalerie im Flur davor eine Erinnerung an die schönsten Urlaube der Familie in Form von Schwarz-Weiß-Fotografien.
„Mein Mann hat bei meinem Faible für Inneneinrichtung schon innerlich aufgegeben. Er mag es eher statisch, ich liebe die Veränderung!“
Valerie (46) ist Journalistin und schreibt für die örtliche Tageszeitung sowie für ein Online-Eventmagazin. Aus Spaß hat sie 2019 mit einem kleinen Interior-Blog angefangen. Mittlerweile gibt sie auch Einrichtungstipps. „Mein ungeplanter, aber geliebter Zweitjob sozusagen“, ergänzt Valerie. Die offene Tür führt ins Kinderzimmer, das ein paar Treppenstufen tiefer liegt.
Liebe Valerie, woher kommt deine große Leidenschaft für Interior?
Die habe ich wohl von meiner Mutter geerbt, die vor Urzeiten ein Antiquitätengeschäft in Paderborn hatte und mein Elternhaus wunderschön eingerichtet hat. Mein Mann hat bei meinem Faible für Inneneinrichtung schon innerlich aufgegeben, weil ich unser Zuhause immer wieder neu gestalte. Er nennt mich inzwischen „Import-Export-Vali“, weil oft neue Möbel hinzukommen oder alte verkauft werden. Er mag es eher statisch, ich liebe die Veränderung!
Gemütlicher Einblick in Valeries Arbeitszimmer
Wie würdest du deinen Wohnstil beschreiben?
Als klassisches Vintage.
Die vielen Geschichten, die hinter deiner Einrichtung stecken, liebst du ja besonders …
Genau! Die meisten unserer Möbel sind sehr alt. Wir haben sie entweder von Freunden oder Familie geschenkt bekommen oder ich habe sie secondhand gekauft – daher das „Import-Export-Vali“. Ich finde, unsere Wohnung sieht trotzdem kein bisschen altbacken aus. Sie fühlt sich einfach nur sehr gemütlich und entspannt an.
Auch in ihrem Arbeitszimmer ist es Valerie wichtig, dass es gemütlich ist. Deshalb befindet sich hier auch ein Sofa gegenüber dem Schreibtisch.
Bei all deinen Liebhaberstücken: Gibt es da einen größten Glückskauf?
Das ist schwer zu sagen. Meine jüngsten beiden Glückskäufe waren jedenfalls Lederstühle des italienischen Herstellers Frag und zwei Clubsessel der amerikanischen Möbelmarke Bernhardt. Sie wären neu irre teuer gewesen. Ich habe sie aber zu einem ganz tollen Preis secondhand gefunden und dabei auch noch nette Menschen kennengelernt.
Glück verheißende Neuzugänge: die Stühle von Frag um den Zuiver-Küchentisch sowie der Clubsessel von Bernhardt im Wohnzimmer
Auch DIYs sind ein Thema bei dir zu Hause. Würdest du dich als DIY-Expertin bezeichnen?
Nein, überhaupt nicht. Ich kann weder besonders gut nähen noch lackieren oder handwerken, mache es aber einfach trotzdem. Manchmal kommen erstaunlich gute Sachen dabei heraus.
Zum Beispiel?
Ich habe schon einen Schrank aus Glas und Chrom lackiert und einen Perserteppich gestrichen – das waren meine besten Upcycling-Projekte überhaupt. Den Sesselhussen sieht man den Amateur wirklich an, trotzdem finde ich die Sessel nun besser als vorher. Die Essenz meiner DIY-Projekte ist: Wenn ich das kann, kann es jeder! Ich finde es toll, wenn Möbelstücke verschönert und dadurch länger genutzt werden.
Das Schlafzimmer inklusive des angrenzenden Bads befindet sich unterhalb des Wohnzimmers im Souterrain. Hier steht auch der Kleiderschrank mit ehemaliger Chrom- und Glasfront, dem Valerie ein Makeover verpasst hat. Wie sie dabei vorgegangen ist, erfahrt ihr in ihrem Blog.
„Wenn ich das kann, kann es jeder!“
Aufgrund der neuen Clubsessel von Bernhardt, die nun im Wohnzimmer stehen, konnte Valerie die roten Sessel ins Schlafzimmer verbannen. „Ich finde sie schrecklich“, gesteht Valerie. „Aber es sind die Lieblingssessel meines Mannes. Darum darf ich sie nicht verkaufen.“ Mit den weißen DIY-Hussen kann sie sich aber mit ihnen arrangieren.
Die Zahl Drei verbindest du bezüglich deines Zuhauses mit etwas Besonderem. Weshalb?
Wir haben drei Toiletten. Ich hätte nie gedacht, dass wir die brauchen – tun wir aber doch! Und wir leben auf drei Ebenen und haben drei Freisitze. Bei drei Personen ist die Zahl Drei bei uns wohl bestimmend.
Das gepolsterte Kopfteil für das Bett hat Valerie ebenfalls selbst gebaut. Die Anleitung findet ihr hier.
Welche drei Dinge wissen wir noch nicht über dich?
- Ich bin schon 19-mal umgezogen.
- Im Winter gehe ich nicht ohne Wärmflasche ins Bett.
- Es ist vielleicht keine große Überraschung, aber ich schiebe ständig unsere Möbel hin und her.
Da im Vorgarten keine Bäume gepflanzt werden dürfen, hat sich Valerie für einen Feigenbaum im Topf entschieden, der an heißen Mannheimer Sommertagen ein bisschen Schatten spendet.
Abschließend noch eine Frage: Was würdest du uns kochen, wenn wir dich besuchen kommen?
Meine Lasagne schmeckt ziemlich legendär. Vorher gibt es einen bunten Salat mit Ahornsirup-Senf-Vinaigrette. Mit Nachtisch habe ich es nicht so, aber für euch würde ich einen Kuchen kaufen gehen.